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075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

Titel: 075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas
Autoren: Larry Brent
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konnte man sich wirklich frei in dieser
Riesenstadt bewegen.
    Wortlos
schlenderten sie eine Zeitlang nebeneinander her.
    Amarilia löste sich
plötzlich von ihm und näherte sich einem Torbogen, in dem der schwach
beleuchtete Schaukasten einer Reisegesellschaft hing. Einige eindrucksvolle
großformatige Fotografien weckten ihr Interesse. Es handelte sich um
Städteansichten aus dem Fernen Osten.
    »Ich möchte
mal eine Weltreise machen«, sagte sie schwärmerisch, während sie mit
leuchtenden Augen die Fotografien betrachtete. »Ich möchte mal soviel Geld
haben, daß ich mir jeden Wunsch erfüllen kann .«
    »Wenn ich ein
berühmter Discjockey werde, ist das vielleicht drin .« Oscar Latorres lachte leise. »Vielleicht wird der Rundfunk auf mich aufmerksam .«
    Er stand vier
Schritte von ihr entfernt und lehnte sich gegen eine alte Straßenlaterne, die
schon lange kein Licht mehr spendete.
    Der junge
Uruguayer verzog plötzlich das Gesicht, hob den Blick und starrte nach oben,
als suche er etwas. Schnell griff er an seinen Kopf. »Irgend jemand wirft hier
mit Sand«, murmelte er, ohne den Blick zu senken. Er suchte die Fensterreihen
in der Nähe ab. Aber da war niemand. Er grinste. »Vielleicht hat auch einer
heimlich seinen Nachttopf ausgestaubt .«
    Er kratzte
sich am Kopf. Ein seltsames Prickeln lief durch seine Kopfhaut. Er schüttelte
sich, als müsse er den imaginären Sand, von dem er gesprochen hatte, auf diese
Weise loswerden.
    Amarilia Lavalleja
sah ihn verständnislos an.
    Sie kam auf
ihn zu. »Hast du Läuse ?« fragte sie mit todernster
Miene.
    Oscar
Latorres löste sich von dem Laternenmast. »Sieht gerade so aus .«
    Amarilia Lavalleja
richtete ebenfalls den Blick nach oben, konnte aber nichts Verdächtiges
erkennen. Sie hatte ihren Freund schon in Verdacht, daß er ihr eine Komödie
vorspielte und wollte eine scharfe Bemerkung machen, wurde jedoch von einem
Hund abgelenkt, der sich aus der Toreinfahrt löste. Er war durch die Nähe der
beiden Menschen und ihre Stimmen offensichtlich aus dem finsteren Hinterhof
gelockt worden, wo er geschlafen hatte.
    Leise
knurrend schob sich das ausgehungerte Tier näher.
    Die Haltung
des unerwartet auftauchenden Hundes war derart drohend, daß Amarilia einen leisen Aufschrei von sich gab und sofort Oscar Latorres Nähe suchte.
    Der Köter
fletschte aggressiv die Zähne.
    Irgend etwas
schien ihn aufs heftigste zu erregen.
    Und wie von
einem Katapult abgeschossen, schnellte er plötzlich in die Höhe, direkt auf
Oscar Latorres zu.
    Geistesgegenwärtig
drehte sich der junge Mann ab, konnte jedoch nicht mehr verhindern, daß sich
der wütend knurrende Hund in seinem Fußgelenk festbiß.
    Amarilia Lavalleja
stieß einen gellenden Schrei aus, löste sich von dem Freund und wich zwei, drei
Schritte zurück.
    Oscar
Latorres schrie ebenfalls auf, doch vor Schmerz. Er riß sein Bein in die Höhe
und stieß es blitzschnell wieder ab – in der Hoffnung, den Hund dadurch
abzuschütteln.
    »Paß auf
Oscar! Vielleicht ist er tollwütig !«
    Amarilias Stimme
überschlug sich. Hilfesuchend blickte sie sich um, in der Hoffnung, jemand zu
entdecken, der ihrem Freund helfen konnte.
    Der Hund biß
und zerrte und ließ auch nicht los, als Oscar Latorres wütend auf ihn
einschlug.
    Das Hosenbein
zerriß. Der Hund schnappte nach und hakte sich in die blutende Wunde fest.
    Oscar
Latorres Zorn und Haß auf den Hund wurde unkontrolliert. Er ließ sich einfach
nach unten sacken, erwischte den Köter an einer Hinterpfote und riß ihn herum.
    Amarilia Lavalleja
erstarrte. Ihr Atem stockte, kalter Schweiß trat auf ihre Stirn, und ihre Augen
wurden riesengroß.
    Oscar
Latorres schlug den Hund nicht und bemühte sich auch nicht, ihn davonzujagen,
ihn zu treten oder wegzuschleudern…
    Was er tat,
war schlimmer!
    Er schlug
seine Zähne in das Fell des Straßenköters, biß zu, wütend und voller Haß, als
wäre er selbst ein reißendes Tier!
     
    ●
     
    » Oscaaaar ! Neeeeiiiin !«
    Amarilias Stimme
hallte durch die Nacht. Aber da war niemand, der sie hörte.
    Und auch
Oscar Latorres schien ihren gellenden Aufschrei nicht zu vernehmen.
    Er biß in den Hund, immer und immer wieder. Das Blut spritzte
über sein Gesicht, aber er schien sich davor nicht zu ekeln.
    Der Köter
jaulte herzzerreißend, schlug mit dem Schwanz, und seine Pfoten zuckten.
    Dann war es
zu Ende. Das Leben wich aus seinem Körper…
    Schlaff wie
ein mäßig gefüllter Sack hing er in den zitternden Händen des Mannes, der
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