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0716 - Unheil aus fremder Dimension

Titel: 0716 - Unheil aus fremder Dimension
Autoren: Unbekannt
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„Keine Ahnung, aber sicherlich werden wir es früher oder später versuchen müssen. Wer weiß, wie lange es dauert, bis Rhodan uns aufspürt. Sicher, der Mausbiber kann ihm dabei helfen, aber wir wissen ja, daß er die Gedanken der Kelosker nicht orten oder gar empfangen kann."
    „Aber unsere doch!"
    „Sicher, das stimmt. Und es ist auch meine Hoffnung."
    Ohne vorherige Ankündigung öffnete sich die Tür. Zwei Kelosker schoben sich in den Gefängnisraum und stellten die Gefäße und Körbe mit Wasser und Lebensmitteln ab. Hinter ihnen wurden bewaffnete Wärter sichtbar.
    Im ersten Augenblick reizte der Anblick eines Keloskers einen Terraner unwillkürlich zum Lachen, denn sie ähnelten ein wenig aufrecht gehenden Elefanten mit einem zweiten und dritten verkümmerten Beinpaar. Die Haut war lederartig, zäh und dick, und das vordere Beinpaar hatte sich zu zwei Tentakeln entwickelt, an deren Enden je zwei Finger saßen.
    Zwei Meter breit und zwei Meter siebzig Zentimeter hoch, waren sie Riesen. Im Kopf saßen vier Augen, deren Größe und Aufgabe unterschiedlich war. Doch so ungeschickt sie auch sein mochten, die Völker des Konzils hatten die außerordentlichen mathematischen Fähigkeiten dieses primitiv wirkenden Volkes schnell erkannt und ausgenutzt. Sie lieferten die notwendigen Instrumente, damit die Kelosker fünf- und sechsdimensionale Berechnungen im Auftrag des Konzils anstellen konnten. Es hieß sogar, die Kelosker seien rechnerisch bereits bis zur siebten Dimension vorgestoßen.
    Es war der größte Wunsch der Kelosker, allen anderen Intelligenzwesen der Galaxis Balayndagar ihr phantastisches Wissen zu bringen, und aus diesem Verlangen heraus hatte sich eine Art Religion entwickelt. Dieses Streben war der einzige Grund für ihr jetziges Vorgehen, denn im Grunde waren sie friedlicher Natur und sogar als faul zu bezeichnen. Immerhin konnten sie mit Waffen umgehen.
    „Vielleicht sollte man eine solche Gelegenheit nutzen", schlug Leutnant Souza leise vor, obwohl die Kelosker ohne eingeschalteten Translator kein Wort verstanden. „Wenn wir den Wachen die Strahler abnehmen können, sind wir frei. Sie sind viel zu langsam, um sich zu wehren."
    „Aber sie haben Paralysefelder, mit denen sie uns jederzeit wieder einfangen können. Trotzdem sollten wir es versuchen, Sie haben recht, Leutnant. Das nächste Mal vielleicht..."
    Als sich die Tür wieder geschlossen hatte, verteilte Deighton die Lebensmittel. Viel war es nicht, aber sie bewahrten vor dem Hungertod. Dann teilte er den Männern seinen Plan mit.
    Inzwischen hatten sie alle das Bewußtsein zurückerlangt, und auch die Folgen der Lähmung gingen zurück und machten sich kaum noch bemerkbar. Damit kehrte auch der Wille zurück, diese Gefangenschaft so schnell wie möglich zu beenden.
    Sie wußten, daß man ihnen nur einmal täglich zu essen brachte, also blieb ihnen genügend Zeit, den Fluchtplan auszuarbeiten. Während die beiden Kelosker den Raum betraten und die Gefäße absetzten, sollten einige Männer, die sich unmittelbar neben der Tür postierten, in den Gang hinausstürmen und den Wachen die Waffen entreißen. Nach Möglichkeit sollte niemand getötet werden.
    Als man sich über die Methode des Vorgehens geeinigt hatte, kletterte Deighton auf die Schultern eines Mannes, der auf einem anderen stand. Mit dem Kopf erreichte er so gerade den Rand des vergitterten Fensters und konnte hindurchblicken.
    Es dunkelte bereits, und viel war nicht zu erkennen.
    Takrebotan war der dritte und äußerste Planet der grünen Sonne Borghal, die zu jenen seltenen Sternen gehörte, die als sogenannte 5-D-Strahler bekannt und berüchtigt waren.
    Takrebotan war eine kalte und unfreundliche Welt mit spärlicher Vegetation, jedoch für die Rechenexperimente der Kelosker bestens geeignet.
    Deighton erkannte die niedrigen und plumpen Gebäude jenseits des Platzes in der grünlichen Dämmerung, aber er hatte sie noch nie zuvor gesehen. Dahinter dehnten sich die Stachelwälder bis zum Horizont, der von einem Gebirge begrenzt wurde.
    „Sie haben ein anständiges Gewicht", murmelte der Mann, auf dessen Schultern er stand.
    Deighton sprang hinab und setzte sich wieder auf seinen Platz.
    „Sieht nicht gerade einladend aus da draußen, aber besser als das Gefängnis wird es schon sein. Außerdem bin ich davon überzeugt, daß man uns sucht, und hier würde man uns nur schwer finden. Vielleicht schirmen die Mauern sogar unsere Gedankenimpulse ab, dann kann Gucky uns niemals
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