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0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

Titel: 0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt
Autoren: Roger Clement
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Business-Kostüm, hochhackige Pumps und Seidenunterwäsche sowie eine Strumpfhose in Nicoles Größe besorgt.
    Während die Französin diese Kleidung anlegte, ging sie noch einmal innerlich durch, was sie über Ramesh Devi wusste.
    Er war einer der reichsten und mächtigsten Männer Indiens, vielleicht sogar der reichste und mächtigste überhaupt. Als Geschäftsmann und Politiker der nationalistischen BJP-Partei konnte er getrost als einer der inoffiziellen Herrscher des Landes angesehen werden.
    Auf jeden Fall aber war er der Vater von Asha Devi, der rabiaten Inspektorin von der India Demon Police.
    Zamorra und Nicole hatten schon mehrere Fälle gemeinsam mit Asha Devi gelöst, wenn man das so nennen wollte. Denn normal Zusammenarbeiten konnte man mit der Inderin eigentlich nicht. Dafür war sie viel zu dominierend und egozentrisch. Wenn nicht alles nach Asha Devis Pfeife tanzte, dann rastete sie regelmäßig aus. Und das kam ziemlich häufig vor.
    Doch trotz ihrer harschen Art konnte Asha Devi sehr mitfühlend sein, wenn es darum ging, die Opfer von Dämonen zu beschützen und ihnen Mut zu machen.
    Im persönlichen Umgang war sie trotzdem eine furchtbare Kratzbürste. Jedenfalls sah Nicole das so.
    Und Asha Devis Vater hatte also Nicole und vielleicht auch Zamorra in seinen Palast entführen lassen. Warum? Die Französin brannte darauf, diese Frage beantwortet zu bekommen.
    Nachdem sie sich mit Kajal und einem Lippenstift noch flüchtig geschminkt und zu Ende angekleidet hatte, folgte sie der Dienerin.
    Die Inderin führte Nicole über eine breite Marmortreppe zu einer Teakholztür, vor der zwei Muskelmänner in Anzügen Wache hielten.
    Nicole erkannte in ihnen sofort die Kerle wieder, die Zamorra angegriffen hatten. Hämisch registrierte sie, dass die Visagen der beiden Inder ziemlich ramponiert waren.
    Einer der Leibwächter öffnete die Tür.
    Nicole betrat ein Büro, das von den Ausmaßen her eher an einen kleinen Ballsaal erinnerte.
    Hinter einem modernen Designerschreibtisch thronte Ramesh Devi. Obwohl Nicole ihn erst einmal kurz persönlich gesehen hatte, erkannte sie ihn sofort wieder.
    Der Inder hatte dieselbe haselnussfarbene Haut wie seine streitbare Tochter. Er war ungefähr sechzig Jahre alt. Der sorgfältig gepflegte Schnurrbart war noch pechschwarz, während sein Haupthaar ergraut war. Er trug es straff zurückgekämmt. Ramesh Devi war in einen silbergrauen Maßanzug westlichen Schnitts gekleidet.
    Als er Nicole erblickte, sprang er auf und ließ ein schmieriges Lächeln sehen.
    »Miss Duval! Welch eine Ehre, Sie in meinem bescheidenen Haus begrüßen zu dürfen!«
    Er streckte der Französin seine Hand entgegen, doch Nicole übersah sie geflissentlich.
    »Ihre Schergen haben ja kräftig nachgeholfen, damit Sie mich hier begrüßen können!«
    Der Millionär lachte laut, als ob Nicole einen besonders guten Witz gemacht hätte.
    »Sie müssen das verstehen, Miss Duval! Ich weiß, dass Sie und der hochverehrte Herr Professor viel beschäftigte Menschen sind! Ich wollte sichergehen, dass Sie meiner Einladung auf jeden Fall unverzüglich Folge leisten!«
    »Was haben Sie mit Zamorra gemacht?«, knurrte Nicole.
    »Was ich…? Aber, da kommt er ja schon!«
    Wie auf Stichwort öffnete sich nun eine andere Tür. Der Dämonenjäger trat ein, begleitet von einem indischen Diener.
    Beruhigt registrierte Nicole, dass ihrem Lebengefährten nichts zu fehlen schien. Wenn man einmal von einem blauen Fleck am Kinn absah.
    Sein muskulöser, durchtrainierter Körper steckte in einem weißen Anzug, mit dem dazu passenden unvermeidlichen knallroten Hemd.
    Nicole musste davon ausgehen, dass Ramesh Devi die Kleidung hatte besorgen lassen, genau wie ihre eigene. Immerhin konnte man davon ausgehen, dass er sich über den Dämonenjäger und seine Gefährtin informiert hatte. Anzüge dieser Art hatte der Professor schon vor langer Zeit vorzugsweise getragen.
    Ramesh Devi streckte den Arm aus, als ob er Zamorra auf die Schulter klopfen wollte. Doch dieser vermied es, in die Nähe des Politikers zu kommen.
    »Was soll diese Schmierenkomödie, Devi?«, rief der Dämonenjäger wütend. Dann durchquerte er den Raum und stellte sich direkt neben Nicole.
    »Ich stelle fest, dass Sie mich ebenfalls kennen«, sagte Ashas Vater geschmeichelt. »Nun, Prominenz hat eben ihren Preis. Ich sagte bereits zu Ihrer bezaubernden Begleiterin, dass ich dringend Ihre Hilfe brauche!«
    »Und darum lassen Sie uns entführen?«
    Nicole antwortete an
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