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0741 - Die falsche MARCO POLO

Titel: 0741 - Die falsche MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
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Erfüllung dieses Zwecks gefährden, wenn er im Kampf mit dem Gegner auf seine naturgegebene Überlegenheit verzichtete.
    Andererseits mußte er den Ertruser seiner Tapferkeit wegen bewundern, denn für einen Umweltangepaßten von Ertrus war ein Haluter selbst dann noch ein sehr gefährdeter Gegner, wenn er auf eine Verhärtung seiner Körperstruktur verzichtete.
    Er blickte den Ertruser prüfend an und sah, daß er ihn gelassen musterte.
    „Einverstanden!" sagte Perlat. „Würden Sie so freundlich sein und mir Ihren Namen nennen, damit ich weiß, gegen wen ich kämpfe?"
    Der Ertruser lächelte.
    „Selbstverständlich - und vielen Dank. Ich heiße Toronar Kasom, bin aber natürlich nicht identisch mit dem echten Toronar Kasom. Aber die Erinnerung an meinen richtigen Namen wurde von den larischen Psychologen ausgelöscht."
    „Dann soll der Name Toronar Kasom, der bei uns Halutern einen guten Klang hat, für Ihren richtigen Namen stehen", erwiderte Lraton Perlat. „Fangen wir an!"
    Während er mit der Kraft seines Geistes allmählich die Verhärtung seiner Zellstruktur aufhob, schritt der Ertruser langsam rückwärts.
    Bevor die vereinbarte Distanz erreicht war, vernahm Perlats scharfes Gehör das behutsame Tappen zahlreicher Füße, das sich von allen Seiten näherte.
    Das Planhirn des Haluters wertete diese Entdeckung mit der Schnelligkeit einer Hyperinpotronik aus.
    Die Besatzung der falschen MARCO POLO war dabei, ihn einzukreisen. Das setzte voraus, daß sie genau wußte, wo er sich befand - und das wieder war nur möglich, wenn es ihr jemand mitgeteilt hatte.
    Der Ertruser!
    Lraton Perlat musterte seinen Gegner scharf und erkannte, daß sich dessen Lippen hinter der Helmscheibe bewegten.
    Offensichtlich sprach der Ertruser ins Mikrophon seines Helmtelekoms. Da Perlat nicht gesehen hatte, daß er ihn einschaltete, mußte der Helmtelekom schon vor ihrer Begegnung eingeschaltet gewesen sein.
    Folglich hatte der Ertruser ihn durch sein Gerede über einen fairen Kampf nur hinhalten wollen, damit seine Freunde und Gefährten merkten, daß er mit einem Haluter sprach und seinen Standort anpeilen konnten.
    Lraton Perlat war empört über soviel Schändlichkeit. Dennoch ließ er sich nicht anmerken, daß er den Plan des falschen Kasom durchschaut hatte. Er formte nur den atomaren und molekularen Aufbau seines Körpers abermals um. Da sich sein Aussehen dabei nicht veränderte, konnte der Ertruser nichts davon merken und fühlte sich sicher.
    Nach einer Weile blieb der falsche Toronar Kasom stehen.
    „Die Entfernung dürfte stimmen!" rief er herüber. „Es kann losgehen!"
    „Erst müssen Sie Ihren Aggregattornister ablegen, Kasom!" rief der Haluter zurück.
    Der Ertruser lachte und schaltete seinen Paratronschutzschirm ein. Es nützte ihm nichts. Er hätte wissen müssen, daß der relativ schwache Paratronschutzschirm eines Kampfanzugs gegen den Kombistrahler Perlats nichts nutzte.
    Der falsche Toronar Kasom kam gerade noch dazu, sich darüber zu wundern, daß sein schwerer Impulsstrahler gegen den Haluter nichts ausrichtete, dann starb er.
    Lraton Perlat wußte, daß die Entladungen der Energiewaffen von der Schiffsbesatzung gehört worden waren und als Signal zum Angriff aufgefaßt würden.
    Er schnellte sich kraftvoll hoch, durchschlug die Gangdecke und stand inmitten einer Schar völlig überraschter Männer, die nicht schießen konnten, weil sie sich gegenseitig im Wege waren.
    Der Haluter explodierte förmlich. Innerhalb weniger Sekunden war alles vorbei. Doch dann näherte sich von anderen Seiten das Trampeln schwerer Stiefel.
    Aber Lraton Perlat war nicht mehr zu halten. Sein Zorn über das Betrugsmanöver des Ertrusers entlud sich in mörderischer Raserei. Wild um sich schießend, raste der Haluter durch zentimeterdicke Stahlwände, riß die verstörten Besatzungsmitglieder um und ließ hinter sich eine breite Spur von Tod und Verwüstung zurück.
    Als er das Nebenkraftwerk, das sein Ziel gewesen war, erreichte, bemerkte er es zu spät. Er konnte sich erst abbremsen, nachdem er gleich einem riesigen Block aus Terkonitstahl durch das Aggregat zur Steuerung des Schwarzschild-Meilerfelds gerast war.
    Der automatische Katastrophenalarm heulte schrill auf.
    Leuchtfelder flammten in kurzen Intervallen. Ein dumpfes, schnell anschwellendes Donnern kündigte das Freiwerden bisher gebändigter thermonuklearer Energien an.
    Lraton Perlat verharrte nur eine Zehntelsekunde, dann raste er weiter, einem jählings
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