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0761 - Nefrets Todesvogel

0761 - Nefrets Todesvogel

Titel: 0761 - Nefrets Todesvogel
Autoren: Jason Dark
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Vögelchen geschickt hat.«
    »Stimmt. Deshalb wird er es auch zurückerwarten.«
    »Was nun nicht mehr eintreten wird«, erklärte Bill. »Nächste Frage: Was wird er also tun?«
    »Nachschauen.«
    »Mit ein paar kleinen Hubschraubern und einer netten Mannschaft.« Bill verzog den Mund. »Nicht daß du mich für feige hältst, John, aber ich denke mir, daß wir gegen diese Bande die Chance eines Schneeballs in der Sonne haben.«
    »Also weg?«
    »Ja, mit Sack, Pack, Spimanes und auch der netten Prinzessin.«
    »Einverstanden. Jetzt habe ich eine Frage: Wohin mit ihr?«
    Bill lächelte so breit wie jemand, der bereits die Antwort wußte. »Kann ich dir sagen. Sie wäre doch am besten bei Myxin, Kara und dem Eisernen Engel aufgehoben. Ich denke mir, daß sie alle noch voneinander lernen können.«
    Ich sah ihn erstaunt an.
    »Habe ich etwas an mir?«
    »Nein, aber hast du eine Gehirnkur gemacht? Dieser Gedanke ist ausgezeichnet. Der…«
    »Hätte sogar von dir stammen können, wie?«
    »Du sagst es.«
    »Danke, ich habe verstanden«, erwiderte er hochnäsig und kündete mir im Anschluß daran für die nächsten drei Minuten die Freundschaft. Als wir das Haus erreichten, sprach er schon wieder mit mir. Die toten Vögel sahen wir nicht mehr. Nur noch Blutreste am Boden. Wir entdeckten Spuren, die auf einen Reisigbesen hindeuteten. Wahrscheinlich waren die Überreste von Spimanes weggefegt worden.
    Wir betraten das Haus.
    Der erste Raum war leer. Nefret und den Griechen fanden wir im zweiten. Die Prinzessin saß auf einem Stuhl und starrte ins Leere. Spimanes hockte vor einem Funkgerät. Er hatte unser Kommen nicht gehört, denn die Muscheln eines Kopfhörers lagen auf seinen Ohren.
    Ich trat hinter ihn und tippte ihn an. Spimanes schrak zusammen. Er drehte sich und nahm den Kopfhörer ab.
    »Es gibt den Vogel nicht mehr.«
    »Wie… was…?«
    »Wir haben den Todesengel erledigt.«
    Eigentlich hätte er sich jetzt freuen oder tief durchatmen müssen, das tat er auch, aber seine Freude schienen mir nur halb so groß zu sein. Etwas störte ihn.
    Er schob den Stuhl zurück und stand auf. Dabei schaute er durch das breite Fenster und verengte die Augen. »Damit wären wir ein Problem los«, sagte er leise. »Aber nicht das andere.«
    »Schaffen wir auch noch!« rief Bill aus dem Hintergrund. »Keine Panik, mein Freund.«
    »Tatsächlich?« murmelte er und drehte sich um. Er blieb vor uns stehen, die Arme angewinkelt, die Hände in die Hüften gestemmt. »Ich kann es nicht glauben.«
    »Moment, es bleibt bei unserem Plan«, sagte Bill. »Wir haben uns entschlossen, die Insel zu verlassen. Sie können ja später wieder zurückehren, zunächst einmal ist es wichtig, daß wir verschwinden.«
    »Nichts dagegen. Wenn das nur so einfach wäre.«
    »Ist es das nicht?«
    »Nicht mehr«, erklärte der Grieche und deutete auf sein Funkgerät. »Ich habe alles versucht, nur bekomme ich keine Verbindungen. Gewisse Frequenzen sind gestört. Ich muß sagen, unser Freund Ari Kiriakis denkt wirklich an alles…«
    ***
    Wir waren zunächst einmal sprachlos, und ich sah, wie Bill seine Hände ballte. Was er da erfahren hatte, gefiel ihm ebensowenig wie mir. Auch ich spürte Wut und Hitze in mir hochsteigen, und es kam wieder zu einem Schweißausbruch.
    Spimanes hob die Schultern. »Es tut mir leid, euch nichts anderes sagen zu können, aber das ist nun mal so. Wir sitzen hier fest und haben nicht einmal einen Zopf, den wir in die Tiefe lassen können wie das Mädchen Rapunzel.«
    »Scheiße«, sagte Bill.
    »Das trifft es im Kern.«
    »Und eine andere Möglichkeit gibt es nicht?« Ich ärgerte mich über die blöde Frage.
    »Nein.«
    Ich hob die Schultern. Versonnen schaute ich auf die goldene Nefret. Nein, sie war nicht wie Kara, die uns hätte wegteleportieren können. Sie war mit dem Öl des Lebens eingerieben worden, aber ihre Erfahrungen konnte sie kaum an uns weitergeben, vorausgesetzt, es gab welche.
    »Da wir nicht fliegen können«, meinte Bill, »müssen wir uns etwas anderes überlegen.«
    »Was denn?«
    Bill spitzte die Lippen. »Raffiniertes.«
    »Kann sein. Vorausgesetzt, die Bande landete mit ihren Hubschraubern hier oben. Was wird geschehen?« Er gab sich selbst die Antwort. »Sie werden das Haus hier umstellen.«
    »Kann sein. Und weiter?«
    »Sie rechnen damit, daß wir uns dort aufhalten, das wird aber nicht der Fall sein, denn wir haben es schon vorher verlassen und uns versteckt. Dann könnte es uns eventuell gelingen,
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