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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben
Autoren: W.K. Giesa
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müssen wir diesen Verjüngungsfluch von dir nehmen. Das geht aber nur, wenn wir erfahren, wie er bei Jones zu Stande kam. Wer könnte es uns besser verraten als der Dämon selbst?«
    »Wo willst du die Beschwörung vornehmen?«, fragte April.
    »Na, hier!«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nicht in diesem Haus«, sagte sie. »Ich will nicht noch mehr Zerstörungen. Du wirst dir einen anderen Ort suchen müssen.«
    »Das Flugfeld?«, überlegte Zamorra. »Freies Gelände, wo nicht viel kaputt gehen kann, falls der Dämon ausflippt. April, du solltest bedenken, dass bei einer solchen Beschwörung der Dämon stets in einem Zauberkreis gefangen ist, dessen Grenzen er nicht überschreiten kann. Auch seine Magie wird außerhalb nicht wirksam. Ich als Beschwörer dagegen kann ihn über den Bannkreis manipulieren.«
    »Trotzdem - nicht hier innerhalb der Villa«, beharrte April. »Das Flugfeld - nun gut. Ganz wohl ist mir dabei auch nicht, aber es bleibt wohl nicht viel anderes übrig, oder?«
    Zamorra lächelte.
    »Die ganze Welt steht uns zur Verfügung«, sagte er. »Es kann praktisch überall geschehen. Aber hier brauchen wir nicht so weit zu laufen und verlieren dadurch weniger Zeit.«
    Die Engländerin presste die Lippen zusammen.
    Zeit war genau das, was ihr zwischen den Fingern zerrann.
    ***
    Zamorra bereitete sich so sorgfältig wie möglich auf die Beschwörung vor. Da er keine genauen Informationen über den Dämon hatte, musste er besonders vorsichtig sein. Daher legte er mehr Wert auf seinen eigenen Schutz als auf die Formeln, mit denen er Airam Lemak rufen wollte.
    Das Airam Lemak, hatte Vassago gesagt. Zamorra wusste, dass es viele Dämonen gab, die geschlechtsneutral waren, oder andere, die ihr Geschlecht wechseln konnten. Aber dass ein Dämon sich in dieser krassen Form benennen ließ, war ihm neu.
    »Du solltest das hier anziehen«, schlug Nicole vor. Sie hatte die »Schutzkleidung« aus der Straße der Götter aus dem Koffer gekramt, die aus Stiefeln, einem wie eine zweite Haut anliegenden Trikot und einem kurzen Umhang bestand. Alles schimmerte in Regenbogenfarben und war dazu geeignet, den Träger dieser Kleidung vor magischen Attacken zu schützen.
    »Zusätzlich den Dhyarra-Kristall«, beschloss Zamorra. »Das wird dann hoffentlich reichen.«
    Er kleidete sich um. April musterte seinen hauchdünnen, eng anliegenden Dress höchst interessiert. »Tolle Discoklamotte«, stellte sie fest. »Damit könntest du glatt auf die Bühne - aber besser erst nach zehn Uhr abends«, fügte sie hinzu. »Deine - äh - Muskeln zeichnen sich doch recht anregend ab…«
    Er zuckte mit den Schultern und ging hinaus auf das Flugfeld. Dort zeichnete er mit magischer Kreide zahlreiche Symbole auf den Boden. Er sorgte nicht nur dafür, dass der Zauberkreis, in dem das Airam Lemak erscheinen sollte, von besonders starken Bannzeichen umgeben war, sondern schuf sich selbst einen eigenen, zusätzlichen Schutzkreis.
    »Ihr anderen«, warnte er, als er noch einmal zum Haus kam, um sich etwas aufzuwärmen, »solltet vorsichtshalber so weit wie möglich entfernt sein.« Für sein sparsames magisches Outfit war es um diese Jahreszeit in diesem Landstrich bei einem Daueraufenthalt im Freien doch noch ein wenig zu kühl. Die Kleidung schützte ihn wohl vor magischen Angriffen, nicht aber vor niedrigen Temperaturen.
    Schließlich ging er wieder hinaus und begann mit der Beschwörung.
    ***
    Das Amulett hatte ihn bei Vassagos Befragung aufgezeichnet. Jetzt rief Zamorra die Formeln wieder ab, ließ sie von der Silberscheibe in sein Gedächtnis übertragen und sprach sie dann so aus, wie er sich die Betonungen und Silbenlängen gemerkt hatte.
    Wann habe ich diese Fähigkeit des Amuletts eigentlich herausgefunden?, fragte er sich verwundert. Vorhin, als er mit Vassago sprach, hatte er sich darüber keine weiteren Gedanken gemacht. Jetzt aber wurde ihm klar, dass er bislang von dieser Amulett-Fähigkeit noch nichts gewusst hatte - bis heute. Es gab noch viele Funktionen der magischen Silberscheibe, die unerforscht waren, trotz der langen Zeit, die Zamorra sie nun schon in Besitz hatte.
    Hin und wieder reagierte sie doch schon etwas eigenartig…
    Er verdrängte die Gedanken auf später und konzentrierte sich wieder auf die Beschwörung.
    ***
    Unglaublich rasch erschien die Skelettfratze!
    Zamorra hatte die Beschwörung noch nicht ganz vollendet, als der Totenschädel, dessen Augen und Rachen wiederum rot glühten, sich im Zauberkreis zeigte.
    Das
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