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0736 - Mosaik des Todes

0736 - Mosaik des Todes

Titel: 0736 - Mosaik des Todes
Autoren: M.H. Rückert
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mein Name. Sid Amos«, stellte er sich vor. »Sie wollten doch wohl nicht heimlich verschwinden?«
    »Ich? Weshalb sollte…?«
    »Gib dir keine Mühe.« Amos winkte ab. »Mich wollten schon andere belügen und schafften es nicht. In den Schwefelklüften lernt man so einiges…«
    »Was wollen Sie von mir?« Avenge wirkte steif, wie ein britischer Butler. Er fühlte sich ertappt und wollte so heil wie möglich aus der Geschichte herauskommen. »Und wie kommen Sie überhaupt nach K'oandar?«
    Das Grinsen von Amos wurde noch eine Nuance breiter.
    »Pass auf, wenn du die Mundwinkel noch weiter nach hinten ziehst, kannst du dir selbst was ins Ohr erzählen«, warnte ihn Nicole.
    »Nun, dann wäre wenigstens jemand Intelligentes da, der mir etwas zu sagen hat«, konterte der ehemalige Fürst der Finsternis.
    »Das hört sich für mich bis jetzt aber nicht so an«, widersprach Avenge.
    Wieder zeigte Amos sein unwiderstehliches Lächeln, dann wurde er blitzschnell ernst.
    »Zur Sache, Avenge. Dies ist eine fremde Welt für uns. Du warst schon mal hier, wenn auch nur kurz.« Er unterbrach sich, als er Avenges überraschten Gesichtsausdruck sah. »Schau nicht so. Gerade ich habe überall meine Informanten. Das solltest sogar du wissen, auch wenn du einige Zeit außerhalb der Welt warst.«
    Woher hat der bloß seine Informationen?, dachte Nicole Duval verwundert.
    Avenges Miene verhieß nichts Gutes. Drohend stand er vor Sid Amos. Es war deutlich zu sehen, dass es in ihm kochte.
    »Sie können alles sagen, aber…«
    Wieder winkte der ehemalige Teufel ab.
    »Mach keinen Unsinn, Luc! Ich verrate nichts, das dürfte wohl klar sein. Oder hat schon einmal jemand davon gehört, dass ich mein Wort gebrochen hätte?« Er nickte, als er sah, dass sich der ehemalige Reeder wieder entspannte. »Na also, es geht doch! Wir wollen dir nichts Böses, im Gegenteil. Aber selbst mit unseren Fähigkeiten dauert es einige Zeit, ehe wir Zamorra und Teri Rheken gefunden haben. Es eilt, und wir sollten bald an der Mauer der Schmerzen sein. Du weißt, wo sich der Versammlungsplatz der Caltaren befindet. Sage es uns, besser noch, komm mit und hilf uns, den Caltaren zu helfen.«
    Avenge blickte von Amos zu Duval und wieder zurück.
    »Na, wirds bald, mein Bester? Geduld ist nicht immer meine Stärke«, trieb ihn Amos zur Eile an.
    »Welchen Grund sollte ich haben, dem Oberteufel…«
    »…ehemaligen Oberteufel, bitte«, unterbrach ihn Sid Amos. Er ließ den erhobenen Zeigefinger kreisen. »So viel Zeit muss trotz allem sein!«
    »… dem ehemaligen Oberteufel zu vertrauen?«
    »Monsieur Avenge, bitte, helfen sie uns«, sagte Nicole Duval.
    »Also weshalb?«, wiederholte Avenge. Er schien Nicoles Bitte nicht gehört zu haben.
    Sid Amos verdrehte die Augen und blickte gen Boden.
    »Herr der Hölle und der Erden…«, murmelte er vor sich hin. »Einmal ist immer das erste Mal, Avenge«, antwortete er dann. »Außerdem gibt es einige gute Gründe…«
    »Monsieur Avenge, bitte«, drängelte Nicole.
    »Ich kann auch nachhelfen, notfalls mit Gewalt!«, drohte Sid Amos.
    Luc Avenge kämpfte noch mit sich. Amos war garantiert nicht schwächer als sein Lichtbruder. Nach wenigen Sekunden hatte er sich entschieden.
    »In Ordnung, ich nehme Sie beide mit!«
    ***
    »Da ist Zamorra! Er lebt!«, rief Keanor.
    Teri Rheken wollte ihren Augen nicht trauen. Tatsächlich, da stand Zamorra am Ufer zum Schlund. Ihm schien nichts passiert zu sein.
    Die Silbermond-Druidin ließ den Atem pfeifend entweichen. Ihr Herz pochte bis zum Hals. Noch selten in ihrem Leben hatte sie sich so glücklich gefühlt. Zamorra lebte - nein, ein Freund lebte.
    »Er hat nicht nur den Angriff des Schlundes überlebt«, sagte Seanzaara anerkennend, »er hat diesen… Moloch auch zurückgeschlagen. Ich weiß nicht, wie er das vollbracht hat…«
    »Aber das ist nur ein winzigkleines Teilstück des Schlundes«, wandte Kroan ein.
    »Aber es ist ein Anfang in der Bekämpfung unseres Feindes!« Die caltarische Hexe sah zufrieden aus.
    »Was hält er da… in der Hand?« Der Gesichtslose war ratlos. »Es leuchtet blau…«
    »Blau?« Keanor sah verwirrt aus. Sie steckte die rechte Hand in die Taschen ihres Mantels, suchte darin etwas und zog die Hand, in der sie einen blau leuchtenden Stein hielt, wieder heraus.
    »Was hast du in der Hand?«, wollte Seanzaara wissen.
    »Ich - weiß - nicht!«, stotterte Keanor herum. Sie wirkte verstört. »Ich fand diesen Stein heute früh vor meiner
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