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0762 - Aufstand der Cyborgs

Titel: 0762 - Aufstand der Cyborgs
Autoren: Unbekannt
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gehört mehr Mut dazu, in einer aussichtslosen Lage die Opferung von Menschenleben zu verbieten als durch Widerstand bis zum Letzten etwas beweisen zu wollen, was nicht bewiesen werden muß. Ich bin sicher, daß Atlan es genauso sehen wird, Entron."
    „Danke, Yll", sagte Laakulai. „Ich begreife nur nicht, wie es diesem Imps gelungen ist, Bettys Bewußtseinsinhalt zu unterdrücken.
    Jetzt wird mir auch klar, warum Betty uns nicht schon beim Anflug auf Taatlon warnte.
    Sie muß zu diesem Zeitpunkt bereits keine Kontrolle mehr über ihren Trägerkörper gehabt haben und konnte zwar die verräterischen Gedanken der Taatlon-Mucys lesen, uns aber nicht warnen. Sie muß Höllenqualen ausgestanden haben."
    „Ich begreife nur nicht, warum sich Tennyson Imps gegen uns stellte", warf Ferent Sheljun, der Navigator, ein.
    „Er ist ein Mucy", erklärte Yll Tershon. „Offenbar genügt diese Tatsache, um sich mit den Mucys von Taatlon solidarisch zu fühlen. Mit uns kann er sich ja nicht solidarisch fühlen, weil wir ihn gar nicht als Menschen angesehen und behandelt haben, als der er sich empfindet und der er vielleicht auch ist. Es war ein Fehler, Multi-Cyborgs aus rein organischem Material herzustellen.
    Das NEI hat damit gegen die universelle Ethik verstoßen, als deren Fürsprecher es immer aufgetreten ist."
    „Ein tragischer Irrtum", meinte Sheliun. „Tragisch für alle Beteiligten."
    Entron Laakulai sagte nichts mehr. Er blickte auf die Bildschirme und beobachtete, wie die Flugpanzer mit ihren Impulsgeschützen die Schleusenschotte der LYCKOLA systematisch zerschossen.
    Die Mucys schienen sicher zu sein, daß die LYK-KOLA sich nicht mit weitreichenden Waffen wehren würde, weil das ihre Vernichtung zur Folge gehabt hätte.
    Als die Schleusenschotte zerstört waren, schwebten die Flugpanzer dicht an das Schiff heran. Die aufgesessenen, schwerbewaffneten Mucys drangen ins Schiff ein.
    Der Pilot aktivierte eine Reihe von Monitoren, die von Internkameras mit Bildern aus allen Teilen des Schiffes beschickt wurden. Er sah, daß die Besatzung sich geschickt mit Paralysatoren gegen die Angreifer verteidigte. Zu Hunderten häuften sich gelähmte Mucys in den Schleusenkammern.
    Aber eine Hoffnung, daß die Mucys ebenfalls auf tödlich wirkende Waffen verzichteten, erfüllte sich nicht. Im Gegenteil, die Angreifer feuerten rücksichtslos mit Impulsstrahlern und Desintegratoren in die Schiffskorridore. Ihre Absicht war eindeutig, die Verteidiger zu töten.
    „Das kann ich nicht zulassen", flüsterte Laakulai.
    Erneut schaltete er die Rundrufanlage ein und sagte: „Hier spricht Pilot Laakulai! Ich biete den Mucys unsere Kapitulation an, wenn sie mir versprechen, das Leben der Besatzung zu schonen. Antworten Sie - und stellen Sie vorerst das Feuer ein. Das gilt auch für unsere Leute."
    Er atmete auf, als die Kampfhandlungen tatsächlich innerhalb von Sekunden erstarben. Dann meldete sich Ghaner Vreik über Telekom.
    „Wenn Sie kapitulieren, werden alle Gefangenen gemäß den im NEI geltenden Verteidigungsfallgesetzen behandelt, Laakulai.
    Das heißt, daß sie ausnahmslos menschenwürdig behandelt werden."
    „Ich danke Ihnen, Vreik", sagte Entron Laakulai. .
    Er zog das Mikrophon der Rundrufanlage näher zu sich heran und sagte: „Pilot an Besatzung! Ich habe den Mucys unsere Kapitulation erklärt, da die Opferung von Menschenleben unter den gegebenen Umständen verbrecherisch wäre.
    Legen Sie die Waffen weg und ergeben Sie sich dem Gegner.
    Ich danke Ihnen."
    „Und wer warnt Atlan?" fragte Yll Tershon.
    Der Pilot zuckte die Schultern.
    „Wir jedenfalls nicht, Yll. Aber ich denke, daß er von selbst mißtrauisch wird, wenn er nichts mehr von uns hört. Wenn wir Glück haben, leben wir noch, wenn er nachforschen kommt."
    „Meinen Sie, daß die Mucys Ihre Zusage brechen?" fragte Ferent Sheljon.
    „Ich denke, sie werden sich daran halten", antwortete Laakulai.
    „Die Gefahr droht von einer anderen Seite."
     
    9.
     
    Hotrenor-Taak verfolgte auf einem Bildschirm die Landung des aufgebrachten Raumschiffs. Es war ein Kugelraumschiff mit Triebwerksringswulst. Menschen bauten solche Raumschiffe, aber Menschen flogen nicht mit Raumschiffen in der Milchstraße umher, die nicht vom Konzil registriert waren.
    Drei SVE-Raumer setzten neben dem Kugelraumschiff auf, bildeten die Formation eines gleichseitigen Dreiecks. Ihre schwach pulsierenden energetischen Wandungen strahlten hell.
    Die Waffen waren nicht zu sehen, doch
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