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0740 - Das Blutgespenst

0740 - Das Blutgespenst

Titel: 0740 - Das Blutgespenst
Autoren: W.K. Giesa
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Dafür wirst du bezahlen! Nicht mit mir!«
    Regina begann zu laufen. Dabei stieß sie einige verzweifelte Schreie aus. Aber jetzt war alles anders als vorhin. Kein Mensch ließ sich mehr auf der Straße sehen, auch nicht der Mann mit der Schrotflinte. Wahrscheinlich hatten alle genug Aufregung für diese Nacht gehabt. Doch für sie, Regina, war es noch nicht zu Ende.
    Panisch rannte das Mädchen drauflos. Nicht zurück in den Schutz ihrer Pension. Regina schlug den Weg Richtung Ortsausgang ein. Schon bald vernahm sie hinter sich ein Geräusch, das ihr gar nicht gefiel. Ein Automotor wurde angelassen. Man musste nicht Sherlock Holmes sein, um zu erkennen, daß es der Panda war, der nun auf Touren gekurbelt wurde.
    Der Aufreißer nahm motorisiert die Verfolgung auf!
    Regina hetzte an der Kirche vorbei und schlug einen Haken. In ihrem Minirock konnte sie relativ schnell laufen. Und auch ihre Stiefeletten hatten nicht derart hohe Absätze, daß sie nur zum Anschauen, aber nicht zum Gehen geeignet waren. Doch das nützte ihr natürlich überhaupt nichts. Ein Fiat Panda ist zwar kein Lamborghini, aber schneller als eine NichtWeltklassesprinterin war die Karre allemal. Und Regina war keine Weltklassesprinterin, noch nicht einmal eine Sprinterin. Eigentlich war sie nur ein Mädchen, das einfach seine Ruhe haben wollte. Doch genau das schien in diesem Ort nicht möglich zu sein…
    Mehr und mehr wurde ihr Urlaub zum totalen Horror-Trip!
    Versehentlich geriet Regina in eine Sackgasse. Zugenagelte Fensterläden machten nicht gerade einen vertrauenerweckenden Eindruck. Zeugen würde es hier, zwischen Lagern und zugemauerten Türen, jedenfalls keine geben.
    Regina war in heller Panik. Sie wollte umkehren. Doch da hatte ihr der Fiat Panda schon den Weg abgeschnitten!
    Das Mädchen versuchte, an dem Wagen vorbeizukommen. Das ging schief. Der Aufreißer sprang aus seiner Karre. Jede schleimige Freundlichkeit war von ihm abgefallen. Es gab jetzt nur noch ein Interesse, das er hatte. Regina sah es an dem gemeinen Glitzern in seinen Augen. Sie bemerkte seine unverhohlene Gier. Gier auf ihren jungen Körper!
    »Schrei ruhig, mein Täubchen«, heiserte der Minipli-Perverse und drehte ihr schmerzhaft den rechten Arm auf den Rücken. »Hier hört dich sowieso keiner mehr. Und wenn doch: Vielleicht möchte er ja gerne zuschauen…«
    Der angehende Vergewaltiger lachte gemein. Dann stieß er Regina in seinen Kleinwagen. Sie versuchte, sich zu wehren. Doch der Dreckskerl war ihr körperlich überlegen. Schon hatte er, ihre Bluse zerfetzt und ihr den Rock heruntergerissen.
    Der Schuft keuchte begeistert, als er Reginas dunkle halterlose Strümpfe erblickte, deren obere Enden mit dem Weiß ihrer Oberschenkel kontrastierten.
    »Na also«, sagte der Kerl. »Wer mit einem solchen Outfit auf die Straße geht, der will es wissen. Oder bist du am Ende sogar eine Professionelle? Dann aber… aaaaaaah!«
    Seine dämlichen Sprüche gingen in einem Entsetzensschrei unter. Der Verbrecher prallte zurück, als ob Regina ihm Säure ins Gesicht geschüttet hätte. Sein widerwärtiges Vorhaben war ihm jedenfalls gründlich vergangen. Er hatte ja noch nicht einmal die Hose geöffnet.
    Schreiend rannte er davon, als ob er den Leibhaftigen gesehen hätte.
    Den Leibhaftigen? Regina musste plötzlich wieder an ihren ekelhaften Albtraum denken. In den vergangenen Minuten hatte sie das nicht getan. Da hatte ein Entsetzen das andere abgelöst. Solange sie vor dem Aufreißer geflohen war, trat das Entsetzen über ihren Albtraum in den Hintergrund. Oder der Gedanke daran, dass sie sterben würde wie ihre Freundin Tina…
    Doch plötzlich spürte Regina, dass etwas nicht stimmte. Es war nicht nur das betäubend-süßliche Rasierwasser des selbst ernannten Schönlings, mit dem penetranterweise seine Karre ausgefüllt wurde.
    Das wäre noch zu verkraften gewesen. Aber da war ein anderer Gestank, der jedes Angeber-After-Shave um Längen schlug.
    Blut!
    Regina fragte sich, ob sie ihren Traum noch einmal durchlebte. Aber das war unmöglich. Sie war so wach, wie ein Mensch nur wach sein kann. Das hier war kein Traum. Sie war drauf und dran, ihrer Freundin Tina in den Tod zu folgen!
    Als ihr diese Erkenntnis bewusst wurde, versuchte Regina aus dem Auto zu kriechen, in dem sie immer noch lag.
    Aber es war zu spät.
    Eine entsetzliche Gestalt materialisierte sich unmittelbar vor ihr.
    Sie war da lind war es gleichzeitig doch nicht. Mit einem Wort wie »Feinstofflichkeit«, hätte
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