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0747 - Fooly, der Jäger

0747 - Fooly, der Jäger

Titel: 0747 - Fooly, der Jäger
Autoren: W.K. Giesa
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befindet.«
    »Sofern er sich nicht mittlerweile weit entfernt hat«, gab Zamorra zu bedenken, »und sofern er die Blumen tatsächlich benutzt hat und nicht doch einen ganz anderen Weg gegangen ist. Traue einer diesem Jungdrachen!«
    Es war nicht halb so ernst gemeint, wie es klang.
    »Wir folgen ihm also auf seinem Weg«, sagte Nicole. »Da er inzwischen einen beachtlichen Vorsprung haben dürfte, sollten wir uns beeilen.«
    »Und uns auf Ärger einrichten«, ergänzte Zamorra. »Es hat sicher etwas mit seinem Albtraum zu tun. Und in dem kommen die Unsichtbaren vor. Sollten die sich tatsächlich wieder auf der Erde befinden? Lange genug haben sie ja Ruhe gehalten.«
    »Wenn sie hier sind, können wir die Dhyarra-Kristalle als Hilfsmittel vergessen«, sagte Nicole. »Und dein Amulett weitgehend auch. Es dürfte also haarig werden.«
    Der Parapsychologe nickte. »Mit irgendwelchen Zauberpulvern können wir ihnen auch nicht unbedingt auf die Pelle rücken, weil sie keine Dämonen im eigentlichen Sinn sind, sondern nur parabegabte Außerirdische. So bleiben uns eigentlich nur die Blaster.«
    »Muss eben reichen«, seufzte Nicole. »Ich frage mich, was diese pfahldürren Burschen schon wieder hier wollen. Dass sie uns schon wieder mit den Ewigen verwechseln, kann ich mir eigentlich nicht so recht vorstellen. Und wenn, dann würden sie uns sicher auch schon angreifen.«
    »Fooly sagte, es ginge um ihn«, sagte Zamorra. »Sie wollten ihn töten, und er müsse ihnen zuvorkommen. Vielleicht ist das tatsächlich so. In diesem Fall glaube ich nicht, dass er eine sonderlich große Chance hat. Sie sind immerhin mit seinem Elter fertig geworden, und der oder die oder was auch immer war immerhin ein ausgewachsener, alter Drache mit voll entwickelten Fähigkeiten. Wenn schon dessen ausgereifte Drachenmagie nicht gegen sie ankam, wie soll es dann Fooly gelingen?«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Wir werden versuchen müssen, ihn zurückzuhalten. Wir sollten also vielleicht auch ein Lasso mitnehmen.«
    Zamorra sah sie überrascht an. »Das meinst du doch nicht ernst, oder?«
    Sie schmunzelte.
    »Todernst«, versicherte sie augenzwinkernd.
    ***
    Eine halbe Stunde später waren sie bereit. Sie hatten sich umgekleidet und ausgerüstet. Dann stiegen sie in das Kellerlabyrinth des Châteaus hinab. Es reichte bis tief in den massiven Berg hinein. Als Zamorras schwarzmagischer Vorfahre Leonardo de Montagne dieses Bauwerk errichten ließ, hatte er entweder Magie benutzt oder Tausende von Arbeitssklaven verschlissen, die die Gänge und Gewölbe in den gewachsenen Fels hauen mussten. Bis heute hatte Zamorra nur einen geringen Teil der unterirdischen Anlage erforschen können. Genutzt wurden sowieso nur wenige Räume.
    Ziemlich weit entfernt am Ende des Labyrinths gab es einen kuppelförmigen Raum, in dem die Regenbogenblumen wuchsenr Oben unter der Kuppel schwebte eine künstliche Minisonne. Wie das funktionierte, wusste niemand. Aber sie spendete genug Licht, dass die Blumen blühen konnten. Sie hatten ihren Namen von den mannsgroßen Blütenkelchen, die je nach Perspektive des Betrachters in allen Farben des Regenbogenspektrums schimmerten.
    Zamorra und Nicole traten zwischen diese Blumen.
    Sie konzentrierten sich auf Fooly.
    Aber irgendwie war der Vorgang indifferent. Zamorra spürte es - und brach ab, riss Nicole mit sich zurück aus dem Zauberkreis der Blumen.
    Sie schrie auf. »Was zum Teufel…«
    Wütend funkelte sie Zamorra an.
    Er hob die Schultern.
    »Da stimmte was nicht«, sagte er. »Hast du es nicht auch gespürt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Was soll denn da nicht stimmen?«
    »Wir wären beinahe in eine andere Zeit gezogen worden«, sagte er.
    Nicoles Augen wurden groß. »Was willst du damit sagen?«
    »Du weißt doch, dass die Blumen nicht nur Transporte im Raum, sondern auch in der Zeit ermöglichen. Wir haben diese Erfahrungen doch schon gemacht.«
    Sie nickte. Es waren recht leidvolle Erfahrungen.
    »Und du kannst plötzlich spüren, wenn es zu einem Zeit-Transport kommt?«, stieß sie hervor.
    »Ich weiß nicht, ob ich es generell kann. Aber diesmal zumindest habe ich es gespürt. Wir wären in einer anderen Zeit gelandet. Wir haben uns auf Fooly konzentriert, aber er ist wohl nicht mehr im Wahrnehmungsbereich der Blumen. Also suchten sie nach einem Ausweg und hätten uns an einen Ort gebracht, an dem Fooly sich befand - irgendwann in der Vergangenheit, nach einem lange zurückliegenden Transport. Oder vielleicht
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