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0729 - Die Bestien von Las Vegas

0729 - Die Bestien von Las Vegas

Titel: 0729 - Die Bestien von Las Vegas
Autoren: Timothy Stahl
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Rambazamba und großes Feuerwerk haben.«
    Er führte einen weiteren ›Strahlungstest‹ mit dem Amulett durch, der diesmal nichts anzeigte. Der schwache Magierest, den Merlins Stern vorhin noch aufgefangen hatte, war getilgt.
    »So, weiter im Text. Jetzt…«, setzte er an, unterbrach sich aber und ging in die Hocke. »Na, was haben wir denn da?«
    Nicole ließ sich neben ihm nieder. »Eine Spinne, würde ich sagen.«
    Auf dem Boden vor dem Anubis-Diorama lag eine Schwarze Witwe. Tot.
    »Daraus schließen wir einfach mal, dass derjenige, der das Ankh geklaut hat, zuvor drüben bei dieser seltsamen Netznachricht war«, konstatierte Zamorra. »Die Spinne befand sich an seiner Hose oder den Schuhen, und hier hat sie plumps gemacht.«
    »Könnte aber auch Zufall sein, dass das Tierchen hier rumliegt«, wandte Nicole ein.
    Zamorra grinste. »An Zufälle glaube ich nur, wenn sie mir in den Kram passen.« Er richtete sich wieder auf, sah sich um, entdeckte den uniformierten Ausstellungswächter und winkte ihn zu sich.
    »Sir?«, erkundigte sich der ältere Mann, den Nicole bereits kannte. Er hingegen schien sie nicht wieder zu erkennen. Immerhin trug sie jetzt die schwarze Perücke nicht mehr, ebenso wenig den markanten schwarzen Overall.
    »Hatte diese Figur nicht eine Art Kreuz in der Hand?«, fragte Zamorra geradeheraus.
    »Äh… wieso hatte?«, wollte der Uniformierte wissen.
    »Na, weil es jetzt nicht mehr…«, begann Zamorra, doch Nicole unterbrach ihn.
    »Sie sehen es noch?«, fragte sie den Mann.
    »N… natürlich. Sie etwa nicht?«
    »Doch, doch, jetzt, wo Sie es sagen… Verzeihen Sie bitte.« Sie schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. Der Mann maß sie und Zamorra noch mit einem konsternierten Blick, dann rückte er mit einem unsicheren »Nichts für ungut«, ab.
    »Hast du seine Augen gesehen?«, fragte Nicole, als der Mann in Uniform außer Hörweite war.
    »Ja. Er dürfte hypnotisiert gewesen sein, oder so was in der Art…«
    »Würde ich auch sagen«, meinte Nicole.
    »Jetzt platze ich aber fast vor Neugier«, sagte Zamorra. »Ich bin gespannt, wen wir als Langfinger zu sehen bekommen werden.«
    Damit leitete er die Zeitschau ein…
    ***
    Zamorra griff nicht ständig auf die durchaus verlockende Möglichkeit der Zeitschau zurück. Vor allem, weil sie Kraft kostete, mitunter über Gebühr viel.
    In diesem Fall allerdings sah er keine andere Chance.
    Er musste wissen, wer das Ankh gestohlen hatte. Denn diese Person konnte der Schlüssel zur Lösung all dieser Rätsel sein. Das hatte er einfach im Gefühl, und auf das war für gewöhnlich Verlass.
    Er versetzte sich mit einem posthypnotischen Schaltwort in Halbtrance und aktivierte die gewünschte Funktion des Amuletts.
    Der Drudenfuß in dessen Mitte wurde zum Kleinstbildschirm, der zunächst ihn und Nicole zeigte, dann ihre kurze Unterhaltung von eben mit dem uniformierten Aufpasser…
    Stück um Stück richtete Zamorra das Zeitauge weiter zurück in die jüngste Vergangenheit.
    Nicole, die neben ihm stand, konnte das Geschehen ebenso mitverfolgen wie er selbst.
    »Da!«, stieß sie leise hervor.
    Auf dem ›Monitor‹ erschien ein Mann, der dem Standbild des Anubis etwas in die Hand drückte. In Wirklichkeit hatte er es freilich daraus entnommen, da die Ereignisse in der Zeitschau des Amuletts jedoch rückwärts abliefen, entstand dieser gegenteilige Eindruck.
    Auf Zamorras vor Konzentration wie eingefroren wirkendem Gesicht glänzte ein feines Netz aus Schweißtröpfchen. Er veränderte die Perspektive des ›Vergangenheitsblicks‹, und wie auf dem Bild einer Überwachungskamera konnten sie den Dieb des Henkelkreuzes jetzt klar erkennen.
    »Ach was…«, machte Nicole.
    »Hab ich's doch geahnt«, presste Zamorra hervor. »Doktor Fletcher Strongtree!«
    ***
    Per Zeitschau verfolgten sie noch, wie Fletcher Strongtree die Ausstellung betreten und sich an den uniformierten Wächter gewandt hatte. Dem hatte er wie einem alten Freund den Arm um die Schulter gelegt und etwas ins Ohr gesagt, dabei mit der freien Hand nach dessen Gesicht gelangt und dort mit wedelnden Fingern ein nicht näher zu bestimmendes Zeichen über Stirn und Augen geschlagen.
    »Was sollte denn das sein?«, wunderte sich Nicole.
    »Vermutlich die Hypnose, die wir bei dem Mann feststellten«, meinte Zamorra.
    »Diese Form wäre mir aber neu«, sagte Nicole.
    »Mir auch«, sagte Zamorra. »Aber bei Strongtree wundert mich allmählich nichts mehr.«
    Die Zeitschau hätte ihnen noch die
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