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0713 - Welt der toten Monster

0713 - Welt der toten Monster

Titel: 0713 - Welt der toten Monster
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
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wie rechts und links von ihm Strahlen emporschossen. »Ted, wir haben was gefunden. Wenn du unsere Position anpeilst, kannst du es nicht verfehlen.«
    »Wir sind ein ganzes Stück nördlich von euch. Wartet…«
    Er sah den Strahl nicht, spürte nur, wie die Maschine plötzlich hochgerissen wurde. Nicoles Schrei mischte sich in einen Knall und das Rauschen in seinem Helm. Für einen Moment hing die Hornisse senkrecht in der Luft, als wolle sie auf die große rote Sonne zufliegen, dann kippte sie plötzlich nach hinten.
    Zamorra sah den schwarzen Staub und die schroffen kahlen Felsen über sich. Sie schwankten hin und her, als die Hornisse ins Trudeln geriet, und kamen mit jeder Sekunde näher.
    »Nicole!«, schrie er. »Zieh hoch!«
    Sie antwortete nicht. Entsetzt bemerkte er, dass ihr Körper schlaff in den Sicherheitsgurten hing.
    Nicht darüber nachdenken, befahl er sich und griff nach dem Steuerschalter vor ihm. Nur mühsam konnte er ihn nach vorne drücken, erreichte aber zumindest, dass sich die Felsen über ihm entfernten.
    Die Maschine reagierte schwerfällig und ein Blick auf die blinkenden Warnanzeigen der Monitore ließen ihn erkennen, dass sie erheblich beschädigt war. Die automatische Steuerungskontrolle und die Kommunikationssysteme waren ausgefallen, eines der beiden Triebwerke arbeitete nur noch mit zehn Prozent, und die Lebenserhaltungssysteme verloren Energie.
    Damit kommen wir nicht nach Hause, dachte Zamorra. Ich muss landen.
    Vorsichtig zog er die Hornisse hoch. Sie geriet ins Trudeln, fing sich für einen Moment und stürzte dann wieder dem Planeten entgegen. Qualm stieg aus dem beschädigten Triebwerk auf.
    Zamorra musste beide Hände an den Steuerschalter legen, um ihn überhaupt bewegen zu können. Er sah die Landschaft auf sich zukommen und spürte, wie die Hornisse unter der Belastung zu knirschen begann.
    Mit aller Kraft zog er an dem kurzen Hebel, der sich normalerweise mit leichtem Fingerdruck in eine andere Position schnippen ließ.
    Millimeter um Millimeter hob sich die Nase der Maschine. Der zylindrische Flugkörper zitterte. Die ganze Welt vibrierte so heftig, dass Zamorra den Felsen, der wie ein mahnender Finger in den roten Himmel hineinragte, kaum erkennen konnte.
    Er flog genau darauf zu.
    Die Nase hob sich weiter, schwenkte ganz leicht nach links. Der Felsen kam näher, befand sich jetzt jedoch nicht mehr im Zentrum der Frontscheibe, sondern glitt langsam nach rechts.
    »Wir schaffen es«, flüsterte Zamorra. »Wir kommen daran vorbei.«
    Und dann war der Felsen da, so nah, dass er die poröse Oberfläche und die pockennarbigen Einschläge der Meteoriten erkennen konnte - und begriff, dass sie es nicht schaffen würden.
    Der Schlag prellte ihm den Steuerschalter aus den Händen.
    Die Hornisse wurde herumgerissen, schlug mit der Längsseite gegen den Felsen und zertrümmerte die Spitze. Eine Wolke aus Staub und Steinen explodierte vor dem Cockpit und nahm Zamorra die Sicht.
    Einen Augenblick glaubte er, zu schweben, dann fegte ein zweiter Schlag sein Bewusstsein hinweg.
    ***
    »Ted an Zamorra. Bitte kommen. Over.«
    Ein leises Rauschen war die einzige Antwort, die er erhielt. Seit Minuten sprach er immer wieder die gleichen Worte, obwohl er ahnte, dass es umsonst war. Der Funkkontakt war abgerissen, die Hornisse, in der sich Zamorra und Nicole befunden hatten, von den Monitoren verschwunden.
    Es war klar, was das bedeutete.
    »Man hat sie abgeschossen«, sagte Carlotta hinter ihm.
    Ted nickte langsam. »Ich weiß.«
    Er sah nach oben, an den steilen Felswänden entlang, zwischen denen die Hornisse hing. Der Strahlenbeschuss hatte aufgehört, nachdem er die Maschine in die Schlucht gelenkt hatte. Ted vermutete, dass der Winkel für die Waffensysteme, die sich anscheinend auf Gegner in der Luft konzentrierten, zu ungünstig war.
    Zumindest hoffte er das.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Carlotta. Sie klang gefasst, auch wenn ihre Stimme zitterte. Es überraschte ihn, dass sie den Angriff so gut überwunden hatte. Sie war wohl doch belastbarer, als er ihr zugestehen wollte. Allerdings bezweifelte er, dass sie seine Antwort ebenso ruhig aufnehmen würde.
    »Es gibt eigentlich nur eine Möglichkeit. Wir müssen die Waffensysteme finden und abschalten. Erst dann können wir einigermaßen gefahrlos nach Zamorra und Nicole suchen.«
    Einen Moment war nichts außer dem Summen des Antriebs zu hören. Ted wünschte, er hätte sich zu Carlotta umdrehen können, aber das beengte Cockpit
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