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076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

Titel: 076 - Die Jenseitskutsche von Diablos
Autoren: Larry Brent
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jemand die
Hintertür zum Hof benutzt hätte. Dann wollte er gehen. »Einen Moment noch,
Senor Bazo«, hielt Hans Marner den Spanier zurück. »Si, Senor, haben Sie noch
einen Wunsch?«
    »Nur eine Frage. Gibt es hier in der Gegend eine
Kutsche, die von Pferden gezogen wird?« Petra hielt den Atem an, als er diese
Frage stellte. »Si, Senor..., aber wie kommen Sie gerade jetzt darauf? Kennen
Sie sich hier aus?«
    »Nein, es fiel mir eben nur so ein. Fährt die
Kutsche... auch nachts, und wem gehört sie?«
    »Non, non, Senor «, winkte Miguel Bazo ab. »Nachts
fährt die Kutsche nicht. Sie ist eine Attraktion der Leute, die die alte
Maurenburg bewohnen und eine Herberge daraus gemacht haben. Die Kutsche ist uralt und holt die Gäste ab, die sich dort angemeldet
haben. Meistens kommen junge Leute auf den Gedanken, eine Kutschfahrt durch die
Berge zu machen. Jungvermählte zum Beispiel... Aber es ist kein Vergnügen, mit
ihr zu reisen... Unbequem ist das Ding. Die Sitze sind bestimmt hart, und der
hohe Karren ist schlecht gefedert... Wollen Sie morgen der Maurenburg einen
Besuch abstatten?«
    »Eigentlich nicht. Wenn sie natürlich am Weg liegt...«
    »Nein, das nicht. Sie liegt weiter abseits. Der Pfad
nach oben ist beschwerlich und nicht ganz ungefährlich. Am besten ist es, man
geht zu Fuß... Meiden Sie die Kutsche, Senor! « Bazos letzte Worte
klangen fast wie eine Ermahnung. Hans Marner hakte sofort nach. »Warum, ist es
gefährlich? Stimmt etwas mit der Kutsche nicht?« Miguel Bazo wirkte
erschrocken. »Nein... wie kommen Sie darauf, Senor«, sagte er schnell, als
müsse er etwas ausbügeln. »Habe ich das gesagt? Dann habe ich mich entweder
falsch ausgedrückt, oder Sie haben mich falsch verstanden... Ich kann das
Geschäft der Leute, die die Maurenburg zur Besichtigung freigegeben haben und
auf Besucher warten, doch nicht schlecht machen... Allerdings erzählen sich die
Leute in den Bergdörfern, dass eine Fahrt mit der Kutsche kein Glück bringt.«
    »Und warum erzählt man sich das? Es muss doch einen
Grund haben.«
    »Ich weiß leider nichts Näheres darüber.« Hans Marner
besaß Menschenkenntnis genug, um diese Worte als Lüge zu erkennen. Auf der
einen Seite Andeutungen, auf der anderen Geheimnistuerei... es schien, als
bezwecke Senor Bazo damit etwas ganz Bestimmtes. Er – weckte Neugier ...
    Miguel Bazo warf dem Deutschen einen merkwürdigen
Blick zu, den Marner nicht recht zu deuten verstand. »Seltsam, dass Sie heute
Nacht auch von der Kutsche sprechen.«
    »Ich habe sie deutlich gesehen«, sagte Marner da
unvermittelt und ließ sein Gegenüber nicht aus den Augen.
    »Solange schon sind Sie in den Bergen unterwegs,
Senor? Wenn Sie die Kutsche gesehen haben, muss es noch hell gewesen sein.«
    »Es war dunkel, und es liegt noch keine Stunde
zurück.«
    »Nein, das ist unmöglich! Nachts ist die
Kutsche nie unterwegs. Sie müssen
sich geirrt haben. Und nun, buenos noches, Senor... Ich nehme an, dass Sie
rechtschaffen müde sind. Und ich stehe hier herum und halte Sie noch auf.
Perdone... Morgen früh können wir uns gern über einiges unterhalten, das Sie
interessiert. Meine Frau Maria wird Ihnen ein wunderbares Frühstück bereiten.«
Er zog die Tür hinter sich ins Schloss.
    »Morgen früh?«, wisperte Petra Strauß und zog
fröstelnd die Schultern in die Höhe. Sie fror. »Ich hab ein komisches Gefühl,
Hans. Er ist mir zu freundlich... Das gefällt mir nicht. Sieht gerade so aus,
als wolle er uns überzeugen, dass wir hier bei ihm bestens untergebracht sind.
Am liebsten würde ich auf der Stelle klammheimlich das Hotel verlassen und
weiterreisen.«
    »Das können wir nicht.« Er nahm Petra in den Arm, und
seine Nähe tat ihr sichtlich wohl. »Du brauchst Schlaf, du siehst alles viel zu
schwarz... Kein Wunder. Es ist ja auch einiges passiert, das einem an die
Nerven gehen kann. Aber vielleicht hat alles eine ganz natürliche Erklärung,
sowohl die Kutsche als auch das Auftauchen und Verschwinden des Alten.«
    »Ich wollte, du hättest recht«, murmelte Petra Strauß
wie in dunkler Vorahnung. »Ich jedenfalls, werde meine Angst nicht los und hab
das Gefühl, dass es für uns den nächsten Morgen nicht geben wird...«
     
    ●
     
    Es ging alles blitzschnell. Larry Brent alias X-RAY-3
sah die Mündungsflamme, hörte das Krachen des Schusses und sah den Freund auch
schon stürzen. Der Amerikaner hechtete im gleichen Augenblick nach vorn. Larrys
rechte Schuhspitze traf die Schusshand. Der Arm des
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