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0728 - Jahrtausendschläfer

Titel: 0728 - Jahrtausendschläfer
Autoren: Unbekannt
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werden konnte, fiel unsere Maschine nicht auf. Die Sicherheitsbehörden wußten, daß jeder Flug von einer zentralen Positronik registriert und bewertet wurde. Sie kamen nicht auf den Gedanken, daß jemand dieses Sicherheitssystem durchbrechen könnte. Aber wir hatten es geschafft. Wir flogen unabhängig von der Robotik, da Trelw verhindert hatte, daß diese überhaupt feststellte, daß ein Start erfolgt war.
    Geschickt reihte er sich in die Kolonne der anderen Flugkabinen ein, die sich dem Raumhafen näherte. Wir sahen wenigstens vierzig Raumschiffe, die in unregelmäßigen Abständen auf dem Landefeld standen. Nicht alle hatten eine Raketenform. Einige waren flach wie ein Diskus, andere kugelförmig. Ein Strom von Passagieren und Waren bewegte sich zu ihnen hin und von ihnen her zu den Gebäuden, die den Raumhafen umsäumten.
    „Es klappt", rief Trelw triumphierend. „Niemand beachtet uns."
    Plötzlich scherte er aus der Kolonne aus Und beschleunigte mit Höchstwerten. Wir hörten die Antriebsaggregate aufheulen, und die Kabine schüttelte sich, als die Motoren zu vibrieren begannen. Unter diesen Bedingungen versagten die Antigravs.
    Andruckwerte kamen durch und preßten uns in die Polster.
    Yaiska schrie ängstlich auf.
    Unglaublich schnell rückten wir an die RATY heran. Ich sah, daß die Hauptschleuse offen stand. Aber jetzt schien man in der Kommandozentrale etwas bemerkt zu haben. Die Schotte bewegten sich.
    „Sie wollen die Schleuse schließen", rief Pewwo.
    „Diese Narren", schrie Trelw. „Damit helfen sie uns nur." Py klammerte sich an mich. Riesengroß wuchs die RATY vor uns auf. Mir stockte der Atem. Ich konnte mir nicht mehr vorstellen, daß Trelw es noch schaffen würde, aber er war vollkommen ruhig. Enger und enger wurde der Spalt der sich schließenden Schleusenschotte, aber der Gleiter flog mit so hoher Geschwindigkeit, daß alle Gegenmaßnahmen zu spät kamen.
    Ich hörte das Material kreischen. Gleichzeitig wurde ich nach vorn geschleudert. Die Schleusenschotte preßten sich auf beiden Seiten gegen die Flanken des Gleiters und bremsten ihn damit ab. Gleichzeitig verzögerte aber auch Trelw mit aller Macht.
    Die Andruckneutralisatoren arbeiteten dieses Mal zuverlässig.
    Hätten sie es nicht getan, dann wären wir zerquetscht worden.
    Das molekularverdichtete Material der Karosserie zersplitterte unter ohrenbetäubendem Lärm. Die Flugkabine rutschte dröhnend über den Boden der Schleuse. Ich sah zwei Männer mit aufgerissenen Augen vor der Maschine stehen. Sie glaubten offenbar, zerfetzt zu werden. Aber der Gleiter kam rechtzeitig zur Ruhe.
    Neben mir war nichts mehr.
    Dort, wo eben noch eine Tür gewesen war, gähnte nun ein großes Loch. Ich brauchte mich nur noch nach draußen fallen zu lassen. Ich rollte über den kalten Boden der Schleuse und schnellte mich kraftvoll hoch. Noch immer standen die beiden Wachen wie betäubt vor mir. Meine Fäuste schossen auf sie zu und landeten an ihren Köpfen.
    Trelw lachte hinter mir auf, als er die Männer zu Boden stürzen sah.
    „Du hast es aber verdammt eilig, Olw", rief er.
    Wir stürmten durch die offenen Innenschleusen ins Schiff, Etwa zehn Besatzungsmitglieder kamen uns entgegen. Sie waren nicht bewaffnet.
    „Zur Seite", forderte Eiwk. Wir machten ihm Platz und drängten uns an die Wände. Er trat vor und richtete ein bizarr aussehendes Gerät auf die Angreifer. Ein bläulich schimmernder Narkosestrahl schoß aus dem Projektor der Waffe und strich über die Männer der RATY hinweg. Ich sah sie auf der Stelle zusammenbrechen und erinnerte mich voller Unbehagen daran, was ich gefühlt hatte, als Eiwk die Wirkung dieser Waffe an mir ausprobiert hatte.
    „Die bleiben mindestens drei Stunden so liegen", behauptete Eiwk, der auf der ERRYOG unser Navigator gewesen war und diese Funktion auch auf der RATY ausüben sollte. Ich wußte, daß er die Wahrheit sagte. Mir war es erst nach vier Stunden gelungen, die Lähmung, die mich bei vollem Bewußtsein überfallen hatte, zu überwinden. Es waren schlimme Stunden gewesen, da sich Arautymen überraschend zu einem Besuch angemeldet hatte. Ich war kaum auf den Beinen gewesen, als er auch eingetroffen war. Glücklicherweise hatte er nichts bemerkt.
    Ein nadelfeiner Energiestrahl fuhr fauchend über uns hinweg und verbreitete eine mörderische Hitze auf dem Gang.
    Wir blieben stehen, als seien wir gegen eine Wand gelaufen.
    Ein riesiger Mann trat aus dem nach oben führenden Lift hervor.
    Er trug eine
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