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0735 - Die Teleporter

0735 - Die Teleporter

Titel: 0735 - Die Teleporter
Autoren: Jason Dark
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wichtig. Keinen Fehler machen, nicht in Panik verfallen. Es mußte eine Chance geben. Dieser ungewöhnliche Mensch war sicherlich nicht grundlos erschienen.
    »Du kennst ihn?«
    »Er ist bei mir!«
    »Wo ist das?«
    Drusow warf den glatten Schädel zurück. Wie er auf dem Tisch hockte, sah er aus wie ein weiß angestrichener Buddha. Nur war er das Gegenteil davon, und als er seinen häßlichen Kopf wieder nach vorn beugte, da wartete Suko noch immer auf die Antwort. Er merkte nicht, daß der Wagen in eine Linkskurve rollte, ihm waren die Äußerlichkeiten egal geworden, er wollte nur ihn und natürlich auch John Sinclair. »Du hast mir noch keine Antwort gegeben.«
    »Na und?«
    »Ich will wissen, wo sich John Sinclair aufhält, zum Teufel!«
    »Nicht bei ihm!«
    »Wo dann?«
    »Ich habe ihn geholt. Ich habe alle geholt, und ich werde noch viele Menschen zu mir holen. Ich bin der Anfang, und ich bin gleichzeitig so etwas wie ein König. Ich habe es der Menschheit gezeigt, und ich werde es ihr noch zeigen. Ich habe auch Westlake und Susan Carter aus diesem Gefängnis geholt, damit du sehen kannst, wie gewaltig meine Macht schon jetzt ist.«
    »Wo sind die beiden?«
    »Auch bei ihm!«
    »Und was willst du hier?«
    Der Mund in dem runden Kugelgesicht verzog sich zu einem widerlich süffisanten Lächeln. »Ich wollte sehen, wie der Mann aussieht, der es noch gewagt hat, sich gegen mich zu stellen.«
    »Jetzt siehst du mich!«
    »Es reicht mir.«
    »Was willst du wirklich?«
    »Ich werde wieder verschwinden. Meine Kraft steht noch, das solltest du gemerkt haben.«
    »Dann läßt du mich allein?«
    »Keine Sorge, ich werde noch einmal zurückkehren und auch dich holen. Du bist der nächste auf der Liste. Alle, die sich offen gegen mich gestellt haben, sind an der Reihe. Ich werde keinen schonen, das habe ich mir vorgenommen!«
    Suko wußte, daß es keine leeren Versprechungen waren, die er da gehört hatte. Viel Zeit blieb ihm nicht. Er mußte sich entscheiden, und zwar innerhalb der nächsten Sekunden, denn das Gesicht der Gestalt war noch mehr erstarrt, und gleichzeitig vernahm Suko die Musik wesentlich lauter als zuvor.
    Jammern und Kreischen, das schreckliche Tirilieren, diese unheimlichen Geräusche.
    Ein Startsignal?
    Es mußte so sein, und Suko hatte sich auch entschlossen. Er wollte nicht zurückbleiben, er mußte dorthin, wo sich sein Freund John Sinclair aufhielt. Nur gemeinsam würden sie es schaffen, diese Bestie zu besiegen.
    Er warf sich vor.
    Bisher hatte er außerhalb des Kraftzentrums gestanden, nun aber schleuderte er seinen Körper auf Drusow zu, der von dieser Aktion völlig überrascht wurde.
    Daß sich jemand freiwillig in die gefährlichen Schwingungen hineinbegab, wollte ihm nicht in den Kopf. Aber Suko klammerte sich an ihm fest. Noch hatte sich der Widerling nicht aufgelöst. Unter seinen Händen spürte Suko den Widerstand, er hörte die schrille Musik und bemerkte die Kraft, die an ihm riß.
    Das war der Anfang!
    Und wie sah das Ende aus?
    Das Gesicht des Widerlings bewegte sich dicht vor Sukos Augen, obwohl es ruhig war. Nur kam es dem Inspektor so vor, was natürlich seinen Grund hatte.
    Die fremde Kraft war nicht mehr zu stoppen. Suko hörte sich selbst schreien. Mehr vor Überraschung als vor Schmerzen, denn nun riß die andere Kraft an ihm.
    Sie zerrte ihn mit sich.
    Sie war stark, sie rotierte. Die Umrisse des Fahrzeugs verschwanden, aber sie lösten sich nicht auf, sondern Suko. Zum erstenmal bekam er diesen Vorgang mit. Noch einmal zuckte der Gedanke in seinem Hirn auf, ob er nicht doch einen Fehler begangen hatte.
    Nein… kein Zurück mehr…
    Dunkelheit!
    Schwarz, tief und undurchdringlich. Dann die farbigen Punkte, deren Auftauchen Suko nicht verstand. Aber sie waren da und umkreisten ihn wie kleine Planeten.
    Sie fiel, er schwebte, er glitt dahin, er hörte die ferne Musik und fand auch keinen Widerstand mehr.
    Weder bei Drusow noch bei sich.
    Erst jetzt wurde Suko klar, was sich tatsächlich abgespielt hatte. Es gab ihn nicht mehr als Körper, nur noch ein Geist, denn der Körper hatte sich aufgelöst…
    Drusow war nicht mehr da, der Austausch hatte geklappt. Nur konnte ich mir die Frage stellen, wer oder was von beiden schlimmer war. Vom Aussehen zumindest dieses Wesens, doch von seiner Macht- und Kraftfülle dieser Drusow.
    Ich hatte Mühe, die Fassung zu bewahren. Der Anblick hatte mich tief getroffen. Die Gesichter waren verschoben, die Gliedmaßen ineinandergewachsen, alles
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