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0733 - Ort des Schreckens

0733 - Ort des Schreckens

Titel: 0733 - Ort des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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daß er eine Person ist, die alles auf eine Karte setzt, die Mitwisser ausschalten wird, und das sind wir.«
    »Ich aber auch«, sagte Westlake, und seine Stimme klang nicht gerade begeistert.
    »Richtig.«
    »Ich möchte eigentlich hier weg!« flüsterte er. »Ich kann es nicht mehr aushalten. Ich kündige meinen Vertrag, auch wenn ich die hohe Konventionalstrafe zahlen muß.« Er sprach wie ein Roboter und schaute dabei ins Leere. »Sie können sich nicht vorstellen, wie es in mir aussieht. Ich bin hier mit übersinnlichen Phänomenen konfrontiert worden. Teleportation kann man doch so ansehen - oder?«
    Ich hob die Schultern. Diese Geste konnte alles und auch nichts bedeuten.
    »Moment mal«, mischte sich Suko ein und wandte sich an den Illusionisten. »Ich kann begreifen, daß Sie Furcht haben, die haben wir auch. Nur müssen Sie sich von einer Vorstellung befreien. Sie werden vor dieser Kraft nirgendwo sicher sein!«
    »Was heißt das?«
    »Man wird Sie zu finden wissen.«
    Westlake leckte über seine Lippen. »Sie sprechen damit die Kraft oder die Person im Hintergrund an.«
    »Ja.«
    »Aber das ist keine Erklärung!« rief er. »Es ist auch kein Wissen darüber, wer dafür die Verantwortung trägt.«
    »Das ist natürlich klar.«
    »Sie haben ja nicht einmal eine Vermutung, nehme ich an!«
    Suko wies auf mich. »Jetzt bist du gefordert, Alter. Ich stehe nur nebenan.«
    »Du bist gut. Wir können es uns aussuchen. Es ist möglich, daß Wissenschaftler hinter diesen Vorgängen stehen, es ist aber auch möglich, daß wir es hier mit einem rein magischen Phänomen zu tun haben.«
    »Wissenschaftler?« keuchte Westlake. »Verdammt noch mal, wer macht denn so etwas?«
    Wir schauten ihn etwas mitleidig an. »Sie dürfen viel Vertrauen haben, Mr. Westlake, aber bitte immer vorsichtig sein. Und besonders vorsichtig bei den Menschen, die angeblich im Dienste der Menschheit forschen und die sich immer bewußt zurückhalten. Die wollen nicht, daß etwas an die Öffentlichkeit gelangt. Denken Sie dabei nur an die Genforschung. Was da noch alles auf uns zukommt, können wir gar nicht voraussehen. Und die Forscher sind meines Erachtens weiter, als sie in der Öffentlichkeit zugeben wollen. Zudem gibt es geheime Fonds, die derartige Arbeiten finanzieren.«
    Hugo Westlake dachte über das Gehörte nach. Er »knotete« dabei seine Finger zusammen. Sie waren lang, geschmeidig und gelenkig. »Das.. das ist ja furchtbar, Mr. Sinclair.«
    »Stimmt.«
    »Und Sie haben nichts dagegen getan?«
    »Nein, haben wir nicht. Weil es das offiziell nicht gibt und es immer gut geschützt wird. Interessengruppen haben sich zusammengefunden und sorgen dafür, daß wir…«
    »Ich will es nicht wissen«, unterbrach Westlake mich. »Ich will nur wissen, wie es jetzt weitergeht, verstehen Sie? Ich habe Probleme, ich werde wahrscheinlich meinen Beruf nicht mehr ausüben können, denn ich muß immer wieder mit der Furcht leben, daß eines meiner Mädchen verschwindet. Aber ich frage mich, warum es ausgerechnet mich erwischt hat, und nicht einen meiner Kollegen, die mit ähnlichen Methoden arbeiten.«
    »Es ist ein Rätsel«, gab ich zu.
    »Vielleicht haben Sie etwas Besonderes an sich«, meinte Suko. »Besser gesagt, Ihre Arbeit.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Sie arbeiten mit Hypnose.«
    »Ist auch nicht jedem gegeben. Zudem ist dieses große Feld längst nicht erforscht.«
    »Das kann man sagen.«
    »Wie soll ich die Hypnose sehen? Als Strömungen, als Willen aufzwingen, als parapsychologisches Gefängnis? Ich weiß es nicht, Mr. Westlake, ich könnte mir nur vorstellen, daß in der Hypnose ein Teil der Lösung liegt.«
    »Das kann sein.«
    »Zu theoretisch«, sagte ich. »Viel zu theoretisch. Wir sollten da mehr praxisorientiert denken.«
    »Wenn du das sagst, John, hast du schon eine bestimmte Vorstellung, nehme ich an.«
    »Ja.«
    »Welche denn?«
    Ich holte tief durch die Nase Luft und roch das Parfüm. Ich war in den letzten Sekunden stark sensibilisiert worden. Suko und Westlake warteten auf eine Antwort, die sie auch bekamen.
    »Wir sollten einen erneuten Versuch starten«, sagte ich leise…
    ***
    Zuerst war Luti ärgerlich gewesen, daß man ihn weggeschickt hatte. Später sah er es als Chance an, sich aus dem Grauen heraushalten zu können.
    Er war nicht in die Garderobe gegangen. Zum Theater gehörte noch eine kleine Wohnung, die mit alten Möbeln aus den fünfziger Jahren eingerichtet worden war. Der Direktor benutzte sie, um
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