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0738 - Luzifers furchtbares Erbe

0738 - Luzifers furchtbares Erbe

Titel: 0738 - Luzifers furchtbares Erbe
Autoren: Jason Dark
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als wir den Gang neben den Kühltheken betraten.
    Ich hatte ihn allein lassen müssen, er hatte es auch so gewollt. Als wir näherkamen, erschrak ich doch, denn Jiris Haut war so graubleich geworden wie die eines Toten. Und der rote Ring um die Wunde herum hatte sich auch vergrößert.
    Ich kniete neben ihm.
    Auch Suko tat es.
    Über Jiri Sabka hinweg schauten wir uns an und schüttelten fast zugleich die Köpfe.
    Da war wohl nichts mehr zu machen. Jiri hatte das Ende seines Wegs erreicht.
    Plötzlich zuckte er. Ein Beweis, daß noch ein Rest von Leben in ihm steckte. Jiri öffnete die Augen, hatte Schwierigkeiten mit dem Erkennen und bewegte seine Lippen.
    »Nicht reden, wir…«
    »Doch, John, das muß ich. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit. Ich… ich muß euch noch etwas sagen.«
    »Später.« Ich hatte das Wort nur halbherzig ausgesprochen, weil ich wußte, daß es keinen Sinn hatte.
    »War… war er da?«
    »Nein, nicht mehr.«
    »Dann hat Luzifer ihn geholt, um ihn an anderer Stelle wieder einzusetzen. Ihr müßt wachsam sein, ihr müßt aufpassen. Sie werden kommen wie ein Beben. Sie sind da…« Er sprach überraschend klar, als wäre noch einmal ein Rest an Kraft in seinen Körper zurückgeströmt. »Sie sind gefährlich. Sie sind so unvorstellbar grausam, und man kann sie nicht erkennen. Ich habe sie gesehen, aber ich weiß nicht, wer sie noch alles sehen kann. Vielleicht gibt es Menschen auf dieser Welt, die die gleiche Gabe besitzen wie ich. Die müßtet ihr dann finden.«
    »Das versprechen wir dir«, sagte ich.
    Er faßte nach Sukos und nach meiner Hand, als wären sie beide für ihn ein Rettungsanker vor dem Tod. »Und dann muß ich euch noch etwas sagen, was noch wichtiger ist. Hört genau zu.« Er hüstelte. Blutiger Schaum stand vor seinen Lippen. Aber er sprach weiter. »Es… es gibt jemand in eurem Umkreis, der auch zu ihnen gehört. Ich… ich habe es gespürt, John - Suko. Ja, ich habe gespürt, daß ihr mit jemandem zusammen gewesen sein müßt, der auch zu Luzifers Erbe zählt. Ich weiß nicht einmal, wer es ist, ob ein Mann oder eine Frau, aber ich habe die Aura gespürt, das Fluidum des Bösen, die absolute Kälte. Eine Person in eurer Nähe, Freunde, eine Person… hütet… hütet euch…«
    Jiris Stimme sackte immer mehr ab. Sie wurde leiser, war kaum noch zu verstehen.
    Dann: »Gott, vergib mir…«
    Seine Hände wurden schlaff und eiskalt. Jedenfalls hatte ich den Eindruck.
    Wir schauten in sein Gesicht.
    Jiri Sabka war tot!
    ***
    Wir standen neben der Leiche und konnten nichts sagen. Unsere Augen brannten, unsere Gedanken drehten sich im Kreis, aber in dessen Zentrum befanden sich seine letzten Worte, verbunden mit dieser fürchterlichen und kaum vorstellbaren Warnung.
    »Einer aus seinen Reihen, John. Einer, der sich in unserer Nähe befindet. Wer?«
    Ich hob die Schultern.
    Ich kam mir so hilflos vor, so benutzt, so gebraucht, so hintergangen.
    »Verdammte Welt«, sagte Suko nur.
    Und ich stimmte ihm zu…
    ENDE des Zweiteilers
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