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0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker
Autoren: Unbekannt
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zurück. „Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie gebadet - höchstens in kaltem Sand."
    Aber Commander Rorvic reagierte nicht mehr. Fast alle Kontrollampen erloschen. Der Bildschirm blieb leer.
    Ich holte mir einige Vorräte und Ausrüstungsgegenstände, dann verließ ich die GHOST und begab mich auf den Weg nach Murnte-Neek.
    Tallmark blickte so verzweifelt um sich, als suchte er ein Loch im Boden, in das er sich verkriechen sollte.
    Aber er wußte, daß es für ihn keine Möglichkeit gab, der Entscheidung auszuweichen. Es gab innerhalb von Murnie-Neek kein Versteck, in dem ihn die Laren nicht finden würden.
    Nein, er mußte ihnen gegenübertreten.
    Er war so verwirrt, daß er nicht einmal bemerkte, daß Llamkart und Sorgk seine Kabine betraten.
    „Was ist mit dir los, Tallmark?" fragte Llamkart besorgt.
    „Hotrenor-Taak hat mich eben über Visiphon angerufen", sagte Tallmark. „Er will, daß wir zu einer Konferenz in die große Kuppelhalle der Station kommen - wir alle!"
    „Nein!" entfuhr es Sorgk. „Bei der Großen Schwarzen Null, nicht das!"
    „Doch!" erwiderte Tallmark. „Die ganze Gruppe, hat Hotrenor-Taak gesagt. Es sei sehr wichtig."
    „Damit ist das Spiel aus", erklärte Llamkart. „Wie sollen wir dem Verkünder der Hetosonen erklären, wo unsere drei fehlenden Freunde geblieben sind? Wir können doch nicht sagen, sie hätten einen Ausflug in die Wildnis unternommen."
    „Selbstverständlich nicht", sagte Tallmark. „Keiner von uns würde ohne sehr wichtigen Grund in die Wildnis gehen, dazu ist es auf Rolfth viel zu kalt. Aber ich habe noch einen anderen Grund, die Konferenz zu fürchten."
    „Das kann ich mir denken", meinte Sorgk. „Ich habe auch schon überlegt, ob die Hyptons etwas von der Verdummung der Laren gemerkt haben. Wenn ja, dann müssen wir uns auf zusätzliche peinliche Fragen gefaßt machen."
    Die drei Kelosker zuckten zusammen, als der Visiphonmelder summte.
    Tallmark watschelte zu dem Gerät und drückte den großen Zusatzschalter mit dem Arm herunter.
    Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht Hotrenor-Taaks.
    „Tallmark?" fragte der Lare, denn für einen Laren sah ein Kelosker wie der andere aus.
    „Ich bin es", antwortete Tallmark.
    „Tallmark, finden Sie nicht, daß es unhöflich ist, den Verkünder der Hetosonen, seine Berater und die Vertreter des Volkes der Hyptons warten zu lassen?" fragte Hotrenor-Taak mit mildem Vorwurf.
    „Bitte, verzeihen Sie", erwiderte Tallmark. „Wir werden uns beeilen."
    Er schaltete das Gerät aus, wandte sich an seine Freunde und sagte mit bebender Stimme: „Wir können nicht länger warten, sonst werden die Laren schon allein dadurch mißtrauisch. Holt die anderen und überlegt unterwegs, welche Geschichte wir Hotrenor-Taak erzählen können. Uns muß etwas einfallen - oder es ist alles aus."
    „Wir überlegen ja schon", erwiderte Llamkart. „Hoffentlich fallt uns auch etwas ein."
    Gemeinsam mit Sorgk verließ er die Unterkunft. Tallmark folgte ihnen. In seiner Verwirrung wäre er beinahe in die falsche Richtung gegangen. Er merkte seinen Irrtum gerade noch rechtzeitig, kehrte um und beeilte sich, zur Kuppelhalle zu kommen.
    Die Furcht ließ seine Gedanken wie rasend wirbeln. Immer neue Gedanken tauchten auf, wurden analysiert, extrapoliert, konzentriert, mit neuem Gedankengut vermischt und wieder extrapoliert - und so fort.
    Die Gedankenfülle wurde so groß, daß Tallmark überhaupt nicht mehr zum Nachdenken darüber kam, ob sich einer der Gedanken festhalten und für eine Ausrede verwenden ließ.
    Als Tallmark die Kuppelhalle betrat, fiel sein Blick zuerst auf die Traube der Hyptons, die wie üblich unter der Decke hing und sich in ständiger Bewegung befand. Danach senkte er den Blick und schaute auf die versammelten Laren herab.
    Hotrenor-Taak saß in einem breiten Sessel mit geschwungenen Armlehnen. An seiner Stirn prangte eine Schwellung, die von Heilplasma bedeckt war. Die Augen blickten irgendwie anders drein als sonst. Es wirkte, wenn man einen Vergleich ziehen sollte, als hätten zwei Diamanten einen Sprung bekommen und dadurch viel von ihrer furchteinflößenden Härte verloren.
    Links neben dem Verkünder der Hetosonen stand der Überschwere Maylpancer, Erster Hetran der Milchstraße. Seine Miene wirkte undefinierbar. An seiner linken Gesichtshälfte pulsierte unter einer Schicht Wundplasma rohes Fleisch in einer langgestreckten klaffenden Wunde, deren Ränder aussahen, als wären sie unter Hitzeeinfluß
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