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0738 - Luzifers furchtbares Erbe

0738 - Luzifers furchtbares Erbe

Titel: 0738 - Luzifers furchtbares Erbe
Autoren: Jason Dark
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Kunststofftüren.
    Durch einen leichten Druck erweiterte er den Spalt, und sehr schnell schon flutete uns das grelle Licht der Leuchtstoffröhren entgegen, die paarweise und in mehreren Reihen an der Decke hingen, wo sie ihre schattenlose Helligkeit verstrahlten.
    Vor uns lag ein normaler Verkaufsraum eines Supermarkts, wenn man einmal davon ausging, daß einige Regale halbleer und andere sogar leer waren.
    Mir kam ein schrecklicher Gedanke. Wenn die Kreaturen der Finsternis die Bewohner von Garsdale Head nicht in den Supermarkt hineinließen, dann konnten sich die Menschen auch nicht verpflegen und würden - falls sie keine Vorräte gehortet hatten - irgendwann verhungern.
    Eine traumatische Vorstellung.
    Kälte wischte über mein Nackenhaar hinweg. Wir standen jetzt im Verkaufsraum nebeneinander. Im Licht der Lampen, für jeden Gegner sichtbar, aber niemand kam uns zu nahe.
    »Das verstehe ich nicht«, flüsterte Jiri. »Wollen oder können die verdammten Kreaturen nicht?«
    »Sie sind schlau«, murmelte ich. »Sie lassen sich Zeit und warten auf einen günstigen Moment.«
    Er nickte.
    Vor uns lagen mehrere Regalreihen mit relativ breiten Gängen dazwischen. An der rechten Wand waren die langen Kühltheken und auch die Schränke aufgebaut worden. Zur Mitte und weiter nach links hin zählten wir vier lange Regalreihen.
    »Jeder nimmt sich eine vor«, flüsterte ich.
    Suko nickte.
    »Ist mir recht«, sagte Jiri.
    »Sobald etwas passiert, eine Warnung an die anderen.« Ich schaute meine beiden Partner an.
    Suko grinste schief. »Geht klar, Alter.«
    »Auch bei mir!« flüsterte Jiri. In seinem Innern tobte der Haß. Es war ihm auch äußerlich anzusehen. Er hielt sein Messer und seine Axt fest. In seinen Augen leuchtete es, als wären sie elektrisch geladen worden. Er zitterte vor Erwartung.
    Ich wies mit meinem rechten Zeigefinger in die linke Richtung. So wußten die beiden anderen, wohin ich wollte. Ich nahm mir den letzten Gang dort vor. Es konnte durchaus sein, daß sich unsere dämonischen Gegner zwischen den Regalen verbargen.
    Alles war möglich.
    Jiri nahm sich das rechte vor.
    Suko hielt sich in der Mitte.
    Lautlos bewegten wir uns vor. Drei einsame Rächer, die gegen Luzifers Erben angehen wollten…
    ***
    Da war etwas, aber ich sah es nicht!
    Ich konnte es nur fühlen, obwohl ich mich in einer völlig normalen und alltäglichen Umgebung bewegte.
    Rechts von mir sah ich die Flaschen mit Ketchup und anderen scharfen Soßen. Links hatten die Päckchen- und Tütensuppen ihren Platz gefunden. Weiter vorn schimmerten die bunten Papierumrandungen an den verschiedenen Konservendosen.
    So normal…
    Allerdings war vieles leergeräumt worden, klar, auch die Kreaturen der Finsternis mußten sich ernähren, denn sie waren ja in ihrer Zweitgestalt Menschen.
    Von meinen Partnern hörte ich nichts. Beide bewegten sich ebenso lautlos wie ich.
    Von der Decke her knallte das Licht nach unten. Kalter, weißer, etwas bläulich schimmernder Schein, der den Regalen und ihrem Inhalt einen ungewöhnlichen Glanz verlieh.
    Das Gefühl blieb.
    Es verstärkte sich sogar.
    Ich erwartete jeden Moment einen Angriff - und blieb stehen, als links von mir die Regalreihe unterbrochen wurde und sich eine ungefähr ein Yard breite Lücke auftat.
    Ich wartete, konzentrierte mich und traute mich nicht, auf die Lücke zuzugehen.
    War er dort?
    Sekunden verstrichen.
    Ich hielt den Atem an, als ich ein Geräusch hörte. Es drang aus der Lücke an meine Ohren und war nicht mehr als ein Schaben. Jemand mußte dabei über das Holz an der Seite des Regals hinwegschleifen.
    Ich drehte die Mündung der Beretta etwas nach links.
    Ungefähr in Kopfhöhe und an der Kante der Lücke entstand die Bewegung. Zuerst nur ein leichtes Funkeln oder Glitzern, dann wurde ein Gegenstand vorgeschoben, der auf mich wie der blanke Hohn wirkte.
    Eine Hand hielt eine Dose Bier umklammert. Es war ein amerikanisches der Marke Schlitz. Ich konnte deutlich vier Finger sehen und auch den Daumen, aber ich sah noch mehr.
    Blut sickerte durch die Zwischenräume der Finger und lief auch in Streifen an der hellen Außenhaut der Bierdose herab.
    Ein furchtbarer Anblick. Ich erstarrte.
    Dann huschte die Bierdose tiefer in den Gang hinein, und mit ihr kam die Gestalt.
    Ein junger Mann mit wirren, langen und flachsblonden Haaren, einem bleichen Totengesicht darunter und einem breiten, affenartigen Maul. Er befand sich in der Verwandlung, keuchte und sprang mich an.
    Ich war
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