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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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ihm, als er die Zeitschau wieder auflöste.
    »Kannst du Stygia zurückverfolgen?«, fragte er Sid Amos. »Wohin ist sie mit Bellaux verschwunden? Wir müssen dorthin, und zwar sehr schnell!«
    »Ich verspreche nichts, aber das halte ich auch«, erwiderte Asmodis spöttisch. Er wurde ernst, als er Zamorra in die Augen blickte. »Es ist schwierig, Meister des Übersinnlichen. Ich versuche es, doch ich habe nicht mehr viel Kraft.«
    »Wenn wir hier fertig sind, wirst du genug Zeit bekommen, dich zu erholen«, sagte Zamorra, ohne zu ahnen, wie sehr er mit dieser Prognose daneben lag. »Fang an - bitte!« Amos seufzte und begann erneut mit seiner Arbeit.
    ***
    Stygia wusste: Dies wurde ihre Nacht.
    Calderones Ende stand kurz bevor. Bellaux würde es herbeiführen.
    Und auf sie selbst würde nicht der geringste Verdacht fallen.
    Die Satansanbeter mussten Bellaux für ihr »selbst gefangenes« Opfer halten. Das Gesicht stimmte überein, und Stygia hatte auch noch einen Zauber über Bellaux gelegt, der verhinderte, dass zu aufmerksame Beobachter merkten, einen wesentlichen älteren Menschen vor sich zu haben. So, wie sie auch einen Zauber über das veränderte Sigill gelegt hatte…
    Sobald Calderone erschien, würde das falsche Gesicht von Bellaux abfallen. Calderone würde in dem Opfer den Mann erkennen, den er für Stewish hielt. Er würde ihn töten wollen.
    Und Bellaux würde wie eine Bombe explodieren!
    Dabei würde nichts und niemand übrig bleiben - weder Bellaux, noch Calderone, noch die Sektierer.
    Und für Stygia war der Weg nach oben frei.
    Falls nicht zu schnell wiederum ein anderer Dämon, wie Marchosias und andere, den Thron für sich beanspruchten. Aber sie alle hatten einen Nachteil: Sie würden zu spät von Calderones Tod erfahren.
    Und vielleicht klappte es ja erneut, was schon einmal funktioniert hatte, als sie sich zur Fürstin der Finsternis machte: Eine gefälschte Botschaft ihres Vorgängers, aus der hervorging, dass er sie für seine Nachfolge bestimmt hätte…
    Damals hatte LUZIFER keinen Einwand erhoben. Warum sollte er es dann jetzt tun?
    Dies war ihre Nacht, die Nacht ihres Triumphes. Die Nacht der Höllenfürstin!
    ***
    Die letzten Vorbereitungen wurden getroffen. Man zerrte das gefesselte Opfer aus dem Kellerraum und schleifte es zum Hinterausgang. Niemandem fiel auf, dass der junge Mann andere Kleidung trug als zuvor. Stygias Zauber wirkte auch in diesem Fall.
    Ebenso wenig fiel den Teufelsanbetern auf, dass sich der Mann nicht im Geringsten wehrte. Noch Stunden vorher hatte er alles daran gesetzt, seine Fesseln loszuwerden und zu fliehen.
    Sie warfen ihn in den Kofferraum eines alten Peugeot und fuhren mit ihm zur Opferstätte. Es handelte sich um die Ruine einer kleinen Kapelle, die seit dem 2. Weltkrieg schon nicht mehr benutzt wurde.
    Hier hatte sich die Sekte eingerichtet. Niemand kam hierher, die wenigsten Menschen Wussten überhaupt noch von der Ruine, die sich inmitten eines Waldstücks befand. Der Forst war Privatgelände, doch der Eigentümer kümmerte sich schon seit über zwanzig Jahren nicht mehr darum und ließ wuchern und wachsen, was wachsen und wuchern wollte.
    Hier war man ungestört. Es gab einen schmalen Weg, der zu der Kapelle führte. Die Teufelsanbeter hatten ihn zu Fuß zurückzulegen. Nur der Sektenführer besaß das Privileg, ein Fahrzeug zu benutzen. Das hatte einen guten Grund: den Transport des jeweiligen Opfers. Allerdings achtete man anschließend sorgfältig darauf, alle Spuren wieder zu beseitigen, die eventuell auf ein Auto hinwiesen, das diesen gewundenen Weg benutzt hatte.
    Während sich der Sektenführer auf das Ritual einstimmte, bereiteten seine Helfer das Opfer vor. Sie schnitten ihm die Kleidung vom Leib, ohne dabei die Fesseln zu lösen, und schleppten den Mann zum Blutaltar. Über diesem erhob sich an der Wand ein auf den Kopf gestelltes Kreuz vor dem Hintergrund eines Pentagramms.
    Innerhalb der nächsten Minuten trafen die restlichen Sektierer ein.
    Das Ritual konnte beginnen!
    ***
    »Ich hab’s jetzt!«, keuchte Amos erschöpft. »Verdammt, warum muss immer ich die Dreckarbeit erledigen?« Er streckte die Arme aus. »Kommt mit!«
    Wieder wurden sie herumgewirbelt - und prallten gegen Wände. Zamorra stürzte auf eine Pritsche.
    »Schon wieder falsch!«, stellte Nicole trocken fest. »Hier ist niemand außer uns.«
    »Aber er ist hier gewesen«, erwiderte Asmodis. »Wahrscheinlich haben sie ihn erst vor ein paar Minuten geholt.«
    »Wen meinst du
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