Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0699 - Terra unter fremder Sonne

Titel: 0699 - Terra unter fremder Sonne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kameraaufnahmen der Korvette zeigen nichts. Bis zu dem fraglichen Zeitpunkt, in dem nach Ihrer Schilderung Zeus mitsamt seinen Gebäuden in einem Lichtblitz verschwand, ist auf den Aufnahmen weiter nichts zu sehen als eben der Tafelfelsen mit der Burg obenauf. Keine Aufblähung, keine Leuchterscheinung."
    „Und danach ...?" fragte der Mongole gespannt.
    „Danach hören die Burg und die obersten Schichten des Felsens einfach auf zu existieren. Ohne Blitz, ohne Donner. Von einer Aufnahme zur nächsten sind sie wie weggewischt."
    Goshmo-Khan seufzte und fuhr sich mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn.
    „Um Ihre Frage zu beantworten, Sir ... nein, ich habe nicht die leiseste Ahnung, was aus Zeus und seiner Burg geworden ist."
    In diesem Augenblick ertönte ein helles Summen. Es schien aus der Hüfte des Mongolen zu kommen. Er löste das Rätsel, indem er in die Tasche griff und einen kleinen Radiokom zum Vorschein brachte. Nach der Landung der K-099 hatte er das verlorengegangene Gerät durch ein neues ersetzt. Aus dem Empfänger drang die helle, klare Stimme eines Roboters: „Der Zugang zu dem fraglichen Hohlraum im Innern des Felsens ist geschaffen, Sir."
    Der Mongole holte tief Luft, zögerte eine halbe Sekunde und erkundigte sich dann: „Handelt es sich um die Maschinenhalle?"
    „Nach den Dimensionen des Raumes zu urteilen: ja, Sir."
    Goshmo-Khans Stimme zitterte merklich, als er fragte: „Wie sieht es dort aus? Wie schlimm sind die Zerstörungen?"
    „Ich kann diese Frage nicht beantworten, Sir", erklärte der Robot, „da ich den, ursprünglichen Zustand der Halle nicht kenne. Mein allgemeiner, unverbindlicher Eindruck ist, daß dieser Raum sich im Zustand mittelschweren Ruins befindet. Diese Aussage ist, wie ich schon bemerkte, unverbindlich ..."
    Der Mongole schaltete den Radiokom ab.
    „Verdammter Robot!" knurrte er bitter. „Als ob er sich für seine Unverbindlichkeit etwas kaufen könnte!"
    Rhodan stand unvermittelt auf.
    „Wir sehen uns die Sache am besten selber an ...!"
     
    *
     
    Der Gang durch die Felsmassen war mit dem Desintegrator erschaffen worden. Er war hoch und geräumig, und die Wände fühlten sich kühl an. In kurzen Abständen hatten die Roboter Leuchtscheiben an die Wände geklebt. Man kam gut voran.
    Goshmo-Khan befand sich an der Spitze der kleinen Gruppe.
    Ungeduldig drängte er vorwärts. Vor ihm gab es eine Lichtquelle, die kräftiger war als die phosphoreszierenden Leuchtplatten an den Wänden. Er hörte die Geräusche arbeitender Roboter. Der Gang weitete sich, und eine Halle tat sich vor ihm auf, die von einer Gruppe hastig aufgestellter Sonnenlampen erhellt wurde.
    Der Mongole blickte sich um. Er trat aus der Mündung des Ganges hinaus und eilte in den riesigen Raum hinein. Dabei blickte er hierhin, dorthin und stieß unverständliche Laute aus.
    Schließlich blieb er stehen. Im Schatten eines mammuthaften Gebildes, dessen Funktion sich nicht erkennen ließ, hatte er etwas entdeckt, einen dunklen Fleck etwa von der Größe eines menschlichen Körpers. Er rannte hinzu. Aus der Nähe erkannte er die Gestalt eines Roboters, reglos zu Boden gestreckt, die metallene Hülle von unglaublicher Hitzeeinwirkung' verformt und schwarz gefärbt Da hatte er die Gewißheit, die er sich hatte verschaffen wollen.
    Er wandte sich um, schritt Rhodan und seinen Begleitern entgegen, die hinter ihm hergekommen waren. Sein Gesicht war aschfahl. Er öffnete den Mund, um zu sprechen; seine Lippen zuckten, aber er brachte kein einziges Wort zuwege. Rhodan kam ihm zu Hilfe.
    „Es ist die Halle, nicht wahr?" fragte er.
    Goshmo-Khan nickte, heftig und ruckartig wie einer, der plötzlich den Verstand verloren hat.
    „Ja", krächzte er mit völlig veränderter Stimme. „Es ist die Halle, und kein Teufel dieses Universums kann sie wiederherstellen!"
    Er schlug die Hände vors Gesicht. Krampfhafte Zuckungen schüttelten den stämmigen Körper. In diesem Augenblick entstand in der Nähe der Gangmündung eine gewisse Unruhe.
    Rhodan wandte sich um, sah die beiden Roboter, die den Gang bewachten, zur Seite treten und aus der Mündung eine Gruppe Männer hervorquellen. Geoffry Waringers hohe, schlanke Gestalt mit den ein wenig nach vorne gedrückten Schultern war unverkennbar.
    Ein Gefühl der Erleichterung wollte sich Rhodans bemächtigen, aber er drängte es zurück. Konnte Waringer hier noch helfen?
    Mutete er ihm nicht zuviel zu, wenn er sich von ihm Rettung versprach ... nachdem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher