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075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

Titel: 075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas
Autoren: Larry Brent
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war eine Lehmhütte mit einem Wellblechdach. Hier
im Arbeiterbezirk, am Fuße des Cerro , lebten die
armen, kinderreichen Familien.
    X-RAY-3 hatte
gehört, daß man vom Cerro selbst, dem über 130 Meter
hohen Hügel am Westufer der Bucht, einen bezaubernden Blick über die Stadt und
den Flußlauf des Rio de la Plata hatte.
    Die Stadt zog
sich rund um die Bucht.
    Larry schlug
nicht den Weg nach oben ein. Er war nicht als Tourist gekommen. Um das von
Montevideo zu sehen, was man gesehen haben mußte, würde er sich eine andere
Zeit wählen.
    Trotz der
frühen Morgenstunde war hier schon allerhand los. Kindergeschrei und laute
erwachsene Stimmen, besonders von Müttern, die den Krawall zu übertönen
versuchten, um sich Gehör zu verschaffen. Auf den Bänken vor den zum Teil
armseligen Behausungen saßen alte Männer, blätterten in einige Tage alten Zeitungen oder unterhielten sich.
    Herrenlose
Hunde und Katzen bestimmten das Straßenbild.
    Das
Hauptverkehrsmittel in dieser Gegend schien das Rad zu sein, mit dem
diejenigen, die das Glück hatten eine Arbeitsstelle zu haben, sich auf den Weg
machten.
    Hinter dem
Haus von José Amontillo gab es einen grob
zusammengezimmerten kleinen Stall, in dem sich der Mann eine schwarze Ziege und
mehrere Hühner hielt, die von den Abfällen lebten.
    Larry
entlohnte den Taxichauffeur, gab ihm ein reichlich bemessenes Trinkgeld, daß
dem Fahrer ein jauchzend klingendes »Gracias« entfuhr, und ging dann, sich nach
allen Seiten umsehend, auf das Haus zu, in dem José Amontillo gewohnt hatte.
    Die Tür stand
sperrangelweit offen.
    Vier Kinder
im Alter bis zu zehn Jahren saßen an einem wackligen Holztisch, plapperten,
tranken Milch und aßen trockenes Brot.
    Ein kleines
Mädchen, das noch nicht laufen konnte, krabbelte auf dem schmutzigen Boden
herum, ein sechstes Kind saß auf dem Arm der Mutter, die sich bemühte,
einigermaßen Ordnung auf dem vollgestellten Herd, der Ablage und dem alten
Schrank zu halten.
    Larry klopfte
gegen die offenstehende Tür.
    Die
Südamerikanerin, eine ausgemergelte, verbrauchte Frau, drehte den Kopf und sah
den Fremden mißtrauisch an.
    » Por favor , Senor ?« fragte sie und löste sich von dem Herd, nahm das
Kleinkind auf den anderen Arm und trat Larry zwei Schritte entgegen.
    Die vier
Kinder am Tisch vollführten einen Lärm, daß man kaum sein eigenes Wort
verstand.
    »Sie sind die
Frau von José Amontillo , nicht wahr ?« fragte X-RAY-3 freundlich. Er sprach langsam und deutlich, um verstanden zu
werden.
    »Si, Senor .«
    Die Kinder
schoben die klapprigen Stühle zurück und umringten den fremden Besucher.
    Larry drückte
jedem eine Münze in die Hand und sagte den Kindern, daß sie sich ein Eis oder
eine Schokolade kaufen sollten.
    Die Mutter
trat weiter nach vorn, kam aus der Behausung, und das helle Sonnenlicht traf
voll ihr Gesicht.
    Sie war
jünger, als Larry auf den ersten Blick vermutet hatte, wirkte aber älter. Sie
mußte mal sehr schön gewesen sein. Ihre Züge waren gleichmäßig und eben, Augen
und Mund hatten eine klassische Form, und die Frau machte trotz des
Kindersegens und der gewiß schwierigen wirtschaftlichen Situation, die sie zu
meistern hatte, nicht den Eindruck, als wäre sie unglücklich.
    »Kommen Sie aus
der Anstalt ?« fragte sie leise, als die Kinder
schreiend und lachend davongerannt waren. »Sind Sie ein ausländischer Arzt ?«
    »Nein! Aber
ich interessiere mich für das Schicksal Ihres Mannes, Senora .
Es gibt wahrscheinlich eine Möglichkeit, ihm zu helfen.
    Das hängt
allerdings von den Nachforschungen ab, die ich anstellen soll. Ich stehe mit
Dr. Huevos , dem Leiter der Anstalt, in engem Kontakt.
Es weist vieles darauf hin, daß der Ausbruch der Krankheit Ihres Mannes auf
besondere Vorgänge zurückzuführen ist. Wir möchten nun wissen, ob Ihnen
vielleicht unmittelbar vor der Erkrankung etwas Besonderes aufgefallen ist.
Übrigens, mein Name ist Brent. Larry Brent«, stellte er sich vor.
    Lucia Amontillo nickte. Das Kind auf ihrem Arm war eingeschlafen
und lag halb über ihrer Schulter.
    »Es kam alles
ganz plötzlich, Senor . Er saß hier vor dem Haus. Er
war arbeitslos. José schnitzte den Kindern ein Schiff. Da fiel ihn plötzlich
der Hund an. Ich hörte wütendes Gebell und Knurren dann Josés Schreie und
rannte aus dem Haus. Plötzlich sah ich, wie er den Hund totbiß .«
    Lucia Amontillo drehte sich um und bat Larry, in die Wohnung zu
kommen. In der Nachbarschaft waren die Menschen auf den Besucher
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