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0717 - Das Treibhaus des Schreckens

0717 - Das Treibhaus des Schreckens

Titel: 0717 - Das Treibhaus des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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sagte Tobe. »Hört sich ja nicht unübel an. Kannst du mir auch sagen, wo du haust?«
    »Nicht weit von hier. Wo die Gärtnerei ist. Da könnten wir hin und das Geld holen.«
    »Wie viel ist es denn?«, fragte Tobe.
    »Kann ich nicht genau sagen.«
    »Ungefähr!«
    »Es kommt schon etwas zusammen.« Willy sprach sehr schnell. Er hoffte dabei, die Kerle täuschen zu können. »Ja, es kommt schon etwas zusammen. Ich glaube, es sind so hundert Pfund und mehr.«
    »Hm«, sagte Tobe und drehte den Kopf, weil er von seinen Kumpan noch eine Zustimmung erwartete. Dobby grinste und nickte.
    »Hört sich zwar nicht super an. Ist aber auch nicht schlecht.«
    »Besser als nichts.«
    »Gut, Tobe, gut. Ich stimme dir zu. Lass uns zu diesem Onkel nach Hause gehen.«
    »Nicht direkt nach Hause.«
    »Wohin denn?«
    Willy schaute in Tobes Gesicht. »Ich – ich muss mit euch zu meiner Gärtnerei gehen. Dort lebe ich. Da ist auch mein Geld.«
    »Und da lebst du?«
    »Ja.«
    Die beiden Kerle schauten sich an. Für Willy kam es auf deren Entscheidung an. Er musste sie einfach zu sich locken. Nur da war er der King. Da lebten seine Lieblinge.
    »Okay!«, entschied Tobe. »Wir werden gehen. Du wirst uns führen, mein Lieber. Klar?«
    »Sicher.«
    »Wie weit ist es denn?«
    Sie hatten nichts dagegen, dass sich Willy Manson erhob und auf die Böschung zeigte. »Hinter dem Hang befindet sich die Gärtnerei.«
    Tobe nickte. »Wer lebt dort noch?«
    »Nur ich.«
    »Wird Nachtschicht gefahren?«
    »Nein, die Leute fangen früh an, nachts wird dort nicht gearbeitet.«
    »Gut, dann geh vor.«
    Willy Manson senkte den Kopf. Nicht etwa aus Angst. Die beiden sollten auf keinen Fall sein Lächeln sehen. Für ihn lief alles unerwartet gut. Und er ging auch davon aus, dass er sich auf seine Lieblinge verlassen konnte…
    ***
    Sie brauchten etwa eine Viertelstunde, um das Ziel zu erreichen. Die beiden Typen hatten etwas von ihrer ursprünglichen Sicherheit verloren. Misstrauisch schauten sie in die Runde. Es konnte auch an der Gegend liegen, in der sie sich nicht eben wohl fühlten.
    Die Gärtnerei selbst lag am Eingang. Sie bestand aus zwei kleinen Steinhäusern. In einem wurden die Blumen verkauft, in dem anderen gelagert. Im Gelände selbst hatte der Besitzer zahlreiche Beete geschaffen und dort seine Blumen, Bäume und Sträucher angepflanzt. Erst dahinter begannen die Treibhäuser.
    Drei lang gestreckte Bauten aus Glas, versehen mit schrägen Dächern, standen sie auf einem Gelände, wo nichts mehr angebaut wurde. Aber sie waren für Willy das Besondere, denn er leitete eines der Treibhäuser, und zwar das, das ganz außen stand. Zu dem hatte er die beiden Kerle auch hingeführt.
    Deren Misstrauen war noch nicht verschwunden. Tobe fing an zu lachen. »In diesem Schuppen lebst du?«
    »Ja.«
    »Wie kann man da hausen?«
    Willy hob die Schultern. Er stand im Schatten des Eingangs. Dort war es noch dunkler. »Hinten gibt es einen kleinen Anbau. Den könnt ihr von hier nicht sehen. Ich habe ihn mir selbst – na ja, ihr wisst schon. Ich muss bei meinen Lieblingen bleiben.«
    »Wer ist das denn?«, wollte Dobby wissen.
    »Ich nenne meine Pflanzen so.« Er formte die Hände zu Krallen, als wollte er die Pflanzen streicheln. »Ich habe ihnen Namen gegeben. Sie sind einfach wunderbar. Es sind meine Geschöpfe, meine Lieblinge, meine Kinder, auf die ich zu achten habe. Ich hege und pflege sie, ja, ich erziehe sie sogar.«
    »Der ist verrückt«, hauchte Dobby, »der ist total irre.«
    Sein Kumpan gab keine Antwort. Er glaubte nicht daran, dass dieser Mann so verrückt war. Irgendwie hatte er das Gefühl, als wäre diese Person ihnen sogar überlegen, als wüsste sie genau, was sie tat. Aber das war eben nur ein Gefühl.
    »Soll ich dann aufschließen?«, fragte Willy.
    »Ungern.«
    »Ich weiß, was ihr denkt!«, flüsterte er. »Aber es gibt nun einmal keinen zweiten Eingang. Auch ich muss immer durch das Treibhaus gehen, wenn ich zu meiner Bude will.«
    »Wie groß ist sie denn?«
    »Nur eine Kammer.« Willy lächelte und hob die Schultern. »Man ist ja bescheiden.«
    »Du bist in allem sehr bescheiden, wie?«, erkundigte sich Tobe lauernd.
    »Ich gehöre eben nicht zu den begüterten Menschen.«
    »Versuch es nur nicht auf die mitleidige Tour, Onkel.«
    »Das wollte ich nicht. Ich habe nur etwas festgestellt. Es ist eben alles anders bei mir.«
    »Ja, ja, das haben wir schon gesehen. Schließ endlich auf, Onkel!«
    Willy Manson hielt den Schlüssel
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