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0732 - Aufstand der Immunen

Titel: 0732 - Aufstand der Immunen
Autoren: Unbekannt
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sechshundert Kilometern. Sie hatten lange weiße Strande gesehen, Felsinseln von traumhafter Schönheit, viele winzige Buchten, bis fast an den Strand bewaldet, ein großes Flußdelta und die Mündungen vieler kleiner Flüsse und Bäche.
    Halbmondförmig umgab in der Mitte der Bucht die in langen Jahrhunderten geformte Landschaft den Strand. Und jetzt erschienen aufregende Bilder auf den Schirmen.
    Die Stadt! Oder vielmehr ein großes Dorf.
    Unterhalb eines niedrig bewaldeten Plateaus, aus dem eine spitzkegelige Felsformation hervorragte, erstreckte sich ein sanfter Hang. Trevor Casalle begann zu frösteln, als er die Behausungen der Planetarier sah. Eine auffallende Vergrößerung sprang ihm auf einem Schirm entgegen. Alle Mannschaften in der Zentrale starrten nur noch diese vier Schirme an.
    Der logische Intellekt Casalles war auf Kosten der Emotionalität gewachsen. Casalle betrachtete ein Problem fast immer gleichzeitig von zwei Seiten. Er erkannte jetzt, daß die Terraner offensichtlich auf ein Volk gestoßen waren, das sich in die Natur integriert hatte.
    Mehrere tausend kegelförmige Hütten bedeckten den Hang, liefen in zungenförmigen „Stadtteilen" hinunter zum breiten Fluß, befanden sich auf beiden Seiten des Stausees und krochen auf beiden Seiten des Hanges in den Wald. Aber auch zwischen dem Hauptteil der Hüttenkonzentrationen gab es Bäume, Büsche, Blumen und Blüten.
    „Keine erkennbaren Äcker. Hin und wieder ein kleiner Fleck, auf dem bunte Pflanzen zu sehen sind!" schilderte ein Beobachter aus einem der ausgeschwärmten Gleiter.
    „Verstanden."
    ,Im Schiff arbeiteten Wissenschaftler und Rechenmaschinen.
    Ununterbrochen lief ein Strom von Informationen ein, der gegliedert und analysiert wurde. Je länger es dauerte, desto mehr endgültige Feststellungen wurden vom Bordrechner abgegeben. Sie alle summierten sich zu einem Ergebnis, das Casalle bereits jetzt deutlich erkennen konnte.
    Dieser Planet Signal war eine ideale Welt, um die Menschen zu retten.
    „Ich sehe, daß keine Lebensgefahr besteht", erklärte Casalle.
    „Kratt! Lassen Sie die Luken öffnen, die Klimaanlagen schalten, schleusen Sie aus, was wir brauchen, und dann schicken Sie die beiden Kranken zu mir."
    Kratt trank den letzten Schluck Kaffee, der inzwischen kalt geworden war, dann stand er auf.
    „Geht in Ordnung, Sir. Soll ich mit meinem Auftrag weiterfahren?"
    „Ja. Es ist wichtig", flüsterte Casalle. „Ich muß genau wissen, wie sich die Mannschaften verhalten, wenn ich zu handeln beginne.
    Der Zeitpunkt ist nicht mehr sehr fern."
    „Ich verstehe!"
    Heylin Kratt entfernte sich. Sein Gang paßte zu seinem hageren Körper und zum asketischen Gesicht. Der Major, ebenso wie Casalle ein begeisterter Wegbereiter von Logik und Vernunft, bewegte sich dank seines knochigen Aussehens wie ein Roboter, nur ein wenig humanoider.
    „Jedenfalls sind die Planetarier keine militärische Gefahr!" sagte Casalle laut und stand auf.
    Während der verschiedenen Phasen des Anflugs und der Landung hatte es keine charakteristischen Zeichen für eine raumfahrende Intelligenz gegeben, und jetzt würde erst recht keine Gefährdung mehr eintreten. Casalle wußte, daß bei ihm die Angst vor dem Tod, die Thanatophobie, so gut wie nicht vorhanden war - sie war einer der Urinstinkte der Menschheit, die bei nahezu allen Aphilen stark ausgeprägt war. Nicht bei ihm!
    Aber warum hatte er, als er in der Zentrale hin und her ging und Anordnungen gab, seinen schweren Gleiter auszurüsten und eine Mannschaft zusammenzustellen, warum hatte er plötzlich das Gefühl drohenden Unheils?
    Es mußten die Gedanken an Admiral Hodj sein und dessen Reaktionen, wenn er die Berichte von Signal bekam.
    Diesmal irrte sich Casalle entscheidend.
    Sie waren am späten Vormittag gelandet. Jetzt war es kurz nach Mittag, so daß noch genügend Zeit übrig war. Der Tag dauerte hier fünfundzwanzig Stunden und achtzehn Minuten.
    „Sir! Die Gefangenen!"
    Trevor drehte sich um und musterte die junge Frau und den schwarzhaarigen, breit gebauten Mann. Sie waren von einer ihm unbegreiflichen Gelassenheit. Neben ihnen standen Wachen, hinter ihnen ein Robot mit eingeschalteten Waffensystemen.
    Casalle fragte halblaut: „Sie wissen, warum Sie an Bord sind?"
    „Ja", sagte der Mann. „Und wir danken Ihnen, Vizeadmiral."
    Die grünen Augen des Mädchens ruhten auf ihm. Er hielt die Prüfung ruhig aus, sie waren krank und für ihn keine Gegner.
    „Sie haben keinen Grund, zu danken. Ich
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