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0761 - Nefrets Todesvogel

0761 - Nefrets Todesvogel

Titel: 0761 - Nefrets Todesvogel
Autoren: Jason Dark
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mehr Platz habt ihr dort oben auch nicht.«
    Für Kiriakis war die Sache damit erledigt. Nur mit Paul sprach er noch. »Macht es gründlich«, sagte er.
    »Ganz?«
    »Bis auf die Prinzessin. Sie will ich lebend haben. Die anderen können meinetwegen von den Haien gefressen werden oder in der Sonne vermodern…«
    Paul grinste. »Geht klar, Chef, geht alles klar…«
    ***
    Spimanes war schweigsam geworden, als ich darauf drängte, das Haus zu verlassen. Er konnte sich nicht damit abfinden und fragte: »Muß das denn wirklich sein?«
    »Ja, es muß.«
    »Und wohin wollen wir uns zurückziehen?«
    »Es kommt darauf an, wo die Maschinen landen werden. Bill ist schon draußen und sucht nach günstigen Plätzen.«
    »Ja, ist gut.« Er warf noch einen letzten Blick in sein Reich. »Hoffentlich zerstören sie es nicht grundlos. Es hat mich alles irrsinnig viel Arbeit gekostet.«
    »Ihr Leben ist wichtiger.«
    »Wenn Sie es so sehen, haben Sie natürlich recht.« Er lachte. »Warum siezen wir uns plötzlich? Sind wir uns in der letzten Zeit so fremd geworden? Dabei soll die gemeinsam durchstandene Gefahr die Menschen doch zusammenwachsen lassen.«
    »Noch ist die Gefahr nicht da.«
    »Vielleicht liegt es auch an unseren unterschiedlichen Ansichten.« Er schlug mir auf die Schulter.
    »Egal, was geschieht, John, ich danke euch jetzt schon, denn ihr habt den verdammten Todesvogel vernichtet.«
    »Das mußte auch so sein.«
    Er lächelte mich an, um zu Nefret zu gehen. Er redete leise mit ihr, nur flüsternd, und ich stellte mich wieder ans Fenster, um die Jacht zu beobachten.
    Die Hubschrauber waren mittlerweile gelandet. Was auf dem Decke genau geschah, konnte ich nicht erkennen. Jedenfalls standen die Männer dort nicht still. Sie hatten einiges zu tun, was mir wiederum nicht in den Kram paßte.
    Überhaupt war ich ziemlich sauer geworden, denn Kiriakis wurde allmählich zu einem Alptraum für mich.
    Bill kehrte zurück. Ziemlich ungestüm öffnete er die Tür. »Ich glaube, wir können verschwinden.«
    »Hast du was gefunden?«
    »Nichts Besonderes. Zumindest an zwei Stellen auf der Insel gibt es so etwas wie eine Deckung.«
    Er stellte eine andere Frage: »Wie sieht es unten auf der Jacht aus?«
    »Sie sind noch nicht gestartet.«
    »Gut so. Und was ist mit Spimanes?«
    Der Grieche redete noch mit Nefret. Er hatte seinen Namen gehört, richtete sich auf und drehte sich zu uns um. Dabei hob er die Schultern und die Arme. Mir schwante Schlimmes.
    »Sie will nicht«, erklärte er.
    »Wie bitte?« fragte Bill.
    »Nefret will dieses Haus nicht verlassen. Sie fühlt sich hier sicher.«
    Bill und ich mußten lachen. »Hast du ihr denn erzählt, was sie hier erwartet?« fragte ich.
    »Sicher.« Er berührte sie, als wollte er ihr Vertrauen einflößen. »Aber davor zeigt sie keine Furcht. Sie ist überzeugt, daß sie es schafft.«
    »Das ist Quatsch!« rief Bill. »Versuch es noch einmal - bitte.«
    »Wie du willst.«
    Der Reporter verdrehte die Augen und wandte sich an mich. »John, was sagst du dazu?«
    »Sollte ich etwas sagen?«
    »Ja, wir können doch nicht hier oben bleiben. Das muß ihr doch klar sein.«
    »Du vergißt ihr Alter,, Bill. Außerdem ist ihr Denken ein völlig anderes als das unsrige.«
    »Das kommt mir bald auch so vor.« Er ging zum Fenster, um in die Tiefe zu schauen.
    Ich stellte keine Frage. Wenn sich etwas ereignen würde, dann würde er sich schon melden.
    Unser Gastgeber gab sich wirklich Mühe, seinen Schützling zu überzeugen. Ich hörte ihm zu, ohne allerdings die Worte verstehen zu können. Es war eine sehr fremd klingende Sprache, in der sich die beiden unterhielten. Daß sie diese Verständigung erst durch die Hilfe eines Computers erreicht hatten, war schon phänomenal.
    Ruckartig drehte sich Bill Conolly um. Auf seinem Gesicht las ich ab, was er sagen wollte. »Sie sind gestartet, John! Jetzt gibt es kein Zurück mehr!«
    »Das sag mal Spimanes.«
    »Ja, ja!« meldete sich dieser. »Ich… ich es geschafft. Sie wird mit uns kommen.«
    »Ist sie denn überzeugt?«
    Während Nefret aufstand, schüttelte ihr Beschützer den Kopf. »Nein, das ist sie nicht.«
    »Egal, wir müssen weg.«
    Hatte Nefret vorhin noch gezögert und war ziemlich störrisch gewesen, so machte sie jetzt den Anfang. Sie ging vor uns her und durchquerte den Raum mit kleinen Schritten. Ihr Kleid bewegte sich dabei, und ich hatte das Gefühl, als würde der Stoff leise knistern. Bill warf mir einen
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