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0758 - Die Einsamen von Terra

Titel: 0758 - Die Einsamen von Terra
Autoren: Unbekannt
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Anblick des Maskenträgers ihn ermutigt. Mit dem Abbruch der Funkverbindung erstarb auch etwas von der neuen inneren Kraft des kleinen Mannes.
    Ein paar Sekunden noch starrte Kanube auf das Funkgerät, dann erhob er sich und begab sich aufs Dach, um die Straße zu beobachten.
    Das fremde Raumschiff stand unverändert auf seinem Platz, keine Bewegung deutete darauf hin, daß unbekannte Lebewesen Aktivitäten entwickelten.
    Kanubes Blicke wanderten die Straße entlang, aber Speideck und das Mädchen waren noch nicht zu sehen.
    In seiner Aufregung hatte der Erfinder vergessen, etwas überzuziehen. Die Kälte drang in kurzer Zeit durch den Pullover, den er trug, aber er wagte einfach nicht, wieder hineinzugehen und eine heizbare Jacke zu holen. Er fürchtete, daß Marboo und Speideck in diesen wenigen Augenblicken auftauchen und eine Katastrophe heraufbeschwören könnten.
    Die Zeit verging. Kanube versuchte, sich mit Fußstampfen und Armrudern warmzuhalten.
    Er hoffte, daß dieser Saedelaere bald auftauchen würde, war sich aber darüber im klaren, daß sich die Reparatur eines Gleiters längere Zeit hinziehen konnte.
    Dann - die Kälte tat Kanube bereits weh - sah er Speideck und Marboo aus einer Seitenstraße kommen. Sie sahen das Raumschiff nicht sofort, aber dann streckte das Mädchen einen Arm aus und deutete in Richtung des Cherryl-Hauses.
    Kanube konnte nicht hören, was tief unter ihm gesagt wurde, aber es gehörte nicht viel Phantasie dazu, es sich vorzustellen.
    Das Unternehmen, zu dem die beiden anderen aufgebrochen waren, hatte offenbar mit einem Fehlschlag geendet, denn Kanube konnte nicht sehen, daß sie eine Katze bei sich hatten.
    Eigentlich war es absurd, ausgerechnet daran zu denken, aber Kanube hatte schon oft erlebt, daß ihm in Augenblicken der Gefahr immer unwesentliche Dinge durch den Kopf gingen.
    Er atmete erleichtert auf, als er sah, daß seine Schicksalsgefährten stehenblieben. Offenbar beratschlagten sie, was nun geschehen sollte. Kanube wünschte, sie würden den Entschluß fassen, wieder umzukehren oder zumindest für einige Zeit zu warten.
    Kanube hätte schreien können, doch es war fraglich, ob sie ihn auf diese Entfernung hören würden. Es ging ein heftiger Wind, aber er blies aus der Richtung, aus der Marboo und ihr Begleiter kamen.
    Bleibt, wo ihr seid! dachte Kanube beschwörend.
    Doch seine dringenden Gedanken fanden keinen Empfänger.
    Er mußte mit ansehen, daß Speideck das Mädchen an der Hand ergriff und seinen Blaster zog.
    Kanube stöhnte unwillkürlich auf. Wahrscheinlich waren weder Speideck noch Marboo dazu in der Lage, die Ereignisse richtig einzuschätzen. Das konnte das Verhängnis heraufbeschwören.
    Die beiden Menschen unten auf der Straße setzten sich in Bewegung - sie gingen langsam auf das fremde Raumschiff zu.
    Vielleicht, dachte Langur hoffnungsvoll, konnte jetzt endlich der Kontakt hergestellt werden, den er so sehr herbeisehnte.
    Die beiden zuletzt aufgetauchten Eingeborenen schienen weniger ängstlich zu sein als ihr ins Haus geflohener Artgenosse.
    Sicher resultierte ihr Mut aus der Tatsache, daß sie zu zweit waren.
    „Sie kommen hierher", sagte der Forscher zu LOGIKUR.
    „Sicher werden sie eine Kontaktaufnahme versuchen."
    „Wahrscheinlicher ist, daß sie in das Gebäude wollen, in dem bereits ihr Artgenosse ist", meinte der Rechner.
    „Schon möglich", gab Langur zu. „Trotzdem ist dies ein sehr geeigneter Augenblick, um mich zu zeigen."
    „Was heißt das?"
    „Ich werde die HÜPFER verlassen", verkündete der Raumfahrer. „Natürlich werde ich mich sehr zurückhaltend benehmen, damit mein Erscheinen nicht mit einer Aggression verwechselt werden kann. Ich habe vor, mich lediglich vor der Schleuse der HÜPFER zu postieren."
    LOGIKOR schwieg, augenscheinlich hatte er keine eigene Meinung zu diesem Plan.
    Langur traf rasch seine Vorbereitungen. Er wollte die HÜPFER verlassen, noch bevor die beiden Eingeborenen zu nahe herangekommen waren. Das würde es ihnen erleichtern, sich an seinen Anblick zu gewöhnen.
    Mitglieder einer hochentwickelten Zivilisation hätten eigentlich keine instinktive Abneigung gegen ein fremdes Wesen zeigen dürfen, aber Langurs bisherige Erfahrungen auf diesem Planeten schienen dieser These eher zu widersprechen.
    Langur öffnete die Schleuse und trat aus der HÜPFER.
    Unmittelbar vor dem Raumschiff blieb er stehen und rührte sich nicht mehr.
    Auch die beiden Wesen, die sich über die Straße näherten, waren bei seinem
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