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0740 - Todesgruß der Templer

0740 - Todesgruß der Templer

Titel: 0740 - Todesgruß der Templer
Autoren: Jason Dark
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Dolch das Ziel gefunden und steckte in der Kehle des alten Mannes.
    Der war nicht einmal dazu gekommen, einen Schrei auszustoßen. Blut füllte seinen Mund, dann waren die schwarzen Schatten da, die ihm den Tod brachten.
    Malraux saß auf seinem Schemel und betrachtete die Szene mit kühlem Interesse. Nur als er daran dachte, welche Zukunftsaussichten ihm bevorstanden, lief ein Schauer über seinen Rücken. Er sah alles so glänzend vor sich, wie in Gold getaucht. Er hätte jubeln können, sein Inneres wurde von den Flammen der Freude umlodert.
    Der alte Mann fiel zu Boden.
    Er schlug auf den Rücken.
    Dieser Laut weckte auch Malraux aus seiner Erstarrung. Er stand auf, umrundete den Tisch und schaute auf den Toten nieder.
    Als er den Dolch aus der Wunde zog, kicherte er…
    ***
    Malraux hatte die Hütte verlassen. Er stand in der Dunkelheit und genoß nicht nur die Kühle der Nacht, sondern auch den Wind, der sein Gesicht streichelte, als wollte er es liebkosen.
    Nicht nur diese Nacht gehörte ihm, auch die Zukunft war die seinige. Er hatte jetzt die Macht, und wenn er sich geschickt anstellte, konnte er sie nicht nur verdoppeln, er würde sie verzehnfachen und verhundertfachen. Seine Gedanken drehten sich wild, und er geriet in einen regelrechten Rausch hinein, als sollte er vom Boden abheben, über die Felsen hinweg und bis auf das Meer hinausfliegen.
    Es war wunderschön.
    Er verließ den Ort. Irgendwann würde man die Leiche des Alten finden und sich seine Gedanken machen, was ihn nicht weiter störte, denn ihn hatte niemand gesehen.
    Nach dem Mal fühlte er sich trotz vergangener Anstrengungen kräftig genug, so lange durchzumarschieren, bis er an einen größeren Ort gelangte, wo er sicher sein konnte, zunächst einmal unterzutauchen. Um überleben zu können, benötigte er Geld oder Gold. Beides wollte er sich mit Hilfe des Dolches besorgen.
    Er war jetzt sein Freund, sein Partner, und auf dem Weg durch die Nacht übte er mit ihm.
    Diesmal waren keine Menschen seine Beute, sondern Tiere, die sich nicht schnell genug verstecken konnten. Er jagte Hasen, er tötete Schlangen, was ihn besonders erfreute, denn der Dolch bewegte sich manchmal schneller als sie.
    Die Nacht entzückte ihn.
    Immer wenn er einen Hasen erwischt hatte, nahm er den Geruch des dampfenden Bluts in sich auf, und er wußte genau, daß dieser Gestank ihn sein Leben lang begleiten würde.
    Jahr für Jahr - Opfer für Opfer…
    Im Morgengrauen mußte er sich verstecken, weil eine Gruppe von Soldaten den Weg passierte. Er ließ sie vorbeireiten und folgte ihnen auf der schmalen Straße. Er blieb immer so dicht hinter ihnen, daß er den von den Hufen aufgewirbelten Staub riechen konnte, was ihm allerdings nichts ausmachte. Für ihn zählte einzig und allein die Waffe. Sie machte ihn stark, so wahnsinnig stark.
    Auch als die Dämmerung den Osten des Himmels heller machte, spürte er noch keine Müdigkeit.
    Er fühlte sich ausgeruht, er war sich seiner Sache einfach sicher.
    Hinter einem schmalen Bach, den er auf einer alten Steinbrücke überquerte, sah er die Häuser einer kleinen Stadt aufragen. Weiß und grau standen sie in einem kleinen Tal, aber auch an den Hängen, wo er einen Friedhof sah. Dicht daneben den Turm einer Kirche und nicht weit entfernt ein größeres Haus, das er sich als sein nächstes Ziel aussuchte. Wer in einem derartigen Haus lebte, der war durchaus vermögend und konnte ruhig einen kleinen Teil seines Vermögens abgeben.
    Es war das Haus eines Kaufmanns.
    Das hatte er nach einigem Herumfragen herausgefunden. Zwei Stunden später hielt er sich im Garten des Hauses auf, der nicht nur von einer Mauer geschützt, sondern auch von dunkelhäutigen Sklaven bewacht wurde. Sie hatten ihn kaum gesehen, nur den Dolch, da aber war es für sie bereits zu spät gewesen.
    Er ging ins Haus.
    Es war wunderbar kühl. Wasserteiche und Gewächse sorgten auch für diese Temperaturen und auch für Schatten. Er hatte erfahren, daß der Besitzer des Hauses sich einige Jahre im Orient aufgehalten und einiges von dem Leben dort mit nach Frankreich gebracht hatte.
    Er fand den Mann im Garten, wo er auf einer Liege lang hingestreckt lag. Ein fetter, widerlicher Kerl mit einem dicken Kugelbauch, einem Schweinsgesicht und wenigen Haaren auf dem Kopf.
    Er spielte mit dem Mann.
    Er zeigte ihm, zu was der Dolch fähig war. Er brauchte nicht nur zu töten, er konnte auch nur verletzen und Wunden beibringen, ganz wie es sein Besitzer wollte.
    Sehr schnell
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