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0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

Titel: 0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld
Autoren: Volker Krämer
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das Internet und einschlägige Zeitungen aus aller Welt und ließ ihm alles zukommen, was auch nur den Hauch von Magie und Hexerei aufwies. Zusätzlich war es ihm zur Routine geworden, sich alle greifbaren Nachrichtensendungen anzusehen, zumindest dann, wenn er die Zeit dazu fand, und sich nicht irgendwo in dieser oder einer anderen Welt herumtrieb.
    Diese Zeit hatte er heute, denn erstaunlicherweise schien sich an diesem Tag niemand für ihn zu interessieren, selbst der Jungdrache Fooly nicht, und das kam einem Wunder gleich!
    Die Ruhe jedoch war rasch vorüber, als Professor Zamorra sich eine Nachrichtensendung aus Deutschland ansah.
    …unerklärlicherweise sechs junge Frauen innerhalb von nur wenigen Tagen aus dem Nordrheinwestfälischen Ort Schmallenberg und den umgebenden Dörfern verschwunden. Eine Erklärung konnte auch nicht…
    Zamorra sah mehr oder weniger interessiert zu, denn verschwundene Frauen - dafür konnte es unzählige Gründe geben.
    Doch als die Kamera einen Schwenk nach rechts machte, stutzte er. Den Mann dort kannte er doch? Und offenbar litt der unter heftigen Kopfschmerzen, denn über der Nasenwurzel des Mannes hatte sich eine steile Falte gebildet. Das ganze Gesicht war ein Abbild von Schmerz. So sahen von starker Migräne geplagte Menschen aus.
    Zamorra schattete den Recorder auf ›Aufnahme‹.
    Dreißig Minuten später lief die Aufnahme erneut ab, doch nun sah sich auch Nicole Duval, Zamorras Lebensgefährtin und Partnerin im Kampf gegen die dunklen Mächte, das Video an.
    »Okay«, sagte sie anschließend, »und was hat das mit uns zu tun? Versteh mich nicht falsch, Cheri, das ist eine schlimme Sache, die da in… Wie hieß der Ort noch?«
    »Schmallenberg, liegt im Sauerland - Rothaargebirge.«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Also in Schmallenberg. Schlimme Sache, aber - ich kann da nichts Schwarzmagisches als Hintergrund erkennen.«
    Zamorra grinste Nicole Duval an und spulte den Recorder kurz zurück. Dann stoppte er an einer bestimmten Stelle.
    »Siehst du den Mann dort neben dem Kommissar?«, fragte er.
    Er wartete nicht auf Nicoles Antwort und fuhr direkt fort. »Das ist Brik Simon, ein Schriftsteller, den ich vor gut einem Jahr in Lyon bei einer seiner Vorlesungen getroffen habe. Ich hatte dir davon erzählt.«
    Nicole erinnerte sich gut. »Warte! Du hast doch gesagt, der Engländer funktioniere wie ein Radioempfänger, oder so ähnlich?«
    Der Professor für Parapsychologie deutete auf den Bildschirm. »Genau so. Nach der Lesung habe ich mich mit ihm unterhalten, denn seine Bücher interessieren mich schon lange. Was Simon schreibt, ist alles gut recherchiert, und er kommt der Wahrheit oft näher, als er es sich selber vorstellen kann. Aber das ist nicht alles, denn seltsamerweise hat er damals schnell Vertrauen zu mir gefunden.« Zamorra ließ das Standbild ruckartig vorlaufen, bis er das für ihn entscheidende Bild gefunden hatte. »Sieh dir seinen Gesichtsausdruck genau an, Nici.«
    »Der arme leidet offensichtlich unter Migräne, richtig?« Nicole war froh, selbst von solchen Dingen verschont zu werden.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Mitnichten. Brik Simon empfängt magische Aktivitäten auf diese recht unangenehme Art. Er hat mir erzählt, dass er mittlerweile in der Lage ist, diese Schmerzen durch autogenes Training in Schach zu halten und sie so einigermaßen erträglich zu halten.« Der Professor zögerte kurz. »Simon hat mir ein halbes Dutzend Fälle geschildert, in denen sein Empfänger angeschlagen hat. Ich habe sie später alle hier im Archiv überprüft, und sie sind ohne Ausnahme authentisch. Bei zweien waren wir sogar selbst beteiligt, bei einem weiteren Robert Tendyke. Brik Simon ist kein Spinner, sondern offensichtlich ein empathisches Medium für schwarze Mächte und Para-Aktivitäten.«
    Nicole Duval hatte aufmerksam und mit einem aufkeimenden Verdacht zugehört. »Du willst also nach Deutschland, richtig?«
    Zamorra nickte nur.
    »Okay, Cheri, ein wenig Urlaub auf dem Lande kommt vielleicht ganz gut. Wann fliegen wir?«
    ***
    Sie schmeckte das Blut in ihrem Mund.
    Blut?
    Sie versuchte den Kopf zu heben, doch ihre Kraft reichte nicht aus. Noch nicht.
    Langsam. Lass dir Zeit. Überlege, denk nach!
    Sie war kurz vor Mitternacht von Bad Fredeburg aus mit ihrem uralten Fiat Panda in Richtung Nassen gestartet. Petra arbeitete als Bedienung im »Schaukelstuhl«, einer in Bad Fredeburg und Umgebung äußerst beliebten Mischung aus Bistro und Café. Nach der
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