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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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Er befand sich völlig unter Stygias Kontrolle. Er war nur noch in der Lage, das zu tun, was sie von ihm verlangte.
    Sie wandte sich wieder dem Jüngling zu und sah den Angstschweiß auf seiner Stirn.
    »Sei ganz unbesorgt«, sagte sie. »Ich will gar nicht viel von dir. Ich benötige nur dein Gesicht, sonst nichts.«
    Er wand sich in seinen Fesseln. Schreien konnte er immer noch nicht, und Stygia veränderte daran auch nichts. Das Letzte, was sie jetzt wollte, war menschliches Gekreische.
    Wieder näherte sie sich dem jungen Mann.
    Er versuchte auszuweichen, doch es gelang ihm nicht.
    Stygias Hände berührten sein Gesicht. Er japste nach Luft, die Augen waren vor Todesangst weit aufgerissen, als die Fürstin der Finsternis sein Gesicht vom Schädelknochen löste.
    »Siehst du, es war doch alles gar nicht so schlimm«, sagte sie in einem mütterlich klingenden Tonfall und drückte das Gesicht auf das von Giscard Bellaux. Es haftete sofort.
    Die Dämonin wandte sich wieder dem Jüngling zu. Seine Augäpfel im blanken Schädel waren das reinste Horrorbild.
    »Tja«, sagte Stygia schulterzuckend. »Den Rest von dir brauche ich allerdings nicht.«
    Sie wob einen weiteren Zauber. Der junge Mann loderte sekundenlang in hellen Flammen auf und zerfiel zu Asche.
    »Jetzt wollen wir dich mal so fesseln, wie er gefesselt war«, wandte sich Stygia an Bellaux. »Und dann nichts wie in den Gefängniskeller der Sekte mit dir…«
    ***
    »Ich bin so weit«, sagte Asmodis. »Ihr auch?«
    Zamorra und Nicole nickten.
    »Wie geht es vor sich?«, wollte der Dämonenjäger wissen.
    »Wie immer«, sagte der Ex-Teufel. Er griä nach den Händen der beiden Menschen. »Festhalten!«
    Es folgte das übliche Ritual: Aufstampfen, drehen, Zauberspruch. Für Asmodis war das relativ einfach, weil er sich im Zentrum befand. Die beiden Menschen wurden herumgeschleudert.
    Einen Moment später befanden sie sich bereits an einem anderen Ort. Dort, wo sie sich eben noch befunden hatten, gab es nur noch eine Schwefelwolke.
    Zamorra sah sich um. »Niemand hier.«
    »Die Para-Spur war wesentlich komfortabler«, behauptete Nicole derweil. Sie entsann sich, dass der Ex-Teufel ihr die Benutzung dieses Fortbewegungsmittels ermöglicht hatte, als sie ihn schwer verletzt aus der Hölle in Merlins Burg gebracht hatte.
    »In diesem Fall konnte ich sie nicht benutzen«, sagte Asmodis. »Para-Spuren gibt es nicht überall im Multiversum.«
    »He«, sagte Zamorra. »Wir sind hier falsch. Hier ist niemand. Hattest du nicht Bellaux’ Aufenthaltsort angepeilt?«
    »Hatte ich«, knurrte Asmodis. »Wo ist er?«
    »Hier jedenfalls nicht. Hier ist überhaupt niemand außer uns, um das zum dritten Mal zu erwähnen.«
    »Das kann nicht sein!«, protestierte der Ex-Teufel.
    Wie Zamorra und Nicole sah er sich um und musste feststellen, dass doch sein konnte, was nicht sein sollte. Von Giscard Bellaux war nichts zu sehen, auch nicht von Stygia. Aber es gab ein wenig Asche auf dem unebenen Boden.
    Bellaux’ Asche?
    »Verdammt, hier läuft etwas gar nicht so, wie es soll«, sagte Nicole. »Hilft uns die Zeitschau weiter?«
    »Ich versuch’s mal«, sagte Zamorra. Er fragte sich, was hier geschah. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Asmodis versagt hatte, doch er durchschaute auch die dämonische Planung immer noch nicht.
    Also half wohl wirklich nur die Zeitschau.
    Zamorra heftete den Blaster in seiner Faust wieder an die Magnetplatte am Gürtel und griff zu seinem Amulett. Er konzentrierte sich auf die Aktivierung und das posthypnotische Schaltwort, das ihn in die erforderliche Halbtrance versetzte.
    In diesem Zustand konnte er die Bildwiedergabe des Amuletts in die Vergangenheit steuern. Der stilisierte Drudenfuß im Zentrum der Silberscheibe verwandelte sich in eine Art winzigen Mini-Bildschirm, der seine unmittelbare Umgebung zeigte. Zamorra steuerte diesem »Film« jetzt rückwärts.
    Er brauchte nicht sehr weit in der Zeit zurückzugehen. Nur eine Viertelstunde - Zeit genug, dass der Schwefeldunst verflogen war, den Stygia hier zurückgelassen hatte.
    Zamorra sah, wie die Fürstin der Finsternis mit Bellaux verschwand.
    Aber war das wirklich Bellaux?
    Nein, das war ein sehr junger Mann - der jedoch Bellaux’ Kleidung trug!
    Zamorra ging noch etwas weiter in der Zeit zurück. Er beobachtete das grauenhafte Geschehen, in dem Stygia das Gesicht des jungen Mannes auf Bellaux übertrug. Und wie sie den jungen Burschen anschließend vernichtete.
    Unbändiger Zorn tobte in
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