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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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Verräter!
    Viele hatten es schon längst behauptet, wie Calderone inzwischen wusste. Aber spätestens jetzt wurde es ihm selbst ebenfalls klar. Asmodis hatte der Hölle nicht nur damals, lange vor Calderones Zeit, den Rücken gekehrt, sondern er stellte sich jetzt auch schon offen gegen sie.
    Verräter!
    Wie man in den sieben Kreisen der Hölle mit Verrätern umging, war Calderone bekannt. Er würde Asmodis als vogelfrei erklären, die Jagd auf ihn eröffnen lassen. Die Zeit, in der die Alleingänge des einstigen Fürsten der Finsternis toleriert wurden, war vorbei.
    Doch noch wagte Calderone nicht, wieder offen aufzutreten. Erst mussten seine Verletzungen ausheilen, die Zamorras Amulett ihm zugefügt hatte.
    Er arbeitete daran…
    ***
    Giscard Bellaux wusste, dass er tot war.
    Die Fürstin der Finsternis hatte ihn mit ihrer Magie ermordet.
    Dennoch lebte er!
    Aber auf eine Weise, die er nicht kannte, die er sich niemals hatte vorstellen können. Es war eine andere Form des Lebens als die, welche er kannte.
    Es war eine Form, die ihm Angst machte. Doch er konnte nichts mehr dagegen tun. Er war tot, das ließ sich nicht rückgängig machen. Er würde niemals wieder leben.
    Er war ein Untoter!
    Und da war noch etwas anderes.
    Etwas war in ihn eingedrungen.
    Es war anders als die geistige Beeinflussung, die ihm den Drang zum Töten eingepflanzt hatte. Das hier war viel schlimmer.
    Denn er konnte es noch weniger kontrollieren als jenen Drang.
    Er war eine magische Bombe…
    Beim ersten Mal hatte er seinem Opfer den Holzsplitter überreichen sollen. Der war die eigentliche Waffe.
    Jetzt war diese Waffe er selbst, Giscard Bellaux. Und er konnte nichts mehr daran ändern. Er würde explodieren und das Opfer vernichten, und dabei auch sich selbst.
    Letzteres war unbedeutend. Er war ohnehin schon tot, und er fürchtete sich davor, als Untoter »weiterzuleben«. Da war es sicherlich besser, seine eigene Existenz endgültig zu verlieren. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
    Er hasste die Fürstin der Finsternis.
    Warum hatte sie ausgerechnet ihn ausgewählt? Warum nicht irgendeinen anderen? Einen Verbrecher vielleicht, einen Mörder? Warum stattdessen ausgerechnet ihn?
    Es war nicht fair.
    Er war tot, und er würde ein zweites Mal sein Leben verlieren. Er hoffte nur noch, dass es für ihn selbst schnell ging.
    Jede andere Hoffnung war mit ihm gestorben…
    ***
    Stygia bereitete ihre nächste Falle vor. Sie kannte inzwischen das Sigill, unter dem Calderone beschworen werden konnte. Und sie musste ihn mit einer Beschwörung locken. Nur dann blieb ihm keine Chance. Er musste dem Höllenzwang folgen und würde seinem-Vernichter nicht mehr ausweichen können.
    Er war jetzt ein Dämon, und als solcher unterlag er auch den magischen Gesetzen, mit denen Dämonen leben mussten. Gesetze, die niemals aufgeschrieben worden waren, die aber existierten und die nicht umgangen werden konnten.
    Naturgesetze ließen sich umgehen, die der Magie nicht.
    Sie musste darauf achten, dass kein Verdacht auf sie selbst fiel, doch da gab es Möglichkeiten.
    Der Erzdämon Astardis, Calderones Vorgänger, hatte ein beachtliches Machtvakuum hinterlassen. Und zudem etliche Legionen von niederen Dämonen, Geistern und anderen magischen Kreaturen.
    Warum sollte sie das nicht ausnutzen?
    Sie konnte versuchen, einige von ihnen zu rekrutieren. Sie ging davon aus, dass Calderone versuchen würde, Astardis’ »Hausmacht« zu übernehmen. Doch ob der neue oberste Herrscher der Hölle den Überblick über all dessen Helfer und Heerscharen hatte, wagte sie zu bezweifeln.
    Außerdem konnte sie noch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen treffen. Von jenen, die sie rekrutierte, musste ja nicht unbedingt einer überleben…
    Zuvor aber suchte sie einen Ort, an dem die Beschwörung stattfinden sollte. Der durfte sich keinesfalls in der Hölle befinden. Hier gab es Energieströmungen, die niemand durchschaute und erst recht niemand kontrollieren konnte. Und durch sie konnten Informationen fließen, die von anderen eventuell ausgewertet werden mochten.
    Wenn es die Erzengel wollten, geriet eine solche Information ganz zufällig irgendeinem Dämon in die Klauen. Der begriff die Bedeutung und war danach in der Lage, Stygia entweder vor einem Tribunal anzuklagen oder sie zu erpressen!
    Es reichte schon, dass ausgerechnet Zamorra sie in der Hand hatte. Noch mehr Gemeinheiten mussten wirklich nicht sein.
    Also musste der Ort sich anderswo befinden.
    Sie
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