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0699 - Terra unter fremder Sonne

Titel: 0699 - Terra unter fremder Sonne
Autoren: Unbekannt
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Druckwelle zur Seite geschleudert werden. Im selben Augenblick packte es auch ihn wie mit der Faust eines unsichtbaren Riesen.
    Er verlor den Boden unter den Füßen und wurde durch den Qualm gewirbelt. Irgendwo prallte er hart auf und glitt halb bewußtlos zu Boden.
    Ringsum war die Hölle los. Es krachte und zischte.
    Trümmerstücke peitschten durch den Rauch und fuhren mit häßlichem Klatschen in die Aufbauten der fremdartigen Maschinen. Goshmo-Khan glaubte, den üblen Geruch des grünlichen Qualms wahrzunehmen. Hatte seine Montur ein Leck?
    Er kroch davon, ständig bemüht, in der Deckung der riesigen Maschinenkolosse zu bleiben. Irgendwo dort drüben mußte der Transmitter stehen. Ob er noch funktionierte? Der ganze Ernst seiner Lage wurde dem Mongolen plötzlich offenbar. Wenn es ihm nicht gelang, sich in den nächsten Sekunden aus diesem Chaos zu retten, dann war er verloren. Die Gewißheit gab ihm neue Kräfte. Er robbte über den glatten Boden. Da wuchs aus dem Dunst zu seiner Rechten ein kleines Aggregat auf. Früher war es würfelförmig gewesen, jetzt jedoch hatten die Trümmerstücke, die wie Raketengeschosse durch den Rauch zischten, ein formloses Knäuel aus schwarzem, verbranntem Metall aus ihm gemacht.
    Der Mongole fühlte das Blut in den Adern erstarren. Das war das Transmitteraggregat gewesen! Der Projektor war zerstört, und ohne Projektor gab es kein Transportfeld. Er war gefangen!
    Es gab keinen Auswegmehr!
    Da spürte er eine schwache Berührung an der Schulter. Er zuckte herum und gewahrte im Dunst eine Gestalt im Raumschutzanzug der Solaren Flotte. Ein dunkles Gesicht blickte durch die Helmscheibe.
    „Ras ...!" röchelte Goshmo-Khan. „Gott sei Dank!"
    Es bedurfte der Worte nicht. Instinktiv reichte der Mongole dem Teleporter die Hand. Im nächsten Augenblick ergriff ihn der flüchtige Schmerz, der charakteristisch für Teleportationssprünge war.
    Er währte nur den Bruchteil einer Sekunde. Helles, rötliches Sonnenlicht flutete in die Augen des Wissenschaftlers. In einer Art Reflexbewegung hob er die Hand und löste den Helmverschluß. Durch die Helmöffnung drang die dünne, trockene Luft des Wüstenplaneten Goshmos-Castle. Vor den beiden Männern lag der riesige Tafelfelsen, auf dessen Gipfelplateau sich Zeus' Burg erhob. Rechts und links schweifte der Blick ein breites, trockenes Hochtal entlang. Weiter im Süden erhoben sich zwei monolithische Felsenburgen der Feuerflieger.
    Gebannt blickte Goshmo-Khan zu dem Tafelfelsen hinüber. Von den entfesselten Energien, die in der Maschinenhalle tief im Innern des Felsens wüteten, war hier draußen nichts wahrzunehmen.
    Nur ein sanftes Zittern des Bodens deutete an, daß sich in geringer Entfernung ungewöhnliche Vorgänge abspielten.
    „Dort!" sagte der Teleporter plötzlich und deutete in den mattblauen Himmel hinauf. Goshmo-Khan gewahrte einen glitzernden Punkt, der näher zu kommen schien.
    „Die Korvette!" ächzte er.
    Er suchte nach dem Radiokom. Er mußte wissen, wie es um die Erde stand. Aber bei seinen Stürzen in der Maschinenhalle mußte er das kleine Gerät verloren haben. Verzweiflung packte ihn.
    Nichts war in diesem Augenblick wichtiger als Informationen. Er mußte wissen, was auf der Erde vorging. Er mußte wissen, was man von ihm erwartete. Er mußte Zeus zu erreichen versuchen.
    „Ras, ich muß an Bord!" stieß er hervor. „Ich muß mit Rhodan sprechen!"
    Der Teleporter nickte nur. Goshmo-Khan streckte den Arm aus, um die Hand des Mutanten zu fassen. Da geschah es: die riesige Insektenburg oben auf dem Tafelfelsen begann plötzlich zu leuchten ...!
     
    *
     
    Hilflos beobachteten die Männer und Frauen im Kommandostand der MARCO POLO die entsetzlichen Vorgänge, die sich an der Peripherie des Absorberschirms abspielten. Mit verbissenem Grimm hörten sie die Hiobsbotschaften, die Sekunde um Sekunde von der geplagten Erde einliefen.
    Der blaue Fleck, der auf der milchig-weißen Oberfläche des Absorberschirms die Stelle markierte, an der das Traktorfeld auftraf, hatte zu pulsieren begonnen. In Augenblicken höchster Intensität war er mehr als dreimal so hell wie je zuvor.
    Man konnte sich unschwer vorstellen, daß die Intensität des Leuchtflecks der „Stärke des Traktorfeldes proportional war.
    Demnach schwankten die Werte, mit denen das Erde-Mond-System beschleunigt wurde, bis zu dreißig Gravos hinauf. Unter diesen Umständen war es ein Wunder, daß das Chaos auf der Erdoberfläche noch nicht größer war, als die
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