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0736 - Rächer zwischen den Sternen

Titel: 0736 - Rächer zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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versuchen, die Fesseln zu lösen."
    „Dann haben wir wenigstens eine Beschäftigung", meinte der Leutnat-mißmutig. „Fang schon an ..."
    Die Zwerge kamen und brachten eine große Schüssel mit einem muffig duftenden Brei. Wenn Melaxon gehofft hatte, daß man ihnen nun wenigstens die Hände losband, so sah er sich getäuscht.
    Sie wurden gefüttert, ob es ihnen paßte oder nicht. Danach gab es frisches Wasser und eine sorgfältige Inspektion der Fesseln.
    Als sie wieder allein waren, meinte Pantreau: „Und ich hatte mich auf ein saftiges Steak gefreut..."
    Melaxon hatte andere Sorgen: „Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis die Überschweren eintreffen, aber ich hoffe, sie kommen nicht vor vier oder fünf Tagen. Dann nämlich wird Mutter Erde Verdacht schöpfen und wissen, daß etwas nicht in Ordnung ist. Logischerweise wird sie annehmen, daß wir tot oder Gefangene der Überschweren oder Laren sind. Und dann weiß sie auch, daß es Mittel gibt, jeden Gefangenen zum Sprechen zu bringen. Sie wird mit den beiden Schiffen verschwinden, ehe es zu spät ist."
    „Und wir?" fragte Horax kleinlaut.
    Melaxon sah ihn ernst an.
    „Uns wird man nach dem Verhör auf einem Strafplaneten absetzen. Selbst wenn Mutter Erde auf die Idee käme, alle bekannten Koordinaten abzusuchen, so wäre es ein Glücksfall, wenn sie uns gleich fände.
    Ich hoffe, sie versucht es erst gar nicht, denn sie würde sich und die anderen in größte Gefahr bringen. Los, Jeffers, fang wieder mit den Fesseln an." Der Funker konnte sie im Verlauf der Nacht soweit lockern, daß wenigstens Melaxons gestocktes Blut wieder zu kreisen begann. Als der Morgen graute, hatte er eine Hand frei.
    „Wir können nur bei Nacht fliehen", entschied er, als die anderen ihm die gefesselten Hände entgegenstreckten. „Jeffers, du mußt mich jetzt wieder festbinden, aber so, daß die Wachen nichts merken. Heute abend ist es dann so weit. Bis Mitternacht müssen wir frei sein."
    Der Tag verging ohne besondere Ereignisse. Zweimal wurden sie gefüttert, einmal die Fesseln überprüft, und dreimal bekamen sie Wasser. Der Häuptling ließ sich nicht blicken.
    Als es dunkel wurde, machte sich Jeffers wieder an seine Arbeit. Zwei Stunden später hatte er es geschafft.
    Hastig befreite Melaxon die anderen, aber es würde noch eine Stunde dauern, bis sie ihre Hände wieder richtig gebrauchen konnten.
    Zwei Wachtposten standen vor der nur lose angelehnten Tür.
    Sie stützten sich auf ihre Energiegewehre, die aus dem Arsenal der Überschweren stammen mußten. Sie besaßen ein ansehnliches Gewicht, und Melaxon vermutete, daß die Zwerge ihre ganze Körperkraft aufwenden mußten, um mit den Dingern etwas anfangen zu können. Er flüsterte den anderen zu: „Jeffers und Horax nehmen den linken, Pantreau und ich den rechten. Wir betäuben sie mit einem Faustschlag und nehmen ihnen die Waffe ab. Wir müssen im Wald sein, ehe sie wieder zu sich kommen und Alarm schlagen können. Die ungefähre Richtung habe ich mir gemerkt."
    Der Überfall auf die Posten gelang, ohne daß diese in der Lage gewesen wären, auch nur einen Laut von sich zu geben.
    Obwohl sie betäubt waren, bestand Melaxon darauf, daß man sie fesselte, knebelte und in die Hütte legte. Niemand konnte wissen, wie lange die Bewußtlosigkeit anhielt.
    Sie nahmen die beiden Gewehre und schlichen sich an den anderen Hütten vorbei in den Wald. Weiter vorn schimmerten Sterne zwischen den Stämmen, daß mußte bereits die Lichtung sein.
    Hinter ihnen blieb alles ruhig, als sie den Waldrand erreichten.
    Sie drangen in das Gebiet der hohen Gräser ein, die nach einer halben Stunde merklich niedriger wurden, bis sie ganz aufhörten und das Gelände sanft anstieg.
    „Der Felshügel!" stellte Malexon erleichtert fest. „Wir haben es geschafft, denn nun ist es nicht mehr weit."
    Trotzdem verliefen sie sich zuerst einmal und fanden sich dann überhaupt nicht mehr zurecht. Es gab keine markanten Punkte in der Grassteppe, wenn man von den Hütten absah.
    Sie hockten sich schließlich auf den Boden nieder und beschlossen zu warten, bis es dämmerte.
    Die Space-Jet mußte ganz in ihrer Nähe sein.
    Melaxon hielt Wache, während die anderen drei versuchten, ein wenig zu schlafen.
    Es konnte nicht ausbleiben, daß auch Melaxon schließlich von der Müdigkeit überwältigt wurde und eindöste. Es war eine seltsame Art von Halbschlaf und Traum, in der er in das Dorf zurückkehrte und „sah", was dort geschah. Ihre Flucht war
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