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0716 - Der Flammen-Friedhof

0716 - Der Flammen-Friedhof

Titel: 0716 - Der Flammen-Friedhof
Autoren: Jason Dark
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gesehen hatte. Da suchten wir nach Spuren.
    »Weißt du John«, sagte Bill, als er zu Boden schaute. »Dieses Weib ist schlauer, als ich dachte.«
    »Sind Frauen meistens.«
    »Lass mich ausreden. Sie hat es ausgezeichnet verstanden, sich in unsere Lage hineinzuversetzen. Das war ja fast perfekt…«
    »Es war perfekt, Bill. Wir beide haben mehr Glück als Verstand gehabt.«
    »Was bei dir ja nicht viel heißt.«
    Ich winkte nur ab und blieb dann stehen, als der Strahl meiner lichtstarken Bleistiftleuchte auf eine Spur fiel, die sich in den weichen Boden eingegraben hatte. Auch Bill hatte es gesehen und stieß einen Pfiff aus. »Das sind Reifenabdrücke, John.«
    »Die bestimmt nicht zu einem Golf gehören.«
    »Das meine ich auch.« Er strich über sein nasses Haar, ohne die Strähnen allerdings trocken zu bekommen. Und einige Fäden blieben auch noch kleben. Wenn er sich nicht bald etwas Trockenes überzog, würde er sich noch den Tod holen.
    »Das war ein größerer Wagen, Bill.«
    »Aber kein Truck.«
    »Das nicht. Ich denke eher an einen dieser Transporter mit geschlossener Ladefläche.«
    »Super. Schließlich sind die Flammen-Zombies ja nicht zu Fuß gekommen. Die wurden gebracht.« Bill kaute auf seiner Lippe und zog die Nase hoch. »Von wem wohl?«
    »Von dem Mann mit der Strickmütze natürlich.«
    »Perfekt.«
    Wir sprachen zwar nicht darüber, doch wir wussten beide, dass wir Lilian Taylor nicht mehr finden würden. Die hatte ebenso das Weite gesucht wie ihre Helfer.
    Nur hatte sie diesmal eine erste Niederlage erlitten. Das wiederum ließ uns hoffen.
    Andererseits hatten wir noch keine Spur von diesem geheimnisvollen Flammen-Friedhof gefunden. Und ich wusste auch nicht, ob er oder die Feuer-Zombies tatsächlich in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem geheimnisvollen Reich Aibon standen.
    Als wir das Heulen der Sirenen hörten, ging es mir besser. Ich schlug Bill auf die Schulter. »Weißt du, Alter, wenn mich nicht alles täuscht, ist doch die Feuerwehr nicht nur dafür da, um Brände zu löschen – oder?«
    »Ja, stimmt – wieso?«
    »Jetzt können die Männer uns dabei helfen, die Tür zu Lilians Wohnung aufzubrechen.«
    »Die Idee ist so gut, die hätte auch von mir sein können«, sagte der Reporter…
    ***
    »Treten Sie bitte zurück«, sagte wenig später der Mann mit der Axt.
    Und dann gab er der Tür Saures.
    So stabil konnte sie gar nicht gebaut sein, als dass ihr Holz den Schlägen hätte standhalten können. Nach drei mächtigen Treffern kippte sie aus der Halterung, ein vierter Schlag beförderte sie in den Flur hinein, und der Mann mit dem Helm verbeugte sich leicht, als er sagte: »Bitte, die Herrschaften, der Weg ist frei.«
    »Danke sehr.«
    Wir betraten die Wohnung zum zweiten Mal. Wo Lilians Büro lag, wussten wir, da wollten wir zunächst aber nicht hin, sondern uns erst die anderen Zimmer anschauen.
    Bill landete im Schlafraum. Als er einen Pfiff ausstieß, ging ich zu ihm. Ich hörte ihn noch niesen. Er stand neben einem Bett mit roten Bezügen. Es hatte eine ovale Form und sah sehr schwülstig aus.
    »Das hätte ich dieser unterkühlten Blonden gar nicht zugetraut.«
    Ich lachte. »Was denkst du denn? Die hat sicherlich auch das richtige Feuer in sich.«
    »So kann man es auch sehen.«
    Ich ging wieder zurück. Vom Wohnraum führte eine weiß lackierte Treppe eine Etage höher. Ich nahm die krummen Stufen und landete unter dem Dach in einem Zimmer, das sehr gemütlich wirkte, obwohl es mit modernen Möbeln eingerichtet war.
    Die Farben Gelb und Weiß herrschten vor. Als weiterer Blickfang stand eine alte chinesische Lampe auf einem schmalen Bord.
    Alles wirkte sehr aufgeräumt. Ich konnte uns nur die Daumen drücken, dass uns das Glück hold war und wir etwas fanden, das auf diesen Flammen-Friedhof hinwies. Wenn nicht, fing wieder alles von vorn an. Dann mussten wir praktisch den nächsten Brand abwarten.
    Schubladen, die ich hätte aufziehen und durchsuchen können, waren nicht vorhanden.
    Ich verließ das Zimmer sehr schnell wieder und traf unten mit Bill zusammen. Er stand neben einem Regal und schaute sich die dort ausgestellten Bücher an.
    »Was gefunden?«
    »Ja, Weltliteratur.«
    »Aber nichts über Aibon?«
    Er drehte sich um. »Ist darüber überhaupt jemals etwas geschrieben worden?«
    »Schon, nur verklausuliert.«
    »Ich bin heute nicht in der Lage, noch irgendwelche Rätsel zu lösen. Das musst du verstehen.«
    Wir fanden beide nichts. Uns blieb schließlich nur
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