Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0746 - Der Zeitlose

Titel: 0746 - Der Zeitlose
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß es hier Dinge geben mußte, die ihm wertvolle Informationen liefern konnten.
    Die Gegenstände an den Wänden ließ er dabei unberücksichtigt, denn sie stammten von anderen Welten und gehörten sicher nicht zum ursprünglichen Besitz Callibsos.
    Neben dem offenen Kamin entdeckte Alaska schließlich einen zylinderähnlichen Hut, wie ihn die Puppe ebenfalls trug. Er hob ihn auf. Dabei entstand ein klirrendes Geräusch.
    Überrascht ging Alaska zum Tisch und stülpte den Zylinder um.
    Als er ihn wegnahm, lagen ein halbes Dutzend merkwürdiger Instrumente auf der Tischplatte.
    Sie sahen alt aus.
    Es waren Produkte einer völlig fremdartigen Zivilisation.
    Alaska war fasziniert. Er war überzeugt davon, daß Callibso mit diesen kleinen Apparaten eine Menge anfangen konnte. Vor Alaska lagen ein transparentes Röhrchen mit leuchtenden Kugeln darin, eine Metallschleife, die ihn an einen Möbiusstreifen erinnerte und ein achteckiger Kristall mit zahlreichen Auswüchsen. Bevor er die drei anderen Gegenstände näher in Augenschein nehmen konnte, lenkte ihn ein Geräusch am Eingang ab.
    Er fuhr herum.
    Callibso stand in der Tür.
    „Willst du noch mehr Unheil anrichten?" fuhr er Alaska an.
    Der Transmittergeschädigte wich langsam vom Tisch zurück.
    Die Tatsache, daß Callibso Ärger zeigte, bewies, daß er sich wieder intensiv für seine Umgebung zu interessieren begann.
    Callibso näherte sich dem Tisch. Er zog die Instrumente zu sich heran und untersuchte sie kurz. Alaska ahnte, daß es nicht klug gewesen war, dem Kleinen diese Utensilien zu überlassen, aber dieser Fehler ließ sich nicht mehr korrigieren. Mit den Instrumenten als Faustpfand hätte Alaska vielleicht etwas erreichen können - so war er dem Fremden ausgeliefert.
    Callibso nahm den Hut ab und ließ die Instrumente darin verschwinden.
    „Es sind Teile deiner ehemaligen Ausrüstung", vermutete Alaska. ,Das ist alles, was dir noch geblieben ist."
    „Warum gehst du nicht?" fragte Callibso. „Ich könnte auf den Gedanken kommen, dich zu vernichten. Verlasse Derogwanien.
    Der Zeitbrunnen ist aktiviert. Du kannst ihn benutzen."
    Alaska sah ihn gespannt an.
    „Wo würde ich herauskommen?"
    Der kleine Mann hob die Schultern.
    „Wer will das voraussagen? Auf jeden Fall auf einer Welt, auf der sich ebenfalls ein Zeitbrunnen befindet."
    „Ich bin nicht bereit, Derogwanien unter diesen Umständen zu verlassen", verkündete Alaska. „Ich habe ein bestimmtes Ziel.
    Solange du mir nicht hilfst, es zu erreichen, wirst du dich mit meiner Anwesenheit abfinden müssen."
    „Und wie heißt dein Ziel?" wollte Callibso wissen.
    „Terra", sagte Alaska Saedelaere spontan.
     
    10.
     
    Da er in der Nähe des Zeitbrunnens bleiben wollte und auch nicht wußte, wie die Puppen unten in der Stadt auf seine Gegenwart reagieren würden, begann Alaska Saedelaere, sich in der Hütte des Puppenspielers einzurichten. Er erhoffte sich von dieser Maßnahme auch einen psychologischen Erfolg. Er war entschlossen, Callibso solange zu belästigen, bis dieser sich entschloß, ihm zu helfen.
    Der Zwerg nahm die Gegenwart des Maskenträgers zunächst kommentarlos zur Kenntnis. Er verbrachte die Tage unten in der Stadt oder verließ Derogwanien durch den Zeibrunnen. An jedem Abend jedoch kehrte er in die Hütte zurück. Alaska registrierte, daß das merkwürdige Wesen mit großer Aufmerksamkeit über seine Instrumente wachte. Dagegen hing der Anzug der Vernichtung achtlos über einem Stuhl.
    Alaska begann zu befürchten, daß er auf diesem Wege nicht weiterkam.
    Er mußte das Schweigen brechen.
    An dem Tag jedoch, da er sich entschlossen hatte, Callibso wieder in ein Gespräch zu verwickeln, kehrte der Puppenspieler nicht zur Hütte zurück. Für Saedelaere war das ein schwerer Schlag, denn er mußte damit rechnen, daß Callibso für alle Zeiten verschwunden war und den Terraner allein zurückgelassen hatte.
    Alaska scheute davor zurück, noch an diesem Abend in die Stadt hinabzugehen und dort nach Callibso zu suchen. So verbrachte er die Nacht vor dem Eingang der Hütte.
    Die Puppe, die CallibsosÜber-Ich in sich trug, erschien am nächsten Tag kurz nach Sonnenaufgang. Sie kam vom Zeitbrunnen und hatte es offenbar eilig, den Hang heraufzukommen.
    An Alaska vorbei begab sie sich in die Hütte und warf sich auf ihr Lager. Sie machte einen erschöpften Eindruck.
    Alaska folgte ihr.
    „Wie soll das weitergehen?" erkundigte er sich. „Du hast nicht das Recht, mich hier festzuhalten. Gewiß,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher