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07 - Die Angel Chroniken 2

07 - Die Angel Chroniken 2

Titel: 07 - Die Angel Chroniken 2
Autoren: Richie Tankersley Cusick
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vorsichtig. „Hatte mein Liebling eine Vision?"
    „Weißt du, was ich wirklich vermisse?" Drusillas Stimme nahm einen trotzigen Klang an. „Blutegel."
    „Nun komm", drängte Spike und lachte leise. „Sag es Daddy. Dieses Ding, das die Jägerin schwächt. . . Wann soll das passieren?"
    „Morgen."
    „Aber morgen ist Halloween. An Halloween geschieht gar nichts."
    Drusilla schüttelte den Kopf. „Jemand ist gekommen, um all dies zu ändern."
    Sie neigte den Kopf zurück, so daß er im Schatten lag.
    „Jemand Neues", flüsterte sie.
    Ethan's Costume Shop war geschlossen. Der letzte Kunde hatte endlich den Laden verlassen. Trotzdem war noch jemand da. Eine hochgewachsene Gestalt ging leise ins Hinterzimmer. Sie trug ein langes schwarzes Gewand mit Kapuze.
    Ethan Rayne trat neben einen Altar und entzündete die schwarzen Kerzen, die ringsum aufgestellt waren.
    Vor ihm, genau in der Mitte des Kreises, stand die Marmorbüste einer Frau. Ihre Züge waren schön und heiter. Ethan kniete vor der Büste nieder und begann zu beten. Er preßte die Hände fest zusammen, dann öffnete er sie wieder.
    Seine Handflächen begannen zu bluten. Das Blut rann in Strömen aus Wunden, die an die Stigmata Christi erinnerten.
    „Die Welt, die dich verleugnet, bewohnest du doch”, betete Ethan. „Den Frieden, der dich verleugnet, brichst du doch.”
    Er tupfte das Blut auf seine Augenlider und malte sich ein blutiges Kreuz auf die Stirn.
    „Chaos”, murmelte er. „Ich bin auf ewig dein getreuer, entarteter Diener.”
    Er wußte um die wahre Macht der Figur.
    Die Rückseite der Büste sah völlig anders aus als die Vorderseite. Sie war weder schön, noch brachte es inneren Frieden, sie zu betrachten.
    Sie zeigte ein gräßliches, erschreckendes Männerantlitz. Eine Maske des reinen Bösen.

6. KAPITEL
    Halloween begann als kalter, klarer Tag.
    Eine gewisse Aufregung lag in der Luft, und die Schule war früher aus, damit die .Freiwilligen' nach Hause gehen und sich verkleiden konnten.
    Buffy stand in ihrem Zimmer und betrachtete ihr Spiegelbild. Sie trug das Kleid aus Ethan's Costume Shop. Einen Augenblick lang glaubte sie fast, wirklich in die Zeit zurückversetzt worden zu sein. Ihr Haar - eine brünette Perücke - türmte sich kunstvoll auf ihrem Kopf. Es wurde von einem altmodischen Kamm gehalten, aber ein paar Strähnen hatten sich gelöst und umspielten ihr Gesicht. Um den Hals trug sie eine hübsche, mit edlen Steinen besetzte Kette. Buffy fand, sie sehe wie eine Märchenfee aus. Niemals hatte sie das Gefühl gehabt, so schön zu sein.
    Wie die Frau aus dem Tagebuch. Wie die Frau, die Angel einmal geliebt hat...
    „Wo triffst du dich mit Angel?” Willows Stimme, die aus dem Bad tönte, riß Buffy aus ihren Gedanken.
    „Hier. Wenn die Kleinen ihre Süßigkeiten eingeheimst haben. Mom geht aus."
    „Weiß er, welches Kostüm du trägst?"
    „Nein. Ich werde ihm zeigen, daß ich mit den Besten aus seiner Vergangenheit konkurrieren kann!" Buffy lächelte ihrem Spiegelbild zu. „Jetzt komm schon raus. Will. Du kannst doch nicht ewig da drin bleiben."
    „Okay", antwortete Willow zögernd. „Aber nicht lachen."
    „Ich werd' doch nicht... "
    Buffy blieben die Worte im Hals stecken. Willow kam aus dem Bad, und Buffy starrte sie mit offenem Mund an. Ihre Freundin hatte Make-up aufgelegt und das Haar zu einem lockeren Knoten hochgesteckt. Hautenges, bauchfreies Wickeltop, lederner Minirock, kniehohe Stiefel - Willow hatte sich in die reinste Rockerbraut verwandelt. Absolut hinreißend. Und total niedergeschlagen.
    „Wow!" staunte Buffy nur.
    Willow blickte auf ihren Ausschnitt runter, schnappte sich das Geisterbettlaken und strebte wieder Richtung Badezimmer.
    „Will!" Buffy streckte die Hand aus und versuchte sie zurückzuhalten. „Du siehst super aus. Ganz ehrlich!"
    „Aber das bin ich einfach nicht", entgegnete Willow.
    „Darum geht's doch gerade! Halloween ist die Nacht, in der du das bist, was du eigentlich nicht bist, kapiert?"
    Willow dachte noch über die Bedeutung des Satzes nach, als es klingelte.
    „Das ist Xander", kündigte Buffy an. „Bist du bereit?"
    Willow zögerte, dann stieß sie einen tiefen Seufzer aus. „Ja. Okay."
    Sie lächelte tapfer, aber Buffy ließ sich nicht täuschen: Willow erinnerte sie an ein Reh, das von einem Autoscheinwerfer geblendet wird. Das Reh verschränkte nun die Arme vor der entblößten Taille. Furcht stand in seinen Augen.
    „Total cool!" versicherte ihr Buffy. „Ich kann's
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