Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0740 - Todesgruß der Templer

0740 - Todesgruß der Templer

Titel: 0740 - Todesgruß der Templer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
befänden sich nicht alle fünf auf einmal in Gefahr.«
    »Ja. Aber wir wären auch nicht mehr zusammen, Mr. Sinclair. Das sehe ich als viel schlimmer an. Überlegen Sie mal, was da ins Auge gehen kann. Wenn jeder von uns allein bleibt, hat das verdammte Messer immer die Chance, einen von uns zu erwischen, der sich dann nicht wehren kann.«
    »Sehr gut.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ganz einfach. Ich haben meinen Vorschlag überdacht. Er hat einfach nichts getaugt.«
    »Dann bleibt es dabei?«
    »Sicher.« Ich drehte den Zündschlüssel, um den Rover zu starten.
    »Ich fahre Sie zu einem Krankenhaus, weil sich ein Arzt die Verletzung unbedingt anschauen muß.«
    »Okay.«
    Als wir rückwärts aus der Parklücke gefahren waren und die ersten Pfützen auf dem Parkplatz durchrollt hatten, kam mein Begleiter noch einmal auf das Treffen zu sprechen, Er sagte: »Bitte, Mr. Sinclair, wundern Sie sich nicht, wenn Sie uns in der Kirche sehen.«
    »Wieso?«
    »Wir haben eine bestimmte Kleidervorschrift. Wir werden dort nicht in den normalen Straßenanzügen erscheinen, sondern in weißen Kutten mit dem roten Templerkreuz auf der Vorderseite. Wir wollten stilecht wirken, wenn Sie verstehen.«
    »Und ob ich das verstehe.« Dann erzählte ich ihm von Abbé Bloch, ohne dabei den Namen des Templerführers direkt zu erwähnen, der sich, zusammen mit seinen Freunden in Südfrankreich aufhielt, nahe der Kathedrale der Angst, wo ein silbernes Skelett lag und über die Templer wachte. Ich dachte auch daran, daß ich den Abbé lange nicht mehr gesehen hatte, aber im letzten Jahr war alles so hart durcheinander gekommen, daß ich kaum an die Freunde dort hatte denken können.
    Der Anwalt hatte auch von ihnen gehört, ohne allerdings etwas genaueres zu wissen.
    Die Wolken hatten sich noch dichter zusammengezogen und waren auch tiefer geglitten.
    Ich schlug die Richtung zum Hospital ein. Der Anwalt sprach wieder von seiner Frau. Nach den ersten beiden Sätzen überkam ihn die Trauer, und er fing an zu weinen.
    Ich wußte nicht, wie ich ihn trösten sollte. Schon mehr als einmal hatte ich derartige Reaktionen bei Menschen erlebt, sie berührten mich immer wieder. Ich war eben kein abgebrühter Polizist, der nur an den Job dachte und sich über menschliche Gefühle hinwegsetzte.
    Und ich dachte wieder an den Verräter, den Günstling Luzifers, der sich in unserem Umkreis aufhalten sollte.
    Wer besaß eine derartig perfekte Maske, daß er uns so leicht täuschen konnte?
    Ich hatte keine Ahnung, kümmerte mich wieder um meinen Begleiter und stellte fest, daß es höchste Zeit wurde, damit er in Behandlung kam, denn sein Verband war naß.
    Fünf Minuten später erreichten wir das Hospital. Ich begleitete den Anwalt in die Aufnahme, und er wollte wissen, ob ich ihn abholen und wieder fahren würde.
    »Ist es unbedingt nötig?«
    »Nein, ich werde mich mit einem Taxi nach Hause bringen lassen, um mich dort umzuziehen.«
    »Das halte ich für besser.«
    »Und wo treffen wir uns?«
    Ich lächelte ihn an. »In Soho«, erwiderte ich. »Und zwar an einem bestimmten Ort.« Den Namen hatte ich vor den Zeugen nicht aussprechen wollen, doch Ellroy hatte mich verstanden und nickte.
    »Viel Glück«, sagte er.
    Dabei war ich mir nicht sicher, ob er sich oder mich meinte. Vertragen und gebrauchen konnten wir es beide…
    ***
    In seinen beiden Filialen hatte es Ärger gegeben, doch an den wollte Nigel Rick nicht denken. Heute war Freitag, heute war demnach sein Tag, und das wußte auch seine Frau, die es nicht gern sah, wenn er zu dem Treffen mit seinen Freunden ging, wobei er immer sehr geheimnisvoll tat, als wäre es eine Verschwörung.
    Als Rick die Tür seines Wohnhauses hinter sich schloß, hatte er den Ärger in der Firma vergessen, begrüßte seine Frau mit einem Kuß auf die Stirn und schaute auf die Uhr.
    »Du kommst noch früh genug«, sagte Marion Rick.
    »Ja, du hast recht…«
    »Aber?«
    »Nichts aber. Ich habe nur noch überlegt, ob ich den Text noch einmal schreiben soll.«
    »Welchen Text?«
    »Ich werde den Freunden heute abend etwas zu lesen geben, das entscheidend sein kann.«
    Marion sah einen Hoffnungsschimmer. »Wollt ihr euren Club etwa auflösen?« Sie sprach nur vom Club, denn der Begriff Bruderschaft war ihr nicht bekannt. Die Männer hielten ihn geheim.
    »Das nicht. Vielleicht werden wir ihn aussetzen.«
    »Die Treffen, meinst du?«
    »Ja, für eine bestimmte Zeit.«
    Marion war neugierig. »Gibt es dafür einen bestimmten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher