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0730 - Ssacah-Virus

0730 - Ssacah-Virus

Titel: 0730 - Ssacah-Virus
Autoren: Roger Clement
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es sich versah, war Yuki mit einer menschengroßen Kobra in dem Lift eingeschlossen!
    Bevor er die Gestalt wechselte, hatte Paisa noch schnell die Taste mit der Nummer 22 gedrückt. Der Aufzug fuhr nun in die oberste Etage des FUNLAB -CO-Buildings.
    Instinktiv hatte sich Yuki in die hinterste Ecke gedrückt. Aber die Kabine war klein. Jedenfalls zu klein, um der riesenhaften Schlange entkommen zu können. Für einen Moment überlegte die Japanerin, ob sie an den Alarmknopf herankommen könnte. Aber das war sinnlos. Zwischen ihr selbst und der Bedienungskonsole des Lifts befand sich dieses widerliche Vieh mit den heimtückischen Augen.
    Paisa - in Schlangengestalt!
    Yuki begriff das nicht. Ihr Verstand weigerte sich, so etwas hinzunehmen. Im ersten Moment glaubte sie, dass der Programmierer im Lift eine Art Projektor installiert hatte, um sie zu schocken. Weiß der Himmel, was sich diese High-tech-Freaks noch alles einfallen ließen.
    Doch instinktiv spürte sie, was für ein Unsinn dieser Gedanke war. Sie hatte es hier nicht mit einer technologischen Spielerei zu tun. Sondern mit uralter Magie!
    »Bitte… bitte nicht…«, hauchte sie.
    Es waren ihre letzten Worte als normaler Mensch.
    Das Lammcurry-Paket fiel zu Boden. Abwehrend hob sie die Hände. Da erst bemerkte Yuki die zweite Schlange.
    Sie war klein im Vergleich zu der menschengroßen Kobra. Nicht länger als ein normaler Unterarm. Aber diese kleine Schlange schien aus Metall zu bestehen, aus Messing. Das konnte aber nicht möglich sein. Sie bewegte sich schnell und gewandt wie ein normales Reptil.
    Yuki versuchte, auszuweichen. Doch die Praktikantin war zu langsam.
    Die Giftzähne senkten sich tief in ihr Fußgelenk!
    Yuki schrie auf. Sie wollte die Schlange mit dem anderen Fuß wegtreten, sie unter ihrem Plateau-Absatz zerstampfen.
    Doch da war das Biest schon an ihrer Wade hochgeklettert. Der nächste Biss ging in ihren Oberschenkel.
    Der Ssacah-Keim wanderte bereits in den Körper des Mädchens. Yuki sackte kraftlos zusammen. Ihr Blick flackerte. Leblos brach sie in dem Aufzug zusammen.
    Und neben ihrem willenlosen Körper befanden sich plötzlich zwei Messing-Kobras.
    Und Satish Paisa, der wieder seine menschliche Gestalt angenommen hatte, grinste voller grimmiger Genugtuung.
    Nun hatte Ssacah eine weitere treue Dienerin.
    Und Yuki würde nie wieder über Paisas Computerspiele herziehen…
    ***
    Lodi Road, New Delhi, Indien
    Police Inspector Asha Devi hatte schlechte Laune.
    Das war nun allerdings nichts Neues. Die Untergebenen der schlanken und attraktiven Polizeioffizierin fürchteten ihre Zickigkeit fast noch mehr als den Kampf mit einem Dämon.
    Denn Asha Devi arbeitete nicht bei einer normalen Polizeieinheit, sondern bei der Demon Police - einer Spezialtruppe, die gegen Wassergespenster und Kobolde, Halbwesen, Riesen und Anti-Götter eingesetzt wurde. Und davon gab es auf dem indischen Subkontinent nun wirklich genug.
    Aber an diesem Morgen hatte Asha Devi ganz besonders schlechte Laune. Genervt strich sie ihre olivfarbene Uniform glatt und rückte die Schirmmütze auf ihrem schwarzen Haar besonders gerade.
    Die Inspectorin war mit dem falschen Fuß aufgestanden.
    Sie hatte nämlich in der vorigen Nacht von Zamorra geträumt. Und der Traum war an Eindeutigkeit nicht zu überbieten gewesen. Die Erinnerung daran hätte ihr die Schamesröte ins Gesicht getrieben. Wenn Asha Devi solche Gefühle zugelassen hätte.
    Am meisten ärgerte sie sich über sich selbst. Sie wollte sich nicht verlieben, das hatte sie sich geschworen. Niemals. Sie hatte andere Dinge im Kopf, wichtigere Dinge. Asha Devi war ein Liebling der Götter, oder etwa nicht?
    Was war schon die Liebe eines Mannes im Vergleich zu dieser Gunst? Ganz abgesehen davon, dass dieser Zamorra sich ohnehin nicht für Asha Devi als Frau interessierte. Er hatte nur Augen für diese Nicole Duval, seine Assistentin und Lebensgefährtin. Nicole hier und Nicole da… War das ein Geturtel!
    Asha Devi schnaubte verächtlich.
    »Riechen Sie es auch, Madam?«
    Die Stimme von Sergeant Tanu brachte die Inspectorin in die Wirklichkeit zurück. Zusammen mit ihrem Untergebenen stand sie im Hof eines leicht baufälligen Hauses. Für die Verhältnisse von New Delhi sah es allerdings noch ganz vernünftig aus. Vermutlich würden fünfzig Jahre vergehen, bis hier mal ein paar Renovierungsarbeiten vorgenommen wurden.
    Doch die beiden Polizisten waren nicht von der Bauaufsicht. Man hatte sie gerufen, weil ein Poltergeist
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