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0732 - Schattenreiter

0732 - Schattenreiter

Titel: 0732 - Schattenreiter
Autoren: Jason Dark
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hätte man ihn ausgelacht. Was also tat er? Lane setzte sich mit mir in Verbindung, weil er ja wußte, daß ich mich für übersinnliche Phänome interessiere. Wir machten den Termin für heute aus, den Rest kennst du ja.«
    »Nur daß Lane tot ist.«
    »Und…?«
    »Ich weiß aber nicht, wie er gestorben ist. Da bist du der einzige Zeuge gewesen. Zudem gehe ich davon aus, daß er dir noch Einzelheiten erzählt hat.«
    »Sehr wenig, John.«
    »Lassen wir das zunächst. Wie kam er um?«
    »Nun ja, er hatte mir wirklich nur sehr wenig erzählt, als es über ihn kam. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Das Grauen war da, aber ich konnte es nicht sehen. Er fing an,, sich zu verändern, er wurde plötzlich schwarz, er schrie, er tobte. Ich wollte ihn festhalten, er stieß mich zurück, ich stolperte, drehte mich noch und übersah eine Tischkante. Ich prallte dagegen, und anschließend gingen bei mir die Lichter aus. Was weiter geschah, weiß ich von Sheila. Sie hat ja die Schreie und das Stöhnen gehört. Perry Lane muß wahnsinnig gelitten haben, mehr, als einem Menschen zuzumuten ist.«
    »Ja«, flüsterte ich, »und dann war er so bleich.«
    »Ohne Schatten«, murmelte Sheila. Sie schüttelte sich, als hätte man sie mit kaltem Wasser begossen. »Ich komme da nicht mit, das ist einfach grauenhaft. Es will nicht in meinen Kopf, und ich frage mich, wer so etwas tut?«
    »Im Märchen ist es der Teufel«, sagte Bill.
    »Was ich nicht glaube.«
    Sheila und Bill schauten mich an.
    Ich lächelte knapp und äußerte meinen Verdacht. »Für mich ist es der Spuk gewesen. Den Ausdruck Teufel hat Perry Lane sicherlich nur als Synonym benutzt. Ich kenne Asmodis. Daß er an den Schatten der Menschen interessiert ist, möchte ich zwar nicht abstreiten, wenn ich mich auf die alten Märchen berufe, aber das ist auch alles.«
    Bill nickte, verzog aber das Gesicht. Er hatte sich zu viel zugemutet. »Vorausgesetzt, es ist der Spuk. Welche Motive leiten ihn dann? Weißt du das?«
    »Nein. Aber ich werde es herausbekommen.«
    »Wir werden es herausbekommen, John, wir.«
    Sheila wollte protestieren, aber Bill sprach schnell weiter. »Durch mich ist John in den Fall hineingeraten. Ich muß am Ball bleiben.«
    »Willst du auch deinen Schatten verlieren?«
    Der Reporter grinste. »Auf keinen Fall. Zudem habe ich meine Karriere hinter mir.«
    Sheila war davon nicht zu überzeugen, und ich wechselte das Thema. »Ich würde gern von dir wissen, was du sonst noch weißt? Was hat dir Lane erzählt?«
    »Nicht sehr viel. Es erwischte ihn zu schnell,, aber er konnte noch von früher reden, als alles begonnen hatte und sie sich mit diesem Dämon trafen. Er konnte mir nicht sagen oder wollte es auch nicht, wie der Kontakt zustande gekommen ist, es steht allerdings fest, daß sie sich mit diesem Dämon in einer alten einsamen Burg oder einem Schloß getroffen haben.«
    »Kennst du den Namen?«
    »Ja, es liegt in Schottland.«
    Ich dachte an die alte Seelenburg, die auch einmal durch den Spuk beherrscht worden war, verwarf den Gedanken wieder und wollte wissen, ob Bill den genauen Ort kannte.
    »So ungefähr«, gab er zu und tupfte Schweiß von seiner Stirn. Sheila beobachtete ihn mit Sorge.
    »Die Burg liegt irgendwo zwischen Loch Ness und Loch Morar.«
    »Also sehr einsam«, murmelte ich. Diesen Flecken Erde kannte ich. Dorthin hatte mich schon so mancher Fall geführt.
    Sheila widersprach indirekt. »Glaubt ihr denn, daß es etwas bringt, wenn ihr hinfahrt?«
    »Irgendwo müssen wir anfangen.«
    »Du, John, es ist dein Job, aber nicht der von Bill. Du hast die Schreie nicht gehört, du hast nicht erlebt, wie grausam es sein kann, wenn man als Zeugin…«
    »Ja, ja, Sheila«, sagte ihr Mann. »Vergleiche bitte nicht Äpfel mit Birnen. Wir sind nicht wie die drei. Wir haben unsere Schatten nicht verkauft. Wir wollen die Schatten der Männer nur stellen, damit sie nichts mehr anstellen können.«
    »An was habt ihr denn da gedacht?«
    Ich hob die Schultern. »Konkret kann ich es dir nicht sagen, Sheila. Ich rechne allerdings damit, daß sie auf Jagd gehen werden, denn irgendeine Aufgabe müssen sie haben. Wir werden sie auf jeden Fall suchen, finden und, wenn möglich, vernichten.«
    »Damit kämt ihr dem Spuk möglicherweise in die Quere.« Sheila bewies, daß sie sich auskannte.
    »Ist ein Problem«, gab ich zu.
    Sie lachte mich aus. »Und gegen diesen Dämon wollt ihr gewinnen, John? Das ist euch bisher noch nicht gelungen. Ich weiß zwar, daß der
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