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07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff

07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff

Titel: 07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff
Autoren: Vladimir Volkoff
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Straßenrand. Sie warten wohl auf ein Auto.«
    Der Verkehr auf der Straße nach Santa Eulalia war sehr schwach. Aber endlich kam ein alter Mercedes an der Stelle vorbei, wo der Seat stand. Und wenige Augenblicke später bewegten sich die Zeiger wieder: Orlando und »Pandora" waren eingestiegen.
    Der Seat fuhr los, die Verfolgung begann. Bei jeder Kurve schlug die Anzeige des Peilgerätes nach rechts oder links aus.
    Der Entfernungsmesser dagegen zeigte gleichmäßig tausend Meter an, denn Lennet gab sich Mühe, mit der gleichen Geschwindigkeit zu fahren wie der Fahrer des Mercedes.
    Die drei anderen freuten sich wie kleine Kinder. »Wir sind wie James Bond!« brüllte Pepito begeistert. »Der Apparat muß aus England stammen", bemerkte Pat. »Sonst würde er nicht so gut funktionieren.«
    »Aber diesmal wird er uns sicher zu seinen Chefs führen", knurrte Manuel.
    Lennet begann nun, selbst an den Erfolg seines Planes zu glauben. Im schlimmsten Falle hatte Orlando nicht gelogen und er kannte den Schlupfwinkel seines Chefs wirklich nicht. Aber das war kaum wahrscheinlich. Als der Unbekannte Lennet empfohlen hatte, Orlando umzulegen, und zwar so schnell wie möglich, hatte er darauf gehofft, Lennet könnte dies in einem Wutanfall wirklich tun. Und damit wäre der Chef einen unbequemen Mitwisser losgewesen. Aber Lennet hatte sich dazu nicht hinreißen lassen.
    Der Seat folgte dem Mercedes bis an die Stadtgrenze von Ibiza. Dort gab es einen Aufenthalt, und Lennet fuhr langsam und behutsam näher an die Stelle heran, wo sich »Pandora"
    befand. Von weitem konnte Orlando nicht erkennen, wer in dem Wagen saß, aber aus der Nähe könnte er sicher die Gesichter der Insassen ausmachen.
    »Wo kann Orlando sein? Was macht er?« fragte Manuel ungeduldig.
    Dann setzte sich der Zeiger wieder in Bewegung, aber fast unmerklich: Orlando fuhr nicht mit dem Wagen, er ging zu Fuß.
    Lennet fuhr etwas schneller. Falls sich das Wild im Labyrinth der Oberstadt verlor, würde man ihm kaum noch folgen können.
    Aber nein. Orlando mußte einen Wagen gefunden haben, denn die Entfernung zwischen »Pandora" und dem Empfänger vergrößerte sich.
    Plötzlich geschah etwas Unvorhergesehenes: Die Anzeige begann wie wild zu tanzen, der Zeiger des Entfernungsmessers raste los und blieb schließlich bei einer Entfernung von Meter stehen. »Was bedeutet das?« schrie Pepito.
    Lennet hielt an und schloß verzweifelt die Augen. Sein Plan, war gescheitert. »Ein Störsender", murmelte er.
    Der Seat stand etwa fünfzig Meter vom Montesol entfernt.
    Alle waren niedergeschlagen. Lennet fühlte, daß jeden Augenblick unter seinen Leuten eine Revolte ausbrechen konnte, und er wußte nicht, was er dagegen unternehmen sollte.
    Da riß ihn die Stimme Pablitos aus seiner Niedergeschlagenheit. Der Junge streckte seinen grinsenden Kopf durch das Wagenfenster und sagte: »Nun, Senor, ist alles so gelaufen, wie Sie es wollten? Senor Orlandini hat mich am Montesol abgesetzt. Dann hat er telefoniert und ist mit Ihrem Koffer verschwunden. Sind Sie zufrieden?«
    Lennet antwortete nicht. In Frankreich wäre es leicht gewesen, herauszufinden, wen Orlando angerufen hatte. Aber in Spanien besaß Lennet überhaupt keine Möglichkeit. Und wenn er die Polizei verständigte, würden Grace und Chiquita wahrscheinlich sterben. Oder hatte der Unbekannte nur geblufft?
    Es war möglich, aber nicht sicher.
    O Gott, dachte Lennet, es wäre mir lieber, ich hätte meinen Auftrag verpfuscht, als daß die beiden Mädchen hier in Lebensgefahr sind. Vor allem Grace, die so ganz und gar unschuldig ist.
    Hinter ihm wurden seine Kameraden ungeduldig. »Also, Herr Profi", sagte Manuel. »Was machen wir jetzt?«
    Orlando hatte einen Teil der Falle entdeckt: Er hatte angenommen, daß sich ein Sender im Koffer befand und folglich den Sender seiner Freunde um Störzeichen gebeten.
    Aber die andere Seite der Falle war noch offen. Wenn Lennet nur wüßte, wo Orlando seine Kumpane treffen würde. Er zweifelte nicht daran, daß es ihm dann gelingen würde, die Geiseln zu befreien, auch wenn die anderen noch so zahlreich sein sollten.
    Er steckte die Hände in die Taschen, als könne ihm das beim Nachdenken etwas helfen. Seine rechte Hand stieß auf ein weiches Papier. Er zog es heraus und las:
    »Asdic?« sagte er und runzelte die Brauen. »Asdic? Asdic?«
    Es war der Deckname, den die Schwedin im Columna auf eine Serviette gekritzelt hatte. Und der dritte Buchstabe war ein schlecht geschriebenes D und
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