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0711 - Die Nacht der Wölfe

0711 - Die Nacht der Wölfe

Titel: 0711 - Die Nacht der Wölfe
Autoren: Claudia Kern
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Sekunden, bevor der Wolfsköpfige zusammensackte. Brooke senkte seine Waffe.
    In rascher Folge schickte Zamorra mehrere Schüsse über die Hügelkuppe hinweg, dann lief er zu den beiden.
    »Es lauern mindestens zehn von ihnen hinter dem Hügel, vielleicht auch mehr. Wir müssen tiefer in den Canyon hinein.«
    Er zeigte auf die Handschellen des Mexikaners. »Nehmen Sie ihm die ab. Die behindern ihn nur beim Laufen.«
    Brooke sah zuerst die brennenden Tulis-Yon an und dann ihn. »Wer sind Sie wirklich, und was geht hier vor, Mann?«
    »Ich erkläre Ihnen alles später«, drängte Zamorra. »Wir müssen weg.«
    Er sah eine Bewegung auf der Hügelkuppe und schoss. Der Strahl traf nicht, aber der Tulis-Yon verschwand wieder in seiner Deckung.
    Brooke griff in seine Hosentasche und zog einen Schlüssel hervor. Er zögerte einen Moment, dann schloss er die Handschellen auf. Miguel rieb sich die Gelenke und nickte dankbar.
    Zamorra folgte den beiden in den Eingang des Canyons. Ab und zu schoss er, um die Tulis-Yon nicht zu nahe herankommen zu lassen. Brookes Taschenlampe erhellte den Weg.
    »Endstation«, hörte er den FBI-Agenten nach einer Weile sagen.
    Zamorra trat neben ihn. Sein Blick folgte dem Lichtstrahl der Taschenlampe. Teile der Felswand waren eingestürzt und bildeten jetzt eine natürliche Barriere zwischen den Schluchtwänden. Mit der richtigen Ausrüstung hätten sie die Felsen vielleicht überwinden können, aber so war das unmöglich.
    »Wenn wir nicht weiterkommen«, sagte er, »müssen wir uns schützen. Wir brauchen einen Platz, von dem aus wir auf sie schießen können, aber sie nicht nah genug an uns rankommen.«
    Der Strahl der Taschenlampe glitt über die Felsen. Sie waren in Jahrmillionen vom Wasser ausgewaschen worden und fast völlig glatt. Hin und wieder krallte sich eine Pflanze an den Vorsprüngen fest, aber die waren alle zu klein, um drei Menschen Platz zu bieten.
    Zamorra spürte Miguels Hand auf seinem Arm und sah ihn an.
    »Sehen Sie was?«
    Der Mexikaner nickte und zeigte schräg nach oben. Brookes Lichtstrahl folgte seiner ausgestreckten Hand und blieb an einem Vorsprung hängen, der fast wie ein Balkon in den Canyon ragte. Kleinere Vorsprünge führten nach oben.
    Ein perfekter Aussichtspunkt.
    »Sie waren schon einmal hier, nicht wahr?«
    Miguel nickte und machte eine Handbewegung, als wolle er mit einem Gewehr anlegen.
    »Zum Jagen?«
    Wieder nickte Miguel.
    Zamorra steckte nach einem kurzen Blick in den Canyon den Blaster ein und machte sich an den Aufstieg. Es ging erstaunlich leicht. Nach wenigen Minuten saßen sie alle auf dem breiten Vorsprung, rund zehn Meter über dem Boden der Schlucht.
    Brooke legte die Waffe vor sich auf den Felsen und schlug den Kragen seiner Jacke hoch. Es war empfindlich kalt geworden.
    »Na, dann erzählen Sie mal«, forderte er Zamorra auf.
    Der lehnte sich mit dem Rücken gegen die Felswand und begann.
    ***
    Chang blieb vor den ersten Häusern der Stadt stehen und drehte sich zur Straße. Adam und die anderen waren bereits vor einer Stunde zur Jagd auf die Fliehenden aufgebrochen und noch immer nicht zurückgekehrt.
    Das machte ihn nervös.
    Wenn auch nur einer der Menschen entkam und seine Geschichte der Welt erzählte, hätte er Agkars direkten Befehl missachtet und damit auch den Wunsch seines Herrn.
    Nicht gut, dachte er.
    Es gab niemanden, auf den er die Schuld abwälzen konnte, denn die frisch Verwandelten waren nicht aus Dummheit ungeschickt, sondern aus Unwissenheit. Und daran trug er wiederum die Schuld. Schließlich gab es eine Regel, die eine Ausbildung vor dem Kampf vorsah.
    Auch die hatte er missachtet.
    Er entdeckte ein bekanntes Gesicht zwischen den Tulis-Yon.
    »Jorge«, befahl er. »Ich muss mit dir reden.«
    Der Ex-Vampir nickte und kam zu ihm herüber.
    »Sie sind alle bereit und freuen sich auf den Kampf. Wenn du den Befehl gibst, schlagen wir los.«
    »Du wirst den Befehl geben«, sagte Chang schweren Herzens.
    Jorge sah ihn überrascht an. »Ich? Aber du kommandierst die Mission. Wieso willst du dir diesen Triumph nicht gönnen?«
    »Adam und die anderen sind noch nicht zurück. Ich befürchte, dass ich sie mit ihrer Aufgabe überfordert habe.«
    »Willst du nach ihnen suchen?«
    Chang nickte. »Ich kenne Adams Geruch. Ich werde ihm folgen, bis ich sie gefunden habe und dann hoffentlich feststellen, dass alles in Ordnung ist.«
    Jorge neigte den Kopf. »Das hoffe ich mit dir.«
    Das sollte wohl mitfühlend klingen, aber Chang
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