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0734 - Jagd auf 'Bigfoot'

0734 - Jagd auf 'Bigfoot'

Titel: 0734 - Jagd auf 'Bigfoot'
Autoren: W.K. Giesa und Roger Clement
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Menschheit, waren von diesem Sprung aus der Primitivität zur Intelligenz noch recht weit entfernt.
    Tendyke seufzte. Wenn es um die DYNASTIE DER EWIGEN ging, wäre es wohl effektiver, sich mit Ted Ewigk in Verbindung zu setzen.
    Aber Ewigk hegte eine unterschwellige Antipathie gegen ihn. Bis heute hatte er nicht herausgefunden, warum das so war. Ihm blieb nur, das hinzunehmen.
    Also rief er stattdessen Professor Zamorra an.
    ***
    Im Château Montagne, im französischen Loire-Tal, klingelte das Telefon.
    William, der britische Butler von Professor Zamorra, nahm das Gespräch nach dem dritten Läuten an. Die Monitoranzeige des Visofons verriet ihm, dass der Anrufer ebenfalls über ein Bildtelefon verfügte, aber William unterdrückte die Kamerafunktion noch. So konnte der Anrufer natürlich nicht sehen, mit welcher unnachahmlichen Pikiertheit William seine Augenbrauen hob. Es war noch nicht einmal halb sechs Uhr morgens. Wer immer am anderen Ende der Leitung war, kannte offenbar die Lebensgewohnheiten der Schlossbewohner nicht.
    »Bitte?«, sagte William in seinem lupenreinen Oxford-Englisch, das jedem Tory-Abgeordneten alle Ehre gemacht hätte.
    »Rob Tendyke«, ließ sich die tiefe Stimme von Zamorras Freund jenseits des Großen Teichs vernehmen. »Ich muss den Chef sprechen, William. Es ist wichtig!«
    Die sich anbahnende Verstimmung des Butlers war sofort wieder verschwunden. Er wusste natürlich, dass Robert Tendyke, Abenteurer und Besitzer von Tendyke Industries, einer der ältesten Freunde seines Arbeitgebers war. Und wenn der Amerikaner beteuerte, dass es dringend sei, dann konnte man ihm auch glauben.
    Hinzu kam, dass Tendyke - genau wie Zamorra selbst - oft zu jeder Tages- und Nachtzeit die Datennetze nach wichtigen Informationen über dämonische Bedrohungen durchwühlte. Die Zeitverschiebung zwischen den USA und Europa tat ein Übriges. Daher beschloss William, als wohl erzogener Gentleman großmütig die frühe Störung zu übergehen.
    »Ich werde versuchen, Sie zum Chef durchzustellen, Sir«, sagte er. »Einen Moment bitte.«
    Der Butler drückte eine Taste der High-Tech-Telefonanlage und legte das Gespräch in die Warteschleife. Dann begab er sich zum Schlafgemach seines Chefs.
    Eigentlich hätte er sich den Weg sparen und den Professor über das Visofon anrufen können, aber erstens wollte er ihm den schrillen Signalton ersparen, zweitens hielt er es für seine Pflicht, persönlich zu erscheinen.
    Zumal es dem dienstbaren Geist eigentlich widerstrebte, Zamorra vor der Zeit zu wecken.
    Dabei war sein Chef keineswegs ein Faulpelz, sondern hatte in letzter Zeit einige besonders harte Einsätze gegen die Mächte der Finsternis hinter sich gebracht. Verständlich, dass ihm William den Schlaf von Herzen gönnte.
    Der Butler klopfte an die Tür, hinter der er Zamorra vermutete. Schlief Zamorra weiter, würde William Rob Tendyke eben auf später vertrösten.
    Aber zu seiner größter Überraschung erklang sofort eine Antwort.
    Der Schotte öffnete die Tür.
    Zamorra lag wirklich im Bett, allerdings nicht allein. Seine Lebens- und Kampfgefährtin sowie Sekretärin Nicole Duval kuschelte sich an ihn und sah ein wenig gereizt wegen der Störung aus.
    »Ich bitte vielmals um Vergebung«, entschuldigte sich William und blickte stur auf einen Punkt an der Wand. »Aber Mister Tendyke ist am Apparat. Er betont, der Anlass sei sehr wichtig…«
    »Schon gut!« Falls Zamorra sauer war, weil er so früh gestört wurde, ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken. »Stellen Sie durch, William!«
    Natürlich war auch das Schlafgemach mit einem Visofon ausgestattet, wie alle bewohnten Räume im Château. Der Butler enteilte, zog die Tür hinter sich zu. Gleich darauf erhob sich der Dämonenjäger, warf einen Morgenrock über und trat auf das Bildtelefon zu.
    Er zwinkerte Nicole noch einmal verliebt zu, dann nahm er das Gespräch entgegen.
    »Hier ist Rob«, brummte eine vertraute tiefe Stimme am anderen Ende der Leitung. »Ich fürchte, es gibt Ärger.«
    Tendyke kam sofort zur Sache. Allein das war für den Parapsychologen schon ein Grund, die Sache ernst zu nehmen. Was immer die Sache auch sein mochte. Zamorra und Tendyke waren alte Freunde, die sich unzählige Erinnerungen und Erlebnisse teilten. Wenn Robert Tendyke sofort zur Sache kam, ohne an gemeinsame Abenteuer der jüngsten Vergangenheit anzuknüpfen, dann mußte wirklich die Luft brennen.
    Wieder mal… aber Zamorra hoffte, dass es diesmal nicht so heiß wurde wie
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