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0732 - Aufstand der Immunen

Titel: 0732 - Aufstand der Immunen
Autoren: Unbekannt
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der vierundzwanzig Schiffe unter Admiral Enkher Hodj, entpuppte sich ebenso wie Psion als Sauerstoffwelt, auf der die Menschheit zum Überleben alle ihre Energien hätte aufzehren müssen. Als die POWER OF REASON die Bremsmanöver begann und auf die gelandeten Schiffe zusteuerte, sagte Trevor Casalle: „Sie werden uns eisig empfangen. Bisher hat sich Hodj sehr beherrscht und zurückgehalten. Aber dieser Planet hat seine Laune restlos ruiniert."
    „Außerdem ist während Ihrer erzwungenen Abwesenheit ein langes Hypergramm hier eingetroffen. Das wurde deutlich, als der zweite Kontakt stattfand."
    Zu Kratts Überraschung sagte Casalle: „Ich rechne damit, daß Hodj einen Untersuchungsausschuß zusammentreten lassen wird."
    „Ich werde Ihnen helfen, und sicher fällt mir im entscheidenden Augenblick etwas ein!" sagte Kratt. Das Schiff landete. Alles andere war oft geübte Routine. Ein Gleiter startete in einer Schleuse und wurde nach einem kurzen Flug wieder eingeschleust.
    Der Vizeadmiral und sein Major bekamen einen eisigen Empfang. Sie wurden in einen Sitzungssaal geführt, und als sich das Schott hinter ihnen schloß, erkannten sie, daß es kein Untersuchungsausschuß war.
    Mit der kalten Präzision eines langgedienten Aphilen hatte der Admiral gehandelt. Alles war bereit. Es war eine Versammlung, die nur noch auf das Eintreffen der Angeklagten wartete.
    Hodj hatte das Kriegsgericht zusammengerufen.
    Es war blutiger Ernst. Statt Komputern würden Menschen entscheiden. Nach einigen Minuten tiefen, lastenden Schweigens stand Enkher Hodj auf und deutete auf die zwei Sessel.
    „Setzen Sie sich. Die Verhandlung beginnt. Alle Anwesenden sind sicher, daß binnen kurzer Zeit die Verurteilung erfolgen kann. Sie werden folgender Delikte beschuldigt, Vizeadmiral: Erstens beschuldige ich Sie der Unfähigkeit, selbst nach den Anweisungen der Regeln und Vorschriften nicht verhindert zu haben, daß mehr als viertausend Mann Ihrer Flotte erkrankt sind, und daß jetzt deren Posten unbesetzt sind.
    Zweitens haben Sie die Meuterei der Erkrankten nicht verhindert, sondern sie mit Waffengewalt niedergeschlagen.
    Dadurch wurden wertvollste Arbeitskräfte getötet oder zur Flucht gezwungen.
    Drittens haben Sie ermöglicht, daß eine gigantische Gefahr auf die Menschheit zukommt! Darüber wird noch zu reden sein.
    Ein Medikament gegen die Aphilie, und das direkt unter Ihren Augen.
    Verteidigen Sie sich!"
    Von Wort zu Wort hatte sich Casalles Erschrecken zu Entsetzen gesteigert. Er hatte gewußt, daß er sich verantworten mußte.
    Aber er hatte nicht geahnt, daß es um sein Leben ging. Er war ebenso schnell hingerichtet wie Saiwan Pert und Oberst Tranz.
    Sein Verstand raste, aber er drehte leer durch. Ihm fiel nichts ein. Äußerlich bot er - noch! - das Bild eines beherrschten Mannes, während sich Kratt neben ihm wand. Die steinernen Gesichter der Flottenoffiziere starrten ihn an. Schließlich sagte er mit scheinbar fester Stimme: „Sie gehen von einer falschen Voraussetzung aus, Admiral.
    Denn Sie selbst haben meinen Gleiter präpariert. Das ist ein Mordversuch, ein neunfacher sogar, wenn ich die Besatzung mitrechne."
    Für einen Augenblick war der grauhaarige Admiral aus dem Konzept gebracht. Er schüttelte den Kopf und sagte laut: „Ich bin gern bereit, eine Untersuchungskommission einzusetzen, die diesen Vorwurf untersuchen soll. Ich bin andererseits sicher, daß hier niemand ist, der mir eine solche Dummheit zutraut."
    Kratt hob die Hand. „Ja?" .
    „Trevorr Casalle hat ein gewaltiges Pensum zu erledigen. Es ist verständlich, daß er sich nicht um alles kümmern kann. Ich als sein Adjutant bin einigen interessanten Aussagen auf die Spur gekommen. In Wirklichkeit sieht es für Sie, Admiral, ungünstig aus. Wir wissen definitiv, daß Sie erstens unsere Flotte und Casalle aus dem Weg haben wollten, um Ihr Spiel zu treiben. Sie waren es, der die vierzehn Schiffe auf Signal ausschalten wollte.
    Und die Übernahme durch rund fünfunddreißigtausend Kranke würde die vierzehn Schiffe ausgeschaltet haben.
    In Wirklichkeit planten Sie den Sturz Reginald Bulls und der Regierung und gleichzeitig den Tod Ihres Rivalen Trevor Casalle."
    Diese ungeheuerliche, durch nichts zu beweisende Anschuldigung eines Majors rief ein Schweigen der Verblüffung hervor. In diese drohende Stille hinein ertönte schrill ein Summer.
    Ein Interkomschirm erhellte sich. Dann sagte eine aufgeregte Stimme außerhalb des Bildes: „Wir überspielen eine
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