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0732 - Aufstand der Immunen

Titel: 0732 - Aufstand der Immunen
Autoren: Unbekannt
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Heylin, aber ich glaube, ich brauche Sie für die nächste Aufgabe."
    „Admiral Hodj?"
    „So ist es. Wir fliegen mit der STRAIGHT THOUGHT und kommen seinen Aktionen zuvor!"
    „Ich fliege mit Ihnen. Übrigens - die Leute sind vom See abgeholt worden."
    „Gut gearbeitet. Wir starten sofort."
    Ihr Ziel war das Gebiet um Objekt Drei. Kratt, Casalle und die Offiziere verließen den Polschleusenraum und flogen zurück ins Schiff, das mit laufenden Maschinen gewartet hatte. Kurz darauf startete die STRAIGHT und raste davon. Trevor Casalle wußte, was auf ihn wartete.
     
    *
     
    Leela wurde wach, als sie abermals träumte, daß Saiwan starb.
    Das Echo der Abschüsse riß sie hoch. Im gleichen Augenblick peitschte ihr ein Regenschauer ins Gesicht. Sie war bei Anbruch der Nacht außerhalb des Schiffes gefunden und von Doonee, Caaloo und vielen anderen Zwergen hierher geschleppt worden.
    Daran erinnerte sie sich nicht mehr.
    Mit nassem Haar und triefendem Gesicht richtete sie sich auf und zog sich an den Zweigen des Baumes hoch. Sie war allein.
    Saiwan war tot, niemand liebte sie mehr.
    Und sie hatte niemanden mehr, den sie lieben konnte. Ihr Leben war zu Ende, Es war sinnlos geworden, seit sie ihr Saiwan genommen hatten.
    Diese Mörder, Verbrecher, die Kranken, die eine Welt versklavt hatten ... in ihrem Verstand war etwas gerissen, das sie nicht mehr klar denken ließ. Gleichzeitig spürte sie den tödlichen, vernichtenden Haß auf alle, die für Saiwans Tod verantwortlich waren. Sie stand zitternd auf und wankte davon. Weder Caaloo noch Doonee merkten, daß Leela verschwand.
    Wieder spaltete ein Blitz die schwarzen Wolken und erhellte den Weg, das Raumschiff und die vielen Häuser der Stadt.
    Regen prasselte nieder. Leela ging schneller. Etwas trieb sie an.
    Ein vager Gedanke schien sie zu führen, denn sie begann zu rennen.
    Sie kannte ihr Ziel nicht.
    Rache! Sie würde vernichten, was Saiwan vernichtet hatte und ihre Liebe umgebracht hatte. Sie stolperte weiter, durch den Regen und den Sturm, geblendet von den Blitzen, vom Instinkt oder vom Wahnsinn gesteuert, immer weiter, geradeaus, über schmale Pfade und kleine Treppen, über Plätze und Straßen, dann wieder über eine Brücke, einmal kletterte sie einen langen Hang hinauf, durchnäßt und zitternd, von Dämonen vorwärtsgetrieben.
    In ihrer verwirrten Seele herrschten jetzt Entsetzen, Panik und Rachsucht. Sie war von ihrem Körper losgelöst, die Energieleistung, die sie quer durch die schlafende Stadt der Zwerge trieb, hätte sie sonst niemals aufbringen können. Das Gewitter zog über die Küstenlandschaft dahin, der Regen hörte auf. Blitze und Donner vergingen in der Ferne.
    In der Mitte der Nacht befand sich Leela auf dem Hochplateau.
    Sie sah das riesige Etwas aus nassem Metall, in der sich schwach das Licht der Sterne spiegelte.
    Leelas verwirrter Verstand erkannte die Bombe. Rache!
    Die Bombe würde die Aphilie bestrafen, würde sie auslöschen, so wie sie Pert ausgelöscht hatten. Leela begann den Felsen zu erklettern.
    Zwei Stunden später befand sie sich an der untersten Strebe des Turms. Ihre Finger bluteten, die Kleidung war zerfetzt, die Augen blickten irr. Der Wahnsinn hatte sich von Stunde zu Stunde gesteigert. Jetzt erreichte er den Höhepunkt, und der letzte Rest von Vernunft wurde weggerissen, als der Damm der Beherrschung und Vernunft brach.
    Die Frau, die einem Menschen kaum mehr ähnlich sah, begann den Aufstieg zur Bombe. Rache. Nur dieses Wort, dieser Begriff, war ihr gegenwärtig. Sie hinterließ eine Spur aus Blut, ausgerissenen Haarsträhnen und Stoffetzen. Als sie den Zündkasten erreichte, war sie fast nackt, blutüberströmt, sie wirkte wie die rituell bemalte Priesterin eines Gottes des Verderbens.
    Ihre zitternden Finger irrten über die Hebel, schließlich riß sie die Platte von dem Kasten ab und schleuderte sie nach hinten.
    Sie ertastete einen Hebel, zog und rüttelte daran und drehte ihn schließlich um hundertachtzig Grad.
    Ein Summton.
    Ein rotes Auge blickte sie an.
    Dann begann eine Uhr zu ticken. Hart und unabänderlich.
    In der eingestellten Zeit würde die Katalysatorbombe detonieren.
    „Rache! Saiwan ...", stammelte sie und löste den Griff der linken Hand. Die Energie, die sie bis hierher vorwärts und aufwärts gepeitscht hatte, verließ sie plötzlich. Leela Pointier verlor den Halt und fiel von Träger zu Träger des Gerüsts. Als sie ganz unten aufschlug, war sie bereits tot.
    Objekt Drei, das zweite Anflugziel
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