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0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt
Autoren: Unbekannt
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Seeufer entfernt auf einem Hügel stand. Er hatte sie aus vorgefertigten Bauteilen errichtet und mit einigem Komfort versehen. Selbst ein Stromaggregat war vorhanden.
    Das Wasser kommt aus einem nahen Bach", erklärte er mir. „Ich habe auch einen Videoempfänger, aber leider keinen Sender." Er deutete auf den kleinen Bau zwischen vereinzelt stehenden Bäumen."Nun, was halten Sie davon?"
    Ich mußte ihm recht geben.
    ,Sie hätten kein besseres Fleckchen auf unserer übervölkerten Erde finden können. An Ihrer Stelle würde ich mich wohl ähnlich entscheiden."
    Er sah mich von der Seite her an.
    ,Nun, Sie haben damit sicher noch Zeit, Tolot. Ich weiß, daß Haluter sehr langlebig sind."
    „Das stimmt, aber wir sind nicht unsterblich."
    Diese Bemerkung mochte es wohl gewesen sein, die ihn später dazu veranlaßte, mir sein großes Geheimnis zu verraten, aber noch war es nicht soweit. Er führte mich hinauf zu seiner Hütte, zeigte mir die Räume, wobei sich natürlich meiner Größe wegen einige Schwierigkeiten ergaben. Ich beruhigte ihn: „Keine Sorge, mein Freund, ich werde die Nächte im Freien verbringen. Es ist warm draußen, und ein Haluter friert nicht so schnell. Nur befürchte ich, daß wir morgen auf die Jagd gehen müssen, denn leider habe ich einen großen Magen."
    „Für heute wird es reichen, ich habe Vorräte im Keller."
    Wenn ich heute an das Festmahl zurückdenke, das der Alte auf den Holztisch vor der Hütte zauberte, läuft mir noch immer das Wasser im Mund zusammen. Ich glaube, ich habe ihm damals ein ganzes Reh weggegessen, was ihm jedoch einen Riesenspaß machte. Dann gab er mir Decken, die ich einfach im Gras ausbreitete und mich darauf legte.
    Ich hatte lange nicht mehr so gut geschlafen wie in dieser ersten Nacht, und mein Boot vergaß ich bald. Über mir waren die fremden Sterne und der Schleier des Mahlstroms.
    Die beiden folgenden Tage waren beste Erholung. Wir gingen auf die Jagd und fischten im See. Abends saßen wir am Lagerfeuer und erzählten von Abenteuern, die wir erlebt hatten. Er wurde immer aufgeschlossener und machte geheimnisvolle Andeutungen, mit denen ich nicht viel anzufangen wußte.
    Manchmal hatte ich das Gefühl, er wolle mich auf die Probe stellen, wenn mir der Zweck auch unklar blieb.
    Am dritten Tag wurde er von einem Tier angefallen, das er angeschossen und verwundet hatte. Da wir nur ein Gewehr besaßen, verscheuchte ich die Raubkatze und kümmerte mich um den Verletzten. Er hatte eine tiefe Wunde im Oberschenkel und blutete stark. Vorsichtig trug ich ihn zurück zur Hütte und verband ihn. Sein Vorrat an Medikamenten war nicht ausreichend, und ich befürchtete Wundfieber. Schließlich war er schon alt und nicht mehr der stärkste.
    Ich pflegte ihn, so gut ich konnte, und bedauerte, ihm nicht besser helfen zu können.
    Das Fieber kam, wie erwartet. Kaltes Wasser linderte seine Schmerzen, aber er begann zu reden. Wirres Zeug zuerst, aber dann bemerkte ich, daß er auf eine ganz bestimmte Sache hinauswollte.
    Am fünften Tag ließ das Fieber nach. Ich hatte ihn zu seinem Lieblingsplatz zwischen den Bäumen gebracht und auf meine Decken gebettet. Ein Krug mit frischem Wasser stand immer bereit.
    Icho Tolot", sagte er, nachdem ich das feuchte Stirntuch erneuert hatte, ich wollte dich etwas fragen."
    „Frage nur, Freund", ermunterte ich ihn. Wir duzten uns, obwohl er mir seinen Namen noch immer nicht genannt hatte. „Wenn ich dir helfen kann..."
    „Du hast mir schon genug geholfen, es wird Zeit, daß ich auch etwas für dich tue. Aus unseren Gesprächen ging hervor, daß du nicht ewig zu leben hast, wenn wahrscheinlich auch noch ein paar hundert Jahre. Aber was sind ein paar hundert Jahre gegen eine Ewigkeit?"
    Ich lächelte nachsichtig.
    „Ich weiß, worauf du anspielst, aber das kannst du vergessen.
    Kein Zellaktivatorträger würde sich jemals von seinem Gerät trennen, denn das würde seinen schnellen Tod zur Folge haben.
    Und soviel ich weiß, gibt es nur noch vier Zellaktivatoren ohne Besitzer, doch niemand weiß, wo sie zu finden sind. Hinzu kommt noch etwas, mein Freund, das du vergessen zu haben scheinst: Diese vier von ES verstreuten Aktivatoren befinden sich in unserer Galaxis, nicht aber hier im unbekannten Teil des Universums." Ich sah ihn an."Habe ich mich geirrt, oder sprechen wir tatsächlich von ein und der selben Sache?"
    Er hustete und nahm einen Schluck Wasser.
    „Ich lebe schon viele Jahre hier, aber mir ist niemals etwas passiert. Dies war
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