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0736 - Rächer zwischen den Sternen

Titel: 0736 - Rächer zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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Konzil niemals vergessen. Ich glaube nicht, daß Sie Grund zur Besorgnis haben."
    Hotrenor-Taak sah ihn forschend an.
    „Keine Besorgnis, mein Freund, nur ein wenig Unsicherheit.
    Die Terraner sind auch heute noch unberechenbar, wenn auch die meisten von ihnen auf Verbannungsplaneten leben. Viele jedoch sind noch frei, und dieser Atlan steht dem verschollenen Rhodan in keiner Weise nach. Er ist gefährlich. Ich spüre, daß wir noch einige Überraschungen mit ihm erleben werden."
    Maylpancer schwieg, aber sein Schweigen bedeutete in diesem Fall absolute Zustimmung. Sollte der Lare ruhig weiterreden. Und der tat es auch und kam gleich zum Kernpunkt des Problems.
    Ohne jede Einleitung schoß er seine Frage ab: „Was halten Sie eigentlich von diesem Vhrato, den die Terraner und auch andere Völker der Milchstraße den ,Sonnenboten' nennen?"
    Für einen Augenblick konnte der Überschwere seine Überraschung nicht verbergen. Natürlich hatte er schon von dem Mythos gehört, der fast einer neuen Religion gleichkam.
    Aber wissen ...? Nein, wissen tat er so gut wie nichts.
    „Sehr viel ist mir nicht darüber bekannt", wich er vorsichtig einer direkten Antwort aus. „Es ist eine ganz natürliche Erscheinung, daß sich unterdrückt fühlende Völker mit vagen Hoffnungen trösten, oder es zumindest versuchen. Sie erfinden immer wieder sogenannte Erlöser, die plötzlich von irgendwoher erscheinen, um sie zu befreien. Ich glaube, das ist auch bei dem sagenhaften Vhrato der Fall."
    „Und davon sind Sie überzeugt?" vergewisserte sich Hotrenor-Taak voller Zweifel. „Nur ein Phantom?"
    „Sicherlich, was sonst? Noch nie hat jemand diesen Vhrato gesehen oder je seine Existenz beweisen können. In aussichtsloser Lage klammern sich selbst logisch denkende Intelligenzen nur zu gern an vage Hoffnungen, und um diesen Hoffnungen eine greifbare Gestalt zu geben, wurde von Fanatikern der Vhrato erfunden - das scheint mir eine vernünftige Erklärung zu sein."
    „Sie meinen also, es gibt ihn überhaupt nicht?"
    „Davon bin ich überzeugt!"
    Hotrenor-Taak versank in grüblerisches Schweigen.
    Maylpancer hielt ebenfalls den Mund und beobachtete sein Gegenüber aufmerksam. Seit wann, dachte er bei sich, geben sich die Laren mit Märchen ab, mit unbewiesenen Gerüchten und nicht greifbaren Phantomen? Sollten sie sich ihrer Vormachtstellung doch nicht so sicher sein, wie es stets den Anschein hatte? War etwas geschehen, von dem er, Maylpancer, noch nichts wußte?
    „Kein Gerücht entsteht ohne Grund", stellte Hotrenor-Taak endlich fest und sah den Überschweren wieder an. „Ich muß mehr darüber erfahren!"
    „Es wird keine Beweise geben, nur Erzählungen, Hoffnungen und ... ja, und Lügen. Der Vhrato wurde nur erfunden, um die Terraner wachzuhalten und ihre Entschlossenheit zu schüren, eines Tages loszuschlagen."
    „Gegen das Konzil? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.
    Was sollten sie gegen das Konzil unternehmen können? Wir verkörpern nicht nur die Macht einer einzigen Galaxis. Selbst ein Rhodan käme dagegen nicht an, wenn es ihn noch gäbe. Warum ist er denn mit seinem Planeten geflohen und ließ die anderen Terraner im Stich? Weil er Angst vor uns hatte! Weil er zu schwach war, etwas gegen uns zu unternehmen! Und Atlan ist klug genug, das zu wissen. Sicher, er wird uns hier und dort Schwierigkeiten bereiten, das sagte ich ja schon, aber er wird uns niemals offen angreifen. Dazu ist er zu gerissen."
    „Selbst Kluge begehen oft Fehler", erinnerte ihn der Überschwere. „Atlan wird niemals aufgeben!"
    „Wir kommen vom Thema ab", sagte Hotrenor. „Ich will alles über den Vhrato wissen, und zwar möglichst bald. Sammeln Sie die kursierenden Gerüchte und versuchen Sie, mir ein klares Bild zu liefern. Danach werde ich entscheiden können, ob es Grundlagen gibt oder nicht. Ich weiß, das ist keine leichte Aufgabe, aber sie ist wichtig für uns alle. Kümmern Sie sich um den Vhrato -das ist jetzt Ihre Aufgabe!"
    Maylpancer blieb ruhig sitzen und dachte nach. Es gab in seinen Augen Probleme, die vordringlicher waren. Um sie zur Sprache bringen zu können, mußte er sie mit dem Vhrato in Verbindung bringen. Er wußte, daß er ein Risiko einging, aber er nahm es auf sich.
    „Könnte mit dem Vhrato nicht Perry Rhodan gemeint sein?"
    fragte er ohne jede Einleitung: Hotrenor-Taak starrte ihn verwundert an. Über seine Züge glitt so etwas wie Erschrecken, aber dann lächelte er ungläubig.
    „Das wäre zu einfach", sagte er
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