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0732 - Aufstand der Immunen

Titel: 0732 - Aufstand der Immunen
Autoren: Unbekannt
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Bestätigung." Bull dachte einige Sekunden nach, nickte verstehend und fragte: „Sie rechnen mit Schwierigkeiten?"
    „Nicht direkt. Diese beiden Kranken sind nicht in der Lage, uns zu verstehen. Bedauerlich, aber schwer zu ändern. Wie weit gehen meine Befugnisse?"
    Bull zuckte mäßig interessiert die Schultern.
    „Sie haben durchgesetzt, daß Sie nötigenfalls zwei Emotio-Dolmetscher an Bord haben. Sie rechnen damit, daß sie versuchen, die Mannschaft zu verderben?"
    „Nein. Keinesfalls. Umgekehrt, Sir."
    Kurz blitzte der drängende Eifer auf, der diesen Mann kennzeichnete. Für ihn galt der Zustand der absoluten Gefühlslosigkeit als erstrebenswertes Ziel, denn es war unlösbar verbunden mit dem reinen, kalten Licht von Vernunft und Logik.
    Er wußte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, daß zwei Kranke inmitten von rund achttausend Frauen und Männern in Gefahr waren, getötet zu werden. Sie hatten den Status von Viren oder Erregern, die sich in einem gesunden Kreislauf befanden. Sie waren gefährdet. Und da sie vermutlich gebraucht wurden, konnte er nicht zulassen, daß sie eliminiert oder ausgeschaltet wurden. Er brauchte die offizielle Unterstützung Bulls, denn sein Vorgesetzter war ein Mann ohne Initiative. Von Hodj würde er nicht mehr Hilfe haben, als sie in den Dienstvorschriften und im Reglement niedergelegt waren.
    „Die Mannschaft weiß Bescheid?" fragte Bull kurz, etwas unwillig darüber, mit einem Problem dieser geringen Größe belästigt zu werden. Aber sofort fiel ihm ein, daß nur zwei Neutronen eine Kettenreaktion auslösen konnten.
    „Jeder Offizier ist unterrichtet worden, daß diese Leute", Casalle sprach das Wort in der Betonung aus, als ob er leblose Dinge bezeichnete, „gebraucht werden. Sie genießen, wenn auch nur bedingt, Sonderstatus."
    „Dann", erklärte Bull, „ist es Ihre Aufgabe, mit allen Mitteln der Disziplinierung und innerhalb der Möglichkeit des Flaggschiffs, allerdings ohne die Notwendigkeiten der Expedition außer Augen zu lassen, das Leben der beiden zu sichern. Tun Sie in diesem Rahmen, was nötig ist."
    „Danke für diese klare Entscheidung, Sir!" sagte Casalle zufrieden. Jetzt stand ihm zum Durchsetzen der Maßnahmen auch der Schiffscomputer zur Verfügung. Die Maschine würde einen Paragraphen finden, der das Leben der zwei Kranken so lange schützte, wie sie benötigt wurden.
    Bull richtete noch einige Worte an Hodj, sprach mit den wichtigsten Offizieren der Schiffe und verabschiedete dann die Expedition.
    Zuerst entfernten sich die Leute der Hafenverwaltung und die Fernsehteams, dann raste Bull mit seinen Sicherheitsbeamten davon. Die Roboter schwebten zurück in die BEAUTY, die Offiziere fuhren in ihre Schiffe.
    Casalle stand in der Zentrale des Flaggschiffs, sah zu, wie die Menschen und die Maschinen zusammenarbeiteten und beaufsichtigte den Start.
    „Sie wären nicht überrascht, einen bewohnbaren erdähnlichen Planeten zu finden?" erkundigte sich Casalle bei Hodj.
    Für ihn war dieser Punkt wichtig, er bildete den Hebel und Angelpunkt aller seiner Überlegungen. Ein anderer Planet, eine andere Sonne, eine andere Strahlung jenes Sternes.
    „Ich wäre keineswegs überrascht. Erdähnliche Planeten sind häufiger, als man in den präatomaren Jahrhunderten dachte!"
    erwiderte Hodj.
    Dann lachte er kurz.
    „Ich begreife", sagte er leise, so daß es niemand aus der Mannschaft hören konnte, „daß Ihnen dieser Gedanke wenig reizvoll erscheint."
    „Ich habe aus meiner Einstellung noch nie einen Hehl gemacht.
    Ansonsten ist meine Meinung die, die ich auch der Reporterin mitgeteilt habe."
    „Es fällt schwer, Ihnen dies zu glauben. Sie sind einer der profiliertesten Standhaften. Ein solcher Planet würde für Sie Schwierigkeiten bedeuten."
    Casalle versicherte glaubhaft: „Ich würde ihn nicht zerstören, wenn Sie das glauben. Ich denke nur an die Werte der Erde, die in Zahlen nicht mehr auszudrücken sind. Dies alles umzusiedeln, würde bedeuten, nun ... ich finde keinen Vergleich. Es ist unmöglich, das weiß jedes Kind."
    Hodj sah ihn milde an.
    „Sie brauchen nicht auf mein Alter anzuspielen. Ich weiß, was es bedeutet, eine neue Erde zu finden."
    Das weißt du nicht, alter Mann, dachte Casalle und verzog nicht einen Muskel seines Gesichts. Eine andere Strahlung der fremden Sonne, ein anderes Spektrum. Ein Spektrum, in dem jene Schwingungen fehlten, die erst die Dämmerung der reinen Vernunft ermöglicht hatten. Auf einem anderen Planeten
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