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0758 - Die Einsamen von Terra

Titel: 0758 - Die Einsamen von Terra
Autoren: Unbekannt
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wollte, mußte er zunächst einmal etwas für seinen schwer beschädigten Körper tun.
    Er war sich völlig darüber im klaren, welchen Gefahren die HÜPFER ausgesetzt war, solange er tatenlos in der Röhre steckte, aber er hatte überhaupt keine andere Wahl. Wenn er lebend aus dieser Sache herauskommen wollte, mußte er sich so und nicht anders verhalten.
    „Sie Wahnsinniger!" schrie Sante Kanube mit sich überschlagender Stimme. „Hören Sie auf zu schießen. Stecken Sie die Waffe weg!"
    Er beugte sich so weit vor, daß er fast über das Geländer gestürzt wäre.
    Speideck stand breitbeinig auf der Straße, aber er bot trotz seiner imponierenden Figur einen eher bemitleidenswerten Anblick.
    Seine Arme hingen nach unten, als sei die Waffe in der rechten Hand plötzlich zu schwer geworden.
    „Bring ihn ins Haus, Marboo!" schrie Kanube. „Er muß von der Straße weg."
    Die Aufforderung erübrigte sich, denn Speideck hatte offenbar begriffen, daß er etwas tun mußte. Der Boxer rannte auf Marboo zu, dann verschwanden sie im Haus.
    Kanube warf einen letzten Blick auf die Straße. Die fremde Kreatur war wieder in ihrem Raumschiff verschwunden, es war nicht genau festzustellen gewesen, ob sie tödlich getroffen worden war. Vielleicht, dachte der untersetzte Mann bitter, war es sogar gut, wenn der Fremde den Tod gefunden hatte, denn wenn er noch lebte, würde er diesen unüberlegten Angriff sicher nicht unbeantwortet lassen.
    Benommen und in Erwartung eines schrecklichen Gegenschlags verließ Kanube das Dach.
    Sein Körper war steif vor Kälte, seine Lungen brannten von der eisigen Luft. Er schlug die Tür zum Dach hinter sich zu, dann durchquerte er den Ausstellungsraum und ging zum Lift, wo er Speideck und Marboo erwartete.
    Marboo kam zuerst aus dem Lift. Als Kanube ihr angespanntes und blasses Gesicht sah, vergaß er die groben Worte, mit denen er Speideck hatte empfangen wollen.
    „Wissen Sie, daß Sie auf eine außerirdische Intelligenz geschossen haben?" fragte er tonlos. „Wahrscheinlich werden wir alle dafür bezahlen müssen - mit unserem Leben."
    Speideck sah nicht besonders schuldbewußt aus.
    „Ich habe mich nur zur Wehr gesetzt!" verteidigte er sich. „Das Ding hat eine Waffe hervorgezogen."
    „Ein Instrument!" versetzte Kanube. „Es war bestimmt nur ein Instrument."
    Er mußte sich innerlich jedoch eingestehen, daß ein technisch und wissenschaftlich ungebildeter Mann wie Jan Speideck leicht zu einer Fehleinschätzung gelangen konnte. Außerdem war es sinnlos, wenn er dem anderen jetzt Vorwürfe machte, dadurch ließ sich die Situation nicht mehr ändern.
    „Warten wir ab, was geschehen wird", lenkte er ein. „Ich hatte inzwischen Funkkontakt mit einem Mann namens Alaska Saedelaere. Er ist auf dem Wege hierher."
    „Alaska Saedelaere?" wiederholte Marboo nachdenklich. „Ich meine, daß ich diesen Namen schon einmal irgendwo gelesen habe. In einem Lehrbuch, das von der aphilischen Regierung herausgegeben wurde. Wenn mich nicht alles täuscht, gehörte Alaska Saedelaere zu den engen Vertrauten Perry Rhodans und verließ mit ihm zusammen an Bord der SOL die Erde."
    „Das war vor zweiundvierzig Jahren", versetzte Kanube skeptisch. „Ob du dich da nicht täuschst?"
    Dann dachte er an eine Bemerkung des Mannes: „Ich bin niemals aphilisch gewesen."
    „Der Mann, mit dem ich sprach, trug eine Maske", berichtete Kanube. „Hast du auch darüber etwas in diesem Buch gelesen?"
    Sie schüttelte den Kopf.
    Speideck fragte: „Eine Maske? Was bedeutet das?"
    „Er hat es mir erklärt, aber ich habe es nicht verstanden. Es hat etwas mit seinem Gesicht zu tun."
    „Wir sollten vorsichtiger sein", meinte Speideck. „Vielleicht arbeiten der Mann mit der Maske und dieses Ding unten auf der Straße zusammen. Woher wollen wir wissen, daß es jeder Fremde gut mit uns meint?"
    Er wandte sich an das Mädchen.
    „Was meinst du, Marboo?"
    Es versetzte Kanube einen Stich, als er hörte, daß Marboo und Speideck sich duzten. Wahrscheinlich hatten sie sich im Verlauf der Katzenjagd über verschiedene Dinge ausgesprochen.
    Kanube hätte fast von seinem Plan erzählt, die beiden anderen zu verlassen, doch er beherrschte sich rechtzeitig. Für solche Querelen war jetzt der denkbar ungeeignete Zeitpunkt.
    „Wenn es der Saedelaere ist, erhebt sich die Frage, woher er kommt", meinte Marboo.
    „Ich weiß, was wir tun", sagte Speideck. „Wir verschwinden von hier."
    „Nein!" widersprach Kanube sofort. „Abgesehen davon,
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