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0721 - Attacke der Höllenfürstin

0721 - Attacke der Höllenfürstin

Titel: 0721 - Attacke der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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Hilfe.«
    »Klar. Kein Problem«, sagte der junge Bursche. »Worum gehts?«
    Auch Nicole war jetzt ausgestiegen und trotzte dem Regen.
    »Ein Stück weiter, hinter der Kurve, steht links ein Ferrari im Feldweg«, sagte Zamorra. »Da drinnen sitzen Robert Tendykes Doppelgänger und ein Gangster namens Rico Calderone. Die beiden wollen wir haben. Dass sie von einem Trecker angegriffen werden könnten, damit rechnet Calderone ganz bestimmt nicht. Also, du fährst mit deinem Gespann direkt vor den Ferrari. Ich bin hinten auf dem Hänger und springe ab, sobald du stoppst. Calderone wird vorher keinen Verdacht schöpfen und glauben, du wolltest nur auf deinen Acker. Im gleichen Moment, wo ich abspringe, muss Nicole auch mit dem BMW da sein. Im Regen und durch den Trecker wird Calderone nicht viel erkennen können, und vor allem nicht rechtzeitig. Dann habe ich ihn. Willst du uns den Gefallen tun, Bertrand?«
    »Klar. Mann, Professor, du hast mir und den anderen schon so oft geholfen und uns das Leben gerettet, da kann ich doch jetzt nicht kneifen.«
    Zamorra winkte ab. »Wir zählen hier keine Erbsen. Es kann gefährlich werden. Diese beiden Leute sind bewaffnet.«
    Sasson deutete auf die Heuschaufel, die hydraulisch hochgefahren vor dem Traktor hing. »Wenn ich sehe, dass der mit 'ner Pistole in der Hand 'rauskommt, knalle ich ihm die Mistgabel aufs Auto.«
    »Aber nur dann! Wir wollen keinen Flurschaden anrichten, sondern nur diese beiden Leute. Kann übrigens sein, dass sie untereinander recht zerstritten sind.«
    »Das ist deren Problem«, sagte Sasson. »Also los, fangen wir an. Steig hinten auf. Ist aber ziemlich verdreckt, alles.«
    »Unsere Klamotten sind ohnehin reif für die Reinigung«, stellte Zamorra fest und kletterte auf den Anhänger. Seufzend klemmte sich die inzwischen ebenfalls ziemlich durchnäßte Nicole hinters Lenkrad. Sie beneidete Sasson um seinen Regenschutz.
    Sasson fuhr wieder los, tuckerte am BMW vorbei und gab richtig Gas. Der Traktor, eigentlich nur für Tempo 25 zugelassen, schaffte lässig mehr als das doppelte Tempo. Offenbar hatte Charles, der in seiner Schmiede auch Fahrzeugreparaturen vornahm, auch ein wenig am Motor gebastelt.
    So ganz sicher, dass Sasson sein Risiko richtig einschätzte, war Zamorra nicht. Aber er würde schon auf den Jungen aufpassen. Er griff unter die Lederjacke und löste den E-Blaster von der Magnetplatte am Gürtel. Ein kurzer Kontrollblick verriet ihm, dass der Blaster auf »Betäubung« geschaltet war.
    Es konnte losgehen!
    ***
    »Was nun?« fragte Seneca und warf das Handy lässig auf die Mittelkonsole. Es glitt darüber hinweg zu Calderone in den Fußraum.
    Calderone machte nicht den Fehler, sich danach zu bücken. Er wusste, dass Seneca nur auf eine solche Chance wartete.
    Irgendwie waren sie einander ebenbürtig, wie sie sich belauerten. Sie waren beide Kämpfer, die ihre Überlebenstechniken optimiert hatten. Vielleicht war Seneca da sogar im Vorteil. Angeblich sollte er über 500 Jahre alt sein. Ein solches Alter erreichte man nicht, wenn man unvorsichtig war oder Schwächen zeigte.
    »Was hätten Sie getan, wenn ich Sie nicht aus der Kneipe gefischt hätte?«, wollte Calderone wissen.
    »Es soll hier in der Nähe Regenbogenblumen geben«, sagte Seneca. »Unten an der Loire. Sagt Ihnen das was?«
    Calderone schwieg.
    »Damit hätte ich versucht, ins Château zu gelangen«, fuhr Seneca fort. »Ich denke, das sollte ich auch jetzt tun. Sie können gern mitkommen, wenn Sie wollen.«
    »Keine gute Idee«, sagte Calderone.
    »Warum nicht?«
    »Weil Sie versuchen könnten, mir zu entwischen.«
    Er log. Spneca spürte es deutlich. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Konnte er die weißmagische Sperre nicht überwinden, die Château Montagne schützte?
    »Dann sind Sie dran, eine Idee zu entwickeln«, sagte Seneca.
    »Versuchen Sie nicht, mich zu verkaspern«, knurrte Calderone böse. »Ich erinnere Sie noch einmal daran, dass ich Sie nicht unbedingt brauche. Es ist mir egal, ob ich die Information von Ihnen oder von Zamorra erhalte.«
    »Gut«, sagte Seneca gelassen. »Dann holen Sie sich von Zamorra, was Sie wollen, und erschießen mich.«
    Unwillkürlich bereitete er sich dabei auf den Übergang nach Avalon vor. Er war zwar nicht sicher, ob es noch funktionieren würde - und ob es ihm danach noch einmal gelang, zur Erde zurückzukehren. Er hatte ja schon beim letzten Mal erhebliche Schwierigkeiten damit gehabt. Ohne die Hilfe des Kleinen Riesen, der ihm den
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