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0731 - Seelen-Tränen

0731 - Seelen-Tränen

Titel: 0731 - Seelen-Tränen
Autoren: M.H. Rückert
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und jetzt ist es sehr dringend.«
    Im zeitlichen Ablauf vertan! Wie schon so oft - mit der Krönung des Silbermond-Desasters! Bevor Zamorra empört auf die Antwort reagieren konnte, öffnete sich eine in diesen Raum führende Tür. Die Silbermond-Druidin Teri Rheken trat ein.
    Sie war eine bildschöne Frau mit hüftlangem, goldfarbenem Haar. Sie trug eine hellgrüne Korsage, die vorne locker zugeschnürt war und Ausblicke bis unter den Nabel erlaubte. Wer sie sah, schätzte sie auf knapp 20 Jahre. Dabei war sie um einiges älter. Wie alt, das hatte Zamorra bis heute noch nicht in Erfahrung bringen können.
    »Hallo Teri«, begrüßte er sie kühl, da er annahm, dass sie ebenfalls eingeweiht und mit Merlins Plan einverstanden war. Sie grüßte zurück. Ihrem Gesichtausdruck war zu entnehmen, dass sie sich geärgert hatte.
    Merlin, den es sonst so wenig kümmerte, was andere dachten, verstand Zamorras Gefühl.
    »Sie weiß es nur wenige Minuten länger als du, mein Freund«, bekannte er. »Keine Angst, ich gebe Nicole Bescheid, wo du bist.«
    »Also gab es auch für dich eine schöne Überraschung«, sagte Zamorra zu Teri.
    Diese nickte. »Ja, und wenn Merlin so etwas öfters macht, bekommt er mit meinen Fingernägeln einen Barcode durchs Gesicht gezogen.«
    »Nun, so habe ich euch fast alle überrascht«, lächelte Merlin zufrieden. »Fehlt nur noch mein dunkler Bruder.«
    Er blickte Asmodis an. Was er mit seinen Worten meinte, erklärte er nicht.
    ***
    Die grünen Augen des Mannes leuchteten wieder. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er sich wieder auf seine Magie konzentrierte.
    »Caermardhin in Wales«, flüsterte der Mann. »Merlins unsichtbare Burg.«
    Er lachte keckernd. Dass Zamorra so hinters Licht geführt wurde, gefiel ihm. Sehr sogar.
    »Ich hätte es nicht besser einfädeln können«, lachte er voller Bewunderung.
    Er lauschte Merlins Erklärungen.
    »So, Caltaren? Kenne ich nicht. Noch nicht! K'oandar heißt ihre Welt? Ist mir auch nicht bekannt.«
    Er kratzte sich am Hinterkopf.
    »Laut Merlins Aussage sollen diese Caltaren humanoid sein… hm… und ähnlich wie Steinzeitmenschen aussehen. Na, lassen wir uns überraschen…«
    Er lauschte telepathisch weiter.
    Und dann reagierte er auf den Sekundenbruchteil genau.
    Als Merlin Teri Rheken und Zamorra in die Vergangenheit schickte, fädelte er sich mit einem zeitlosen Sprung in den magischen Strom ein und reiste mit…
    ***
    »Ich helfe dir dabei. Ganz bestimmt sogar«, sagte Teri Rheken grimmig, während sie neben Zamorra lief. Der Wald, durch den sie sich bewegten, schien nur aus Fichten, Föhren, Lärchen und Weißtannen zu bestehen. Zwischendurch gab es immer kleine freie Gebiete, aber sie wussten beide, dass sie monatelang laufen mussten, bis sie an die Grenzen dieses Waldes kämen.
    »Wobei?«, fragte Zamorra. Er sprühte förmlich vor Zorn, weil er wusste, dass er nichts gegen Merlins Willen unternehmen konnte.
    »Nun, du murmeltest eben in deinen rudimentär vorhandenen Bart, dass du dem Alten den Hals umdrehen möchtest, wenn wir wieder zurückkommen. Lasse mir ein paar Zentimeter zu drehen übrig.«
    Zamorra drehte sich zu Teri um. Er wusste nicht, ob sie ihn auf den Arm nehmen wollte.
    Er hatte die Hände tief in die Taschen seiner gefütterten Jacke vergraben. Der Wind war so kalt, dass er leichte Stiche im Gesicht verspürte.
    Zum Glück hatte Merlin für die passende Kleidung in dieser Umgebung gesorgt. Und auch dafür, dass sie eine ausreichende Menge Proviant mitbekamen. Sie trugen dicke Hemden und ebensolche Hosen. Gefütterte Lederstiefel und Wollmützen vervollständigten ihr Äußeres.
    Zamorra memorierte, was Merlin ihnen über die Caltaren erzählt hatte: Sie sollten eine tiefbraune bis schwarze Haut haben, sowie dunkle Augen, die hinter knochigen Wülsten verborgen lagen. Die Durchschnittsgröße sollte einen Meter sechzig betragen, sie waren meist hagerund wirkten ausgemergelt, verfügten aber über enorme Kräfte.
    »Das ist nicht gerade sehr viel, was wir über sie wissen«, murmelte er schlecht gelaunt vor sich hin.
    »Wie bitte?«
    Zamorra winkte ab. »Ich dachte gerade an diese Caltaren«, bekannte er. »Ich habe noch nie von ihnen gehört.«
    »Ich auch noch nicht.« Teri strich sich mit der Hand durch die langen goldfarbenen Haare. Sie drehte sich zu Zamorra um.
    »Da gibt es noch etwas, was ich nicht weiß.«
    »Und das wäre?«
    »Wo sollen wir anfangen zu suchen? Dieser Wald hier…«
    »…nennt sich Taiga und ist der
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