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0704 - Vampir-Zyklopen

0704 - Vampir-Zyklopen

Titel: 0704 - Vampir-Zyklopen
Autoren: Roger Clement
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Unfall.
    Sondern auch, weil sie beide das »Opfer« kannten.
    Denise Mercier!
    In den Augen der Pariser Studentin flackerte der Wahnsinn. Sie zitterte am ganzen Körper, hatte sich wieder aufgerappelt, nachdem sie gegen die Stoßstange geprallt war, wollte weiterhetzen.
    Doch Nicole hielt die junge Frau fest.
    »Was ist passiert, Denise?«
    Die Studentin hatte ihre Lippen blutig gebissen. Ihr Gesicht war bleich und eingefallen. Sie schien innerhalb weniger Stunden um Jahre gealtert zu sein.
    »Ich muss… zur Grotte… Professor Aurillac…«, krächzte Denise Mercier.
    Im Licht der Scheinwerfer tauschten Zamorra und Nicole einen vielsagenden Blick. Denise war völlig durcheinander. Sie konnten ihr jetzt unmöglich sagen, dass der Höhlenforscher tot war.
    »Professor Aurillac ist… beschäftigt«, sagte Zamorra daher. »Wollen Sie nicht zurück ins Pfarrhaus, Denise? Vielleicht möchten Sie sich ja etwas anziehen. Und die Signadora…«
    »Neeeiiiiinnn!«, rief die Studentin gellend. Panik verzerrtes ihr sonst so schönes Gesicht. »Nicht zu der Alten! Ich will die Alte nicht mehr sehen! Nie mehr…!«
    »Schon gut!« Nicole nahm die völlig Verängstigte in die Arme. »Sie müssen nichts tun, was Sie nicht wollen, Denise.«
    »Die Zähne…«, hauchte die Studentin noch. Dann ging ein Ruck durch ihren Körper. Sie versteifte sich. Ihre weitaufgerissenen Augen brachen.
    Nicole und Zamorra ließen Denise vorsichtig zu Boden gleiten. Sie leisteten erste Hilfe, versuchten es mit Mund-zu-Mund-Beatmung. Doch alle Bemühungen waren vergeblich.
    Die Studentin lebte nicht mehr.
    »Vor Schreck gestorben«, stellte Zamorra nachdenklich fest und legte die Stirn in Falten. »Was mag in Noretto geschehen sein, während wir weg waren?«
    »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden, Chef.«
    Sie betteten die Tote auf den Rücksitz des Peugeots und stiegen selber wieder ein.
    Zamorra lenkte den Wagen mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit zum Dorf zurück.
    ***
    Noretto wirkte im fahlen Mondlicht wie ein Geisterort.
    Nur wenige Lichter brannten, obwohl es noch nicht einmal Mitternacht war. Die vorwiegend alten Einwohner des Dorfes gingen vermutlich früh ins Bett, um bei Tageseinbruch wieder auf ihren kargen Äckern und in ihren bescheidenen Gärten arbeiten zu können.
    Oder hatte diese unheimliche Ruhe auch noch andere Ursachen?
    Als der Peugeot die ersten grauen Häuser passierte, schaltete Zamorra die Gänge herunter. Sein Amulett warnte vor schwarzmagischer Bedrohung. Aber die Gefahr blieb verborgen, lauerte unsichtbar auf die Dämonenjäger.
    Zamorra brachte den Wagen auf dem Kirchplatz zum Stehen. Er wollte als Erstes zum Priester und der Signadora. Sie würden ihm gewiss sagen können, was mit Denise Mercier geschehen war.
    Zamorra und Nicole ließen ihre Blicke über das ärmliche Häusergeviert schweifen. Es war absolut kein menschliches Wesen zu sehen. Und auch kein dämonisches. Dafür stieg allmählich Bodennebel auf. Es versprach, hier in den Bergen eine kühle und feuchte Nacht zu werden.
    Der Parapsychologe hatte die Hände an seinem Amulett, als er und Nicole sich auf das Pfarrhaus zubewegten. Merlins Stern warnte immer noch vor schwarzmagischen Gefahren in der unmittelbaren Umgebung.
    Zamorra erwartete jede Sekunde, einen Doluzen hinter der halb eingestürzten Kirche auftauchen zu sehen. Doch alles blieb ruhig.
    Nicole wollte an die Pfarrhaustür klopfen. Da bemerkte sie, dass die Tür nur angelehnt war.
    Fragend blickte sie Zamorra an. Der Dämonenjäger nickte nur. Vorsichtig stieß Nicole die Tür mit dem Stiefel auf. Knarrend schwang diese nach innen.
    Im schmalen Hausflur brannte nur eine funzlige 25-Watt-Birne. Und doch reichte diese Beleuchtung aus, um die Unmengen von Blut zu sehen.
    Literweise musste der Lebenssaft an die Wände gespritzt sein, bis hoch zur Decke.
    Zamorra und Nicole rannten ins Haus. Die Tür zur Küche stand halb offen. Dort rumorte etwas. Eine Gestalt erschien. Zamorra spannte die Muskeln an, machte Merlins Stern kampfbereit.
    Gleich darauf entspannte er sich wieder. Der Dämonenjäger erkannte die kleine krummbeinige Greisin, die Signadora. Er lächelte ihr zu, wollte sie begrüßen.
    Doch das Amulett reagierte wild. Und gleich darauf erkannte Zamorra auch den Grund dafür.
    Die Signadora riss den Mund auf. Zwei lange, spitze Fangzähne ragten aus ihrem Oberkiefer.
    Und dann stürzte sie sich auf Nicole!
    ***
    Die Zauberin war als Vampirin so gefährlich, weil sie zu ihren
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